Winterlingen

Diskussion um Steuer für „Kampfhunde“ in Winterlingen: Heiße Luft ist aus dem Kessel gewichen

27.11.2020

Von Karl-Otto Gauggel

Diskussion um Steuer für „Kampfhunde“ in Winterlingen: Heiße Luft ist aus dem Kessel gewichen

© Jan de Wild - stock.adobe.com

Ein American Staffordshire Terrier – er soll laut Gesetzesstatuten besonders gefährlich sein.

Wer in Winterlingen eine Kampfhund hält, muss pro Jahr 1500 Euro Steuern bezahlen. Aber aktuell werden im Ort keine gehalten.

Im September hatte der Winterlinger Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, die Hundesteuersatzung zu überarbeiten. Dieser Neufassung hat das Gremium vor wenigen Tagen in seiner November-Sitzung zugestimmt.

Führerschein wird belohnt

Für einen Hund werden demnach zukünftig 84 Euro und für jeden weiteren Hund 168 Euro fällig. Bisher haben Hundehalter für den Ersthund 72 und für weitere Hunde jeweils 144 Euro bezahlt.

Wird ein Hundeführerschein vorlegt, zum Beispiel nach einer Begleit- oder Gebrauchshundeprüfung, können diese Sätze halbiert werden.

Es gibt Ausnahmen

Gänzlich von der Hundesteuer sind auf Antrag Vierbeiner befreit, wenn diese ausschließlich dem Schutz hilfsbedürftiger Personen dienen. Auch für Rettungshunde oder Wachhunde für den Schutz von Gebäuden außerhalb von bebauten Ortsteilen, wird auf Antrag diese Befreiung gewährt.

Diskussionen kochen hoch

Winterlingens Gemeinderat hatte überregional für Diskussionen gesorgt, als die Räte im Herbst die Steuer für potenziell gefährliche Hunde, die oft auch als Kampfhunde bezeichnet werden, auf 1500 Euro festsetzte.

Zur Erinnerung: Gemeinderat Roland Single war der Verwaltungsvorschlag von 500 Euro nicht hoch genug gewesen. Sein Antrag auf einen Steuersatz von 1500 Euro fand im Gemeinderat eine Mehrheit.

Wesenstest gibt Ausschlag

Bürgermeister Michael Maier legte bei der Vorlage der Neufassung der Satzung Wert auf die Feststellung, dass durch einen Wesenstests nachgewiesen wird, dass ein Hund nicht gefährlich ist oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt.

Besteht ein Hund diesen Test, werden dem Halter keine 1500 Euro, sondern ganz regulär 84 Euro in Rechnung gestellt.

Hunde bestehen Prüfung

Der Bürgermeister informierte, dass aus der Diskussion um den Winterlinger Steuersatz für Kampfhunde mittlerweile viel heiße Luft aus dem Kessel entwichen sei. Für die beiden als potenziell gefährlich eingestuften Hunde, die bei der Gemeinde aktuell gemeldet sind, würden Wesenstests vorliegen.

Blick in die Statistik

In Winterlingen sind aktuell 411 Hunde gemeldet, 40 davon sind Zweit- oder Dritthunde. Von der Steuer befreit sind 23 Hunde. Die Hundesteuer beschert der Gemeinde jährliche Einnahmen in Höhe von 30.000 Euro. Ab 2021 sind es 5000 Euro mehr.

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