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Dominante Grafschafter bringen sich in Position

Von Marcus Arndt

Die Schwaben marschieren weiter. Mit einem ungefährdeten Heimerfolg über Dresden konservierte der Zweitliga-Tabellenführer aus Balingen seinen Vorsprung. Coburg und Nordhorn haben ebenfalls gewonnen – allein N-Lübbecke unterlag in Essen.

Vier Punkte Vorsprung haben die „Gallier von der Alb“ weiterhin auf den zweiten Tabellenplatz. Der nächste Gegner Ferndorf hat als Siebter zehn Zähler weniger als Marcel Niemeyer & Co.

Das war’s wohl für den ambitionierten Bundesliga-Absteiger. Nach der Pleite beim Altmeister liegt der TuS bereits satte neun Punkte hinter den Schwaben – fünf Zähler trennen die Westfalen von Rang zwei.

Souverän trat einmal mehr Primus HBW Balingen-Weilstetten auf, hat saisonübergreifend das 20. Heimspiel in Serie gewonnen – und ist im Unterhaus seit 13 Begegnungen ohne Punktverlust.

Gegen die akut abstiegsbedrohten Sachsen drehten die Schwaben einen knappen Rückstand (1:2/3.) in eine klare 9:4-Führung (14. Minute). „Nach einer schwierigen Anfangsphase hat die Mannschaft das sehr gut gemacht, hat die Ruhe behalten, die Angriffe sehr diszipliniert gespielt“, analysiert HBW-Coach Jens Bürkle, der zufrieden konstatiert: „Wir haben das sehr routiniert abgewickelt, obwohl wir einen sehr jungen Rückraum hatten.“

Der machte allerdings mächtig Alarm – und früh sorgten die ersatzgeschwächten „Gallier von der Alb“ (ohne Schoch, Flohr und Strobel) für klare Verhältnisse in der „Hölle Süd“. Mit 22:13 lagen die Kreisstädter nach 38 Minuten vorne.

Der Sportwissenschaftler ließ in der Folge kräftig rotieren. „Wir wollten jedem eine Chance geben, sich zu zeigen und sich für die gute Arbeit zu belohnen, welche die Mannschaft jede Woche an den Tag legt“, erklärt der 38-Jährige, „da muss man vielleicht auch mal etwas drüber hinwegschauen, dass so ein wenig ein Bruch im Spiel entstanden ist.“

Dennoch siegte der Spitzenreiter mit 30:23 und hat weiterhin vier respektive fünf Zähler Vorsprung auf die Verfolger aus Coburg (35:11 Punkte) und Nordhorn (34:12). Dabei hatte Balingens Manager Wolfgang Strobel vor dem Duell mit den Elbestädtern ein komisches Gefühl:

„Wir hatten wirklich zwei gute Spiele gegen Hamburg und Hamm, wo wir schon sehr dominant aufgetreten sind. Komische Woche dann deshalb, wie man den Fokus auf das Spiel gegen Dresden bekommt, wo – wenn man auf die Tabelle schaut – jeder denkt, dass es eigentlich klar ist. Es war bereits eine super Leistung der gesamten Mannschaft unter der Woche, wie sie das angenommen hat, wie sie trainiert hat.“

Trotz der Ausfälle brachten die Schwaben ihr Potenzial auf die Platte, haben sich vor den beiden schwierigen Spielen in Ferndorf und gegen die HSG Nordhorn-Lingen positioniert.

Die Grafschafter verbesserten sich mit einem 36:27-Kantersieg in Hagen für 24 Stunden auf Rang zwei, ehe der HSC Coburg konterte. Allerdings hatten die Vestestädter mehr Mühe als erwartet gegen den EHV Aue (Endstand: 26:25). Hinter dem Balinger Verfolgerduo reiht sich weiter der TuS N-Lübbecke (30:16) ein. Der musste in Essen einen weiteren Rückschlag hinnehmen, unterlag beim Altmeister mit 25:32.

„In der ersten Halbzeit haben wir nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben“, kritisiert TuS-Kommandogeber Aaron Ziercke, „hatten im Angriff zu wenig Durchschlagskraft, wobei die Abwehr von Essen aber auch gut gestanden hat.“ Zweifelsohne machte der West-Klub ein richtig gutes Spiel, hat sich mit 6:0 Zählern im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. „Wir sind richtig gut reingekommen, haben schnell zu unserem Abwehrspiel gefunden und hatten einen guten Torhüter als Rückhalt. Wir hätten zur Pause sogar noch höher führen können, aber das war schon sehr gut“, sagt TUSEM-Trainer Jaron Siewert.

Er fügthinzu: „In der zweiten Halbzeit hatten wir eine kleine Phase, in der wir zu inaktiv waren, aber es war insgesamt eine sehr gute Teamleistung und wir konnten wieder den ganzen Kader nutzen. Von daher war es ein sehr gutes Spiel mit einem sehr guten Ergebnis.“

Der Traditionsverein von der Margarethenhöhe bleibt – punktgleich mit Hamm und Ferndorf (alle 29:17) – in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Nach der Pleite in Balingen haben die Westfalen rehabilitiert, demontierten den Tabellennachbarn aus dem Siegerland. „Das Team hat eine gute Reaktion gezeigt“, freut sich ASV-Coach Kay Rothenpieler nach dem deutlichen 32:22.

 

Beeindruckende Bilanzen

12 Monate nach der schwäbischen 27:22-Gala über Mit-Absteiger HSC Coburg holte der HBW Balingen-Weilstetten am vergangenen Samstag – saisonübergreifend – den 20. Heimsieg in Serie. Mit 30:23 setzten sich die „Gallier von der Alb“ gegen den akut abstiegsbedrohten HC Elbflorenz Dresden durch. Nach nunmehr 26:0 Punkten seit der Niederlage in Nettelstedt haben die Kreisstädter weiter vier Zähler Vorsprung auf den Verfolger aus der Veste?stadt. Die Franken zitterten sich zurück auf Rang zwei, gewannen gegen den EHV Aue nur knapp mit 26:25.

900 Treffer hat Oddur Gretarrson in der Bundesliga erzielt. Der Linksaußen des Zweitliga-Tabellenführers netzte gegen die Elbestädter sechsmal. In der aktuellen Torschützenliste rangiert der Isländer an sechster Stelle, traf bereits 132 Mal (68 Siebenmeter) in dieser Spielzeit. Erster – mit einem deutlichen Vorsprung – ist Routinier Michael Spatz von Aufsteiger TV Großwallstadt (170 Tore/91). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Tim Wieling (Bayer Dormagen/150) und Georg Pöhle (HSG Nordhorn-Lingen/146). Zweitbester Balinger ist Marcel Niemeyer (72).ar