Dormettingen hat das Ziel erreicht und ist jetzt eine von zwei Schwerpunktgemeinden im Kreis

Von Daniel Seeburger

Ende Juni musste alles sehr schnell gehen. Auf den letzten Drücker reichten die Dormettinger Räte ihre Bewerbung als Schwerpunktgemeinde beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) ein. Am Donnerstag bekam die Gemeinde die frohe Botschaft, dass es geklappt hat.

Dormettingen hat das Ziel erreicht und ist jetzt eine von zwei Schwerpunktgemeinden im Kreis

Im vergangenen April trafen sich Dormettinger Bürger zum Dialog in der Mehrzweckhalle. Damals wurden die möglichen Projekte diskutiert.

Lediglich zwei Gemeinden aus dem Zollernalbkreis gehören zu den Glücklichen: Neben Dormettingen wurde auch Melchingen als Schwerpunktgemeinde ins Programm mit aufgenommen.

Interessierte Dormettinger hatten sich mehrmals zu so genannten Bürgerdialogen getroffen, um die Handlungsfelder für die kommenden Jahre zu formulieren. Das ganze stand unter der Regie der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, die mit Projektleiterin Isabell Arnold beratend tätig war.

Gemeinderäte kamen ins Schwitzen

Letztlich kamen die Gemeinderäte noch ganz schön ins Schwitzen. Die Ausarbeitung der Vorschläge für den Antrag war zu ausführlich geraten. Wenige Tage vor Ende der Antragsfrist musste das Paket im Gemeinderat nochmals aufgeschnürt werden. Die zusätzliche Arbeit hat sich jetzt gelohnt.

Am Donnerstag gab das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz die neuen Schwerpunktgemeinden bekannt. Darunter auch Dormettingen. Die Gemeinde könne sich ab 2020 für einen Zeitraum von fünf Jahren über eine solche Anerkennung im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) freuen, heißt es aus dem Ministerium.

Innenentwicklung und Wohnen

In den Schwerpunktgemeinden werde der größte Teil der bereitgestellten Fördermitteln für die Innenentwicklung und den Förderschwerpunkt Wohnen eingesetzt, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums, in der auch Minister Peter Hauk (CDU) zitiert wird: „Attraktive Gemeinden leben von ansprechenden und lebenden Ortskernen mit zeitgemäßem Wohnraum“.

Genau mit dieser Thematik haben sich die Dormettinger Bürger in den Bürgerdialogen intensiv beschäftigt. Man will beispielsweise innerörtliche Grundstücke erfassen und zielgerichteter nutzen oder das Mühleareal verdichten. Ein weiteres Projekt ist die Schaffung innerörtlicher Bauplätze, zudem will man das frei gewordene Schulareal nutzen.

Gastronomie und Nahversorgung

Ein attraktives Wander- und Radwegenetz rund um die Gemeinde wird ebenso angestrebt wie der Bau barrierefreier Gehwege. Verbessert werden sollen zudem die Gastronomie und die Nahversorgung in der Gemeinde.

Die Aufnahme in den Kreis der Schwerpunktgemeinden zahlt sich für Dormettingen in den kommenden fünf Jahren aus. Die Gemeinde kann sich über einen um zehn Prozentpunkte erhöhten Fördersatz bei gemeinwohlorientierten Projekten sowie über einen Fördervorrang in den ELR- Jahrensprogrammentscheidungen freuen, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.

Dormettingens Bürgermeister Anton Müller war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er weilt diese Woche noch im Urlaub.