Dormagen kein Selbstläufer für den HBW Balingen-Weilstetten: „Wir wissen, was uns erwartet“

Von Marcus Arndt

Vielversprechend ist der HBW Balingen-Weilstetten gestartet: mit fünf Siegen in fünf Spielen. Allein die angespannte Personalsituation bereitet Jens Bürkle Kopfzerbrechen. Der HBW-Trainer hofft, „dass der eine oder andere fit wird.“

Dormagen kein Selbstläufer für den HBW Balingen-Weilstetten: „Wir wissen, was uns erwartet“

Die rechte Halbposition (im Bild Guilherme Linhares de Souza) ist beim HBW aktuell nur einfach besetzt.

Nach dem Heimerfolg über den ukrainischen Serienmeister aus Zaporizhzhia, der nach dem Ausfall von sieben arrivierten Akteuren nicht zwingend zu erwarten war, dosierte der erfahrene Übungsleiter in der ersten Wochenhälfte die Belastung.

Nach einer Athletikeinheit am Dienstag, welche die gesunden Spieler selbst gestalten konnten, verlief der Mittwoch „noch sehr regenerativ“, wie es der Sportwissenschaftler formuliert. Dieser lenkte den Fokus schon ein wenig auf das Duell mit Dormagen (Samstag, 19 Uhr, SparkassenArena).

Nur ein echter Neuer

Nach dem Beinahe-Abstieg in der Vorsaison startete der Werksklub unter der Regie des Ex-Balingers Matthias Flohr solide in die neue Spielzeit: mit 6:4 Punkten. „Die Niederlage gegen Potsdam war sehr schmerzhaft“, räumt der Champions-League-Sieger von 2013 unumwunden ein. Der 40-Jährige hat seine aktive Laufbahn in der Kreisstadt beendet und in den vergangenen Jahren als Assistent von Jens Bürkle „einem ausgezeichneten Fachmann“ (O-Ton Flohr) gearbeitet.

In Dormagen ist „Matti“ der Chef, soll für Kontinuität bei den „Wieseln“ sorgen, welche ihren Kader branchenüblich umgebaut haben: Sechs Abgängen stehen drei „Neue“ gegenüber. Wirklich neu in Dormagen ist allerdings nur Ole Klimpke – von der HSG Wetzlar mit einem Zweitspielrecht ausgestattet.

Stolz auf diesen Standort

In akuter Abstiegsgefahr haben die Rheinländer bereits im Frühjahr den Kader mit Mislav Grgic und Artur Karvatski verstärkt. Florian Träger und Janis Beckers aus der eigenen Jugend komplettieren das Team von Flohr, welcher betont: „Wir können stolz auf diesen Handball-Standort mit so vielen Eigengewächsen sein.“

Es sei eine junge Truppe (Durchschnittsalter: 24,2 Jahre), sagt der Balinger Coach über den Tabellenneunten, „die in der vergangenen Runde mit einem schönen Erlebnis (8:2 Punkte in den letzten fünf Spielen, Anm. d. Red.) hintenraus die Liga gehalten hat. In vielen Dingen spielen sie noch ein bisschen Jugendhandball, aber das wird gerade ein ein wenig erwachsener. ‚Matti‘ entwickelt da ein paar Dinge, das sieht man jetzt schon. Insgesamt sind es einige junge Spieler, wo man auch aufpassen muss, dass die da nicht heiß laufen. Aber es ist schon eine Mannschaft, wo wir – wenn wir einigermaßen vollzählig sind – den Anspruch haben, zu gewinnen.“

Das wird kein Selbstläufer, denn beide Trainer kennen sich aus der langjährigen Zusammenarbeit aus dem Effeff. „So richtig viele Geheimnisse hat man da nicht“, gesteht der 41-Jährige ein, „ich sehe dort jetzt die Sachen, die er bei uns mitgemacht hat und immer gut fand, aber auch Dinge, welche er anders macht. Aber über genau diese Sachen haben wir auch immer wieder diskutiert. Wir kennen ‚Matti‘ als Typ, haben die Spiele gesehen und wissen, was uns erwartet. Ebenso kennt er mich. Aber das ist eigentlich auch bei den anderen Trainern in der Liga nicht mehr wirklich anders.“

Richtige Mentalität wichtig

Entscheidend für den erfahrenen Coach, „dass ein paar Spieler zurückkommen.“ Aber nicht nur. „Wir müssen wieder die richtige Mentalität an den Tag legen“, so Bürkle weiter, „ da habe ich allerdings keine Sorge, die Jungs sind engagiert, willig und bereit zu gewinnen. Das haben wir aus dem Testspiel gegen Chartres wirklich gelernt. Zu wissen, wann es darauf ankommt. Bisher haben wir das ganz gut durchgekriegt. Ich erwarte schon, dass wir um den Sieg mitspielen – egal in welcher Besetzung wir auflaufen.“