Balingen

Direkt neben der Balinger Klinik entsteht ein medizinisches Versorgungszentrum

22.03.2019

Von Lydia Wania-Dreher

Direkt neben der Balinger Klinik entsteht ein medizinisches Versorgungszentrum

© Nicole Leukhardt

Neben dem Balinger Krankenhaus soll noch in diesem Jahr ein medizinisches Versorgungszentrum eingerichtet werden. Wo genau, möchte Dr. Gerhard Hinger, Vorsitzender Geschäftsführer des Zollernalb-Klinikums, noch nicht verraten.

Drei Neurochirurgen werden künftig in direkter Nachbarschaft zum und in enger Kooperation mit dem Balinger Krankenhaus praktizieren. Das Projekt soll am 1. Oktober starten.

Ende Oktober 2018 hat der Kreistag einstimmig beschlossen, dass das Zolleralb-Klinikum sogenannte medizinische Versorgungszentren (MVZ) gründen und betreiben darf (wir berichteten). Dazu wurde der Gesellschaftervertrag entsprechend geändert und die MVZ Trägergesellschaft, als 100-prozentige Tochter des Zollernalb-Klinikums, gegründet.

Nun soll in Balingen das erste MVZ eröffnen. Es wird sich in einem Gebäude direkt neben dem Balinger Krankenhaus befinden. Wo genau, möchte Dr. Gerhard Hinger, Vorsitzender Geschäftsführer des Zollernalb-Klinikums, noch nicht verraten.

Neurochirurgen ziehen in das medizinische Versorgungszentrum

In dem Zentrum werden drei Neurochirurgen tätig sein. „Sie sind auf uns zugekommen“, erzählt Dr. Gerhard Hinger. Die drei Ärzte würden bereits heute schon teilweise in der Klinik operieren. Im MVZ wird ihre Hauptaufgabe aber die Versorgung der Patienten in der Praxis, wie bei einem anderen normalen niedergelassenen Arzt auch, sein.

Zusätzlich werden sie weiterhin in der Klinik operieren. „Wir gehen von einer intensiven Zusammenarbeit aus“, sagt Hinger. Es handle sich um eine interessante Erweiterung des Klinikspektrums, so der Vorsitzende Geschäftsführer.

Die letzte Hürde lautet Zulassungsausschuss

Eine Hürde muss jedoch noch genommen werden: Am 8. April wird der Zulassungsausschuss für Ärzte über den Antrag entscheiden. „Ich bin überzeugt, dass es da keine Hindernisse gibt“, sagt Hinger. Der Zulassungsausschuss, der sich paritätisch aus Ärzten und Vertretern der Landesverbände der Krankenkassen zusammensetzt, prüft, ob die Ärzte für ein solches Vorhaben die Voraussetzungen erfüllen.

Bereits seit einem Jahr arbeiten die Verantwortlichen an der Umsetzung des Zentrums. Dafür mussten verschiedene formale Vorgaben erfüllt werden. So musste zum Beispiel die neue Gesellschaft ins Handelsregister eingetragen werden.

„Es ist alles vertraglich vorbereitet und die Finanzierung ist gesichert“, erklärt Hinger erfreut. Derzeit ist geplant, das MVZ am 1. Oktober in Betrieb zu nehmen.

Was genau ist ein medizinisches Versorgungszentrum?

Definition Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind in der gesetzlichen Definition fachübergreifende, ärztlich geleitete Einrichtungen, die über die strukturierte Zusammenarbeit mindestens zweier Ärzte eine interdisziplinäre Versorgung aus einer Hand gewährleisten sollen. MVZ nehmen, genau wie selbstständig niedergelassene Vertragsärzte, an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen teil und sind mit wenigen Abweichungen exakt denselben Regeln der Leistungserbringung unterworfen.

Vorteile Durch die Möglichkeit der Anstellung in einem MVZ soll zum einen jungen Ärzten ermöglicht werden, an der vertragsärztlichen Versorgung teilzunehmen, zum anderen älteren Ärzten die Möglichkeit gegeben werden, weiter tätig zu sein, ohne die mit einer eigenen Praxis verbundene Verantwortung tragen zu müssen. Das wirtschaftliche Risiko wird im MVZ von der Trägergesellschaft übernommen.

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