Dotternhausen

Dotternhausens Bürgermeisterwahl unter Coronabedingungen: Schon über 600 Briefwahlanträge

02.11.2020

Von Daniel Seeburger

Dotternhausens Bürgermeisterwahl unter Coronabedingungen: Schon über 600 Briefwahlanträge

© Daniel Seeburger

Der Ansturm aufs Rathaus bleibt aus: Ein großer Teil der Dotternhausener zieht die Briefwahl vor.

Am kommenden Sonntag, 8. November, wird in Dotternhausen ein neuer Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin gewählt. Und zwar unter erschwerten Bedingungen. Es wird eine Wahl unter ganz speziellen Vorzeichen. Zahlreiche Wähler machen ihr Kreuzchen zuhause.

Im Augenblick wird im Dotternhausener Rathaus alles für den Urnengang vorbereitet. Amtsverweser Alfons Kühlwein ist trotz aller Corona-Unsicherheiten überzeugt: „Die Wahl findet statt!“

Wahlkampf unter besonderen Bedingungen

Eduard Brekardin, Michael Stadler, Ingo Mantik, Marion Maier und Günter Melzer wollen die Nachfolge von Bürgermeisterin Monique Adrian antreten. Die fünf Kandidaten führen seit drei Wochen eine Wahlkampf unter besonderen Bedingungen.

Nachdem die geplante Vorstellungsrunde in der Festhalle vom Gemeinderat ersatzlos gestrichen worden ist, haben sich die Bewerber an der Haustüre, bei Fußballspielen, vor Gaststätten oder Läden den Wählern vorgestellt.

Größtmögliche Sicherheit

Nachdem der Wahlkampf nun in die Endphase geht, steht vor allem das Prozedere für den Urnengang selbst im Mittelpunkt des Interesses. Auf dem Rathaus versucht man die Wahl so zu organisieren, dass die größtmögliche Sicherheit für die Wählerinnen und Wähler gewährleistet wird.

Amtsverweser Kühlwein, der gleichzeitig Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses ist, hat in der jüngsten Ausgabe des Gemeindeblatts Werbung für die Briefwahl gemacht. „Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen werden die Wählerinnen und Wähler dringend gebeten,

von Ihrer Möglichkeit auf Briefwahl regen Gebrauch zu machen“, heißt es dort.

Rund 1500 Wahlberechtigte

Bereits jetzt sind 610 Anträge auf Briefwahl verschickt worden. Dotternhausen hat rund 1500 Wahlberechtigte, darunter auch EU-Mitbürger. Gewählt werden darf ab 16 Jahren.

Kühlwein prognostiziert eine Wahlbeteiligung von bis zu 70 Prozent. Sollte sich das bewahrheiten, würde der Anteil der Briefwähler bereits jetzt bei knapp 60 Prozent liegen.

Bis zu 800 Briefwähler erwartet

Die Dotternhausener Verwaltungsspitze geht derweil davon aus, dass sich noch mehr Bürgerinnen und Bürger für die Briefwahl entscheiden werden. „Wir rechnen mit 700 bis 800 Briefwähler“, so Alfons Kühlwein. Damit würde der Anteil auf bis zu 75 Prozent der Wähler ansteigen.

Die Wahlscheine können übrigens schriftlich, mündlich oder elektronisch bis spätestens zum kommenden Freitag, 6. November, um 18 Uhr, bei der Gemeindeverwaltung im Bürgerbüro in der Hauptstraße 21 beantragt werde. Das Bürgermeisteramt ist deswegen zusätzlich am Freitagnachmittag von 16 Uhr bis 18 Uhr besetzt.

Strenge Hygieneregeln

Für den Wahlakt selbst gibt es strenge Hygieneregeln. So stehen die Wahlurnen dieses Mal im Foyer des Rathauses. Zusätzlich zu den vier Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die hinter einer Glasscheibe agieren, dürfen maximal drei Wählerinnen und Wähler im Wahlraum sein – natürlich ausschließlich mit Mund- und Gesichtsschutz.

Um 15 Uhr wird der Briefwahlausschuss im Sitzungssaal des Rathauses die Zulassung und die Wahlscheine der Briefwähler überprüfen. Die blauen Wahlbriefe werden dann in die Wahlurne gelegt.

Öffentliche Auszählung mit begrenzter Besucherzahl

Die Auszählung der Wahlscheine findet öffentlich statt. Aber auch hier ist die Besucherzahl begrenzt und wird kontrolliert. Das Ergebnis der Wahl werde vor dem Rathaus bekanntgegeben, führt Alfons Kühlwein aus. Auf eine Einhaltung der Abstandsregeln werde auch hier geachtet, so der Amtsverweser.

Auszählung dauert länger

Die Auszählung dürfte am Wahlsonntag länger dauern, als bei bisherigen Wahlen. Das Öffnen der Umschläge nehme eine gewisse Zeit in Anspruch, so Kühlwein. Der Amtsverweser geht davon aus, dass das Endergebnis frühestens um 19.30 Uhr feststeht.

Die größte Sorge der Gemeindeverwaltung ist es, dass es vor der Wahl im Rathaus ein Coronafall gibt. Doch auch wenn Wahlhelfer ausfallen würden, wäre eine ordnungsgemäße Wahl möglich. Man müsste dann jemanden zum Wahldienst vergattern, erklärt Alfons Kühlwein. Zudem müssten Mitglieder des Gemeindewahlausschusses verstärkt ran und möglicherweise zwei statt eine Schicht arbeiten.

Info: Gewählt werden kann am kommenden Sonntag, 8. November, in der Zeit zwischen 8 und 18 Uhr.

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