Drittes Remis in Folge: TSG Balingen verschenkt gegen Hessen Kassel den Heimsieg

Von Marcel Schlegel

Drittes Regionalliga-Spiel im neuen Jahr – drittes Unentschieden: Gegen Hessen Kassel kam die TSG Balingen am Samstag trotz zweier Führungen nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus.

Drittes Remis in Folge: TSG Balingen verschenkt gegen Hessen Kassel den Heimsieg

Die TSG Balingen und Hessen Kassel spielten 2:2.

Wie schon beim 2:2 (2:0) in der Vorwoche beim FC 08 Homburg hat die TSG Balingen am Samstag in der Schlussphase einen Sieg verspielt. Im ersten Heimspiel des neuen Jahres hatten die schwäbischen Regionalliga-Fußballer durch Tore von Kapitän Matthias Schmitz (19.) und dessen Co-Spielführer Sascha Eisele (75.) zwei Mal in Führung gelegen. Doch mit Beginn der Schlussminute kassierten die auf Rang fünf liegenden Balinger gegen Hessen Kassel den Ausgleich und verschenkten so einen Heimsieg, der vor rund 930 Zuschauenden in der Bizerba-Arena möglich und verdient gewesen wäre.

Das nun war schon die 1:0-Pausenführung, weil die Gastgeber nach verhaltenem Beginn mit der ein oder anderen Unkonzentriertheit zusehends die Spielkontrolle übernahmen und sich schon im ersten Durchgang ein deutliches Chancenplus erarbeiteten. Die erste Möglichkeit vergab Torjäger Jan Ferdinand nach Morais-Flanke – durchaus akrobatisch, mit einem angedeuteten Fallrückzieher, der aber über das Kasseler Tor ging (10.). Es folgte: ein ganzer Reigen von Einwürfen und Eckbällen für Balingen. Und eben nach einer von Moritz Kuhn scharf auf den ersten Pfosten gezogenen Ecke erzielte Schmitz per Kopf die verdiente Führung (19.).

Löwen erst harmlos

Auch in der Folge blieb die TSG das dominante Team und kam immer wieder durch Standards und schnelle Umschaltsituationen zu Möglichkeiten. Am Ende eines von Jonas Fritschi eingeleiteten Konters verzog Pedro Almeida Morais an der Strafraumgrenze nur knapp (21.). Die bis dahin beste Chance aufs zweite Tor vergab in der 30. Minute Ferdinand, der in der Strafraummitte am Ball vorbeistrich. Balingens Torjäger war von Kuhn mit einem scharfen Ball in Szene gesetzt worden.

Von den Löwen war außer eines harmlosen Schusses von Nils Stendera (38.) in der ersten Hälfte nichts zu sehen. Nach dem Seitenwechsel nahmen die Gäste dann jedoch kurzzeitig Fahrt auf – allen voran deren auffälligster Spieler, Sercan Sararer. Der verzog in der 47. Minute erst aus guter Position und vergab dann die bis dahin beste Kassel-Chance, als Presley Pululu seinen Teamkollegen in der Strafraummitte mit einem flachen Zuspiel bediente und Sararer das Leder per Hacke knapp am Pfosten vorbei setzte (49.).

Die Hessen mühten sich, liefen aber immer wieder gegen eine Balinger Wand. Und die von Martin Braun trainierten Gastgeber baute vermehrt auf Konter. In der 65. Minute hätte Jonas Meiser die Führung ausbauen müssen: Tim Wöhrle, der in der Balinger Zentrale den gelbrot-gesperrten Leander Vochatzer vertrat und ein gutes Spiel machte, zirkelte das Leder haargenau auf Meiser, der den Ball aus wenigen Metern jedoch über den KSV-Kasten köpfte.

Torschütze Eisele mit Rettungstat

Dann hatten die Balinger Glück und konnten sich bei Eisele bedanken, dass die Kasseler nicht zum Ausgleich kamen. 69 Minuten waren gespielt, als Serkan Durna alleine vor TSG-Keeper Marcel Binanzer auftauchte, aber eine Sekunde zu lange wartete und so von Eisele abgefangen werden konnte. Und dann fiel er doch, der Ausgleich – und der war ein Spiegelbild der Balinger Führung: Durna zog eine Ecke auf den kurzen Pfosten und Kevin Nennhuber nickte zum 1:1 ein (71.).

Braun brachte nun mit Walter Vegelin und Kaan Akkaya zwei Offensive ins Spiel. Wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme prüfte Akkaya Marlon Sündermann, den Keeper der Gäste – und da fehlte nicht viel (73.). Sündermann stand kurz darauf selbst im Mittelpunkt, denn eine Akkaya-Ecke faustete er direkt auf Eisele und der Balinger zimmerte das Leder an die Unterkante der Latte zum 2:1 in die Maschen (75.). Ausgerechnet in der Schlussminute ereilte die Braun-Elf schließlich die kalte Dusche, als die Balinger im Strafraum den Ball nicht wegbekamen und Kassels Frederic Brill den Ball aus elf Metern volley in die Maschen hämmerte – zum am Ende aus Balinger Sicht unglücklichen 2:2 (89.).

So spielte die TSG Balingen: Binanzer; Curda, Eisele, Schmitz, Müller (81. Vogler), Fritschi, Kuhn, Wöhrle, Morais (72. Akkaya), Meiser (72. Vegelin), Ferdinand (87. Viventi).