Albstadt

Drei Läden und 18 Wohnungen sollen das leere Ammann&Drescher-Areal in Onstmettingen beleben

27.09.2019

Von Volker Bitzer

Drei Läden und 18 Wohnungen sollen das leere Ammann&Drescher-Areal in Onstmettingen beleben

© Volker Bitzer

Symbolisch ist das Stopp-Schild vor dem Ammann&Drescher-Areal. Seit Jahren tut sich nichts auf der Fabrikbrache. Doch so langsam kommt neue Bewegung in die Sache.

Nach vielen Jahren könnte sich die ungeliebte Baulücke in Onstmettingen nun doch bald schließen. Der Bebauungsplan mit dem Bebauungsvorhaben nahm im Gemeinderat seine nächste Hürde.

Von einer unendlichen Geschichte kann zwar noch nicht die Rede sein, aber Geduld müssen die Onstmettinger schon aufbringen, wenn es um die Beseitigung der klaffenden Baulücke mitten im Ort, direkt an der Hauptstraße, geht. Seit vielen Jahren ist das eingeschotterte Areal, bis auf einige Parkplätze im südlichen Teil, ungenutzt. Gestrüpp und Gras wuchern auf dem Gelände, wo bis 2011 die ehemalige Ammann&Drescher-Fabrik stand, diese selbst war allerdings auch schon seit vielen Jahren zuvor leerstehend.

Ein Herzensanliegen für Ortsvorsteher und Ortschaftsrat

Onstmettingens Ortsvorsteher Siegfried Schott und seinen Kollegen vom Ortschaftsrat ist es seit vielen Jahren ein ausgemachtes Herzensanliegen, an dieser Stelle endlich etwas Neues zu schaffen. Tatsächlich ist dieses Gelände, unmittelbar neben dem Park gelegen, eine Art Schlüsselstelle zur Weiterentwicklung im drittgrößten Albstädter Stadtteil. „Entweder aufwerten oder versauern“, bringt es Siegfried Schott auf Nachfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER auf den Punkt.

95 Prozent der Bürger im Rücken

Dabei sind die Vorstellungen der Onstmettinger Räte längst klar und im Ort bekannt: Keine Park- oder Freifläche, sondern eine kleine Einkaufszeile samt Wohnungen, die ideal zu Fuß erreichbar ist, soll hier entstehen. „Wir haben mit unseren Vorstellungen rund 95 Prozent der Bürger hinter uns“, verdeutlicht der Ortsvorsteher. Diese Zahl zieht er nicht aus dem hohlen Bauch, sondern aus den Ergebnissen einer Bürgerwerkstatt vom März 2017.

Einkaufen in zentraler Lage

„Die Leute wollen Einkaufsmöglichkeiten in zentraler Lage“, war eine ganz klare Forderung aus diesen Arbeitssitzungen. Das Abbild der Onstmettinger Wünsche bestätigen auch der Regionalverband, das Regierungspräsidium und die IHK. Alle bewerten sie im Auslegungsbeschluss des Bebauungsplanes Bodelschwinghstraße/Brunnenstraße, der am Donnerstag im Gemeinderat war und abgesegnet wurde, die geplante Bebauung und Nutzung als positiv und nachhaltig.

Drei Läden und 18 Wohnungen sollen das leere Ammann&Drescher-Areal in Onstmettingen beleben

© Volker Bitzer

Das Ammann&Drescher-Fabrikgebäude wurde 2011 abgerissen. Seither klafft die Baulücke.

Auch ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten stützt die Wünsche der Onstmettinger. Und in punkto Hochwasserschutz oder Schallemission gibt es durch die Neubebauung ebenfalls keine Bedenken. Ungeteilte Zustimmung hat das Konzept aber dennoch nicht.

Bäcker – Metzger – Supermarkt

Manch Anlieger wünscht sich vielleicht lieber eine anderweitige Nutzung oder gar die Verlängerung des Parks, sprich Ruhe vor der Haustüre. „Mit ist hier aber nur ein Nachbar bekannt, der offiziell und aktiv gegen das jetzige Projekt ist“, sagt Siegfried Schott. Und verweist nochmals auf die breite Mehrheit der Onstmettinger, die sich eine Aufwertung ihres Ortes durch Einkaufsmöglichkeiten in zentraler Lage wünschen. Läuft alles nach Plan, und danach sieht es gegenwärtig aus, bekommen sie diese auch. So dürfen sich die Onstmettinger auf einen Metzger, ein Bäckerei-Cafe mit Freiluft-Sitzmöglichkeit und einen Supermarkt freuen.

Mehr Platz für „Netto“

Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass dieser Supermarkt der „Netto“ sein wird, der bislang am Ortsausgang in Richtung Tailfingen sein Domizil hat. Weil es dort aber zu klein ist und der Einzelhändler gerne einen größeren, für Onstmettingen adäquaten Markt haben möchte, bleibt ihm nur das A&D-Areal. Sollte das Vorhaben platzen, dann wird sich „Netto“ wohl ganz aus Onstmettingen zurück ziehen, weil ja bekanntlich erst vor wenigen Monaten ein noch größerer „Netto“ am nördlichen Ende von Tailfingen, also gerade einmal zwei Kilometer entfernt, eröffnet worden ist.

Noch fehlt die Unterschrift

Momentan fehlt dem Investor aus dem Zollernalbkreis, der das Neubauprojekt betreibt, aber noch die Unterschrift seines größten künftigen Mieters. Erst wenn diese geleistet ist, kann es weiter gehen; dann mit konkreten Verhandlungen mit Bäcker und Metzger, die ihre Läden direkt entlang der Hauptstraße bekommen sollen, während der Nettomarkt rückseitig an der Schmiecha entstehen soll. Mit der Zufahrt von der Bodelschwinghstraße, also vom südlichen Ende des Parkes her.

Ergänzt wird der Neubau mit der Ladenzeile durch insgesamt 18 Wohneinheiten. Und auch der Park wird aufgewertet: Hier soll ein Kinderspielplatz entstehen. So sieht es das städtische Spielraumentwicklungskonzept vor.

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