Dotternhausener Kindergarten auf dem Prüfstand: Es sind noch viele Fragen offen

Von Renate Deregowski

Den bestehenden Kindergarten umbauen oder einen neuen bauen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Dotternhausener Gemeinderat seit geraumer Zeit. Architekt Hans Luippold stellte am vergangenen Mittwoch die Ergebnisse seiner Überprüfung des bestehenden Gebäudes vor. Seine wichtigsten Aussagen: Die Bausubstanz ist gut und der Bestand erreicht zwei Drittel der Anforderungen.

Dotternhausener Kindergarten auf dem Prüfstand: Es sind noch viele Fragen offen

Ob der Dotternhausener Kindergarten umgebaut wird, hängt noch von vielen Faktoren ab.

Das Büro war beauftragt, das Gebäude aufgrund der gestiegenen Nachfrage auf seine Tauglichkeit abzuklopfen. Benötigt wird ein Raumprogramm für sechs statt derzeit vier Gruppen. Außerdem sollten die verlängerten Öffnungszeiten darin abgebildet werden. In der 2013 eingerichteten Krippe sieht es ganz gut aus: bis auf eine Gruppe sei alles abgedeckt, erklärte Luippold. Allerdings sei die Garderobe nicht ausreichend. Diese biete beispielsweise zu wenig Platz für Kinderwagen.

Substanz ist solide

Das Kindergartengebäude weise eine solide Grundsubstanz auf. Überarbeitet werden müssten Elektronik und Sanitär, die Heizung sei in Ordnung. Das Dach sei recht neu, allerdings müssten Türen und Fenster ausgetauscht und und die Fassade wie in der Krippe energetisch saniert werden.

Auch der Außenbereich müsste überarbeitet werden. Die Fläche reiche zwar für die Gruppen aus, neue Zugänge müssten jedoch geschaffen werden. Denkbar sei es auch, den öffentlichen Spielplatz zu verlegen und etwas von der Fläche in den Kindergarten zu integrieren.

Es braucht mehr Platz

Die Räume im Kindergarten passen nicht mehr an die neuen Anforderungen. Für die verlängerten Öffnungszeiten bräuchte es einen je Raum für Bewegung und fürs Schlafen sowie eine Küche. Für die Kindergartenleitung, die Mitarbeiterinnen und etwa Elternbesprechungen steht nur ein Raum zur Verfügung – zu wenig. Auch muss die Leitung im Eingangsbereich platziert werden, um schnell erreichbar zu sein, erklärte Luippold.

Im Untergeschoss befinden sich noch Räume, die vom Bauhof genutzt werden. Die daneben nutzt der Kindergarten als Abstellräume.

Anbau ist möglich

Bei mehr Gruppen müsste baulich erweitert und umgewidmet werden. Insgesamt erreiche der Bestand gut zwei Drittel der Anforderungen. Um genaue Aussagen für eine aus seiner Sicht durchaus denkbare Weiternutzung des alten Standorts treffen können, bräuchte es jedoch weiterer Untersuchungen, sagte Luippold auf Nachfrage von Elisabeth Menholz.

Dann könnten auch gleich Kosten ermittelt werden. Als grobe Richtschnur nannte er 800.000 bis 900.000 Euro, die anfallen können. Diese Werte hatten zwei konkrete Planungen im vergangenen Jahr ergeben.

Es sind noch Fragen offen

Auch zur Bauzeit, einer Containerlösung, einem Alternativstandort – alles von Edgar Uttenweiler angefragt – wollte Luippold mangels fehlender Vorgaben keine Aussagen treffen. Dazu bedürfe es einer Planung, für die zwei bis drei Monate angesetzt werden müssen.

Pflichtenheft für den Gemeinderat

Das Zeitproblem liege jedoch in der Verwaltung, betonte Bürgermeisterin Marion Maier. Otto Scherer kommentierte: „Wir müssen erst wissen, was wir wollen, dann können wir auch konkrete Aussagen erwarten.“ Karl Haller regte an, dass dem Gremium in der nächsten Sitzung ein Pflichtenheft für einen optimalen Betrieb vorgelegt wird.