Direkt in die Winterpause? TSG Balingen wartet in der Regionalliga weiter auf Entscheidung

Von Marcel Schlegel

Geht's im Dezember weiter oder doch vorzeitig in die Winterpause? Keiner weiß es. Die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen und die Vereine der Südweststaffel stecken weiter in der Warteschleife.

Direkt in die Winterpause? TSG Balingen wartet in der Regionalliga weiter auf Entscheidung

Ob Lukas Foelsch und die TSG Balingen dieses Jahr nochmals kickt? Diese Frage ist weiter offen.

Nach wie vor steht nicht fest, ob die Fußball-Regionalliga Südwest die momentan unterbrochene Saison wie geplant im Dezember fortsetzen darf oder stattdessen bis Januar in die Winterpause geht. Die Entscheidung darüber wollte die geschäftsführende Regionalliga Südwest GbR eigentlich im Anschluss an das Montagstreffen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten fällen. Da sich die Beratungen jedoch bis in den späten Abend hinauszögerten und Merkel weiterführende Maßnahmen erst für die nächste Konferenz zwischen Bundesregierung und Länderchefs am 25. November ankündigte, blieb die Ligaleitung um Geschäftsführer Sascha Döther und dessen Stellvertreter Felix Wiedemann am Montag stumm Erwartet wird nun, dass sich die Regionalliga-Südwest-Führung in den nächsten Tagen äußert.

[Update: Felix Wiedemann von der RLSW GbR äußerte sich nun am Dienstag, das Statement lesen Sie am Artikelende]

Südweststaffel teilt sich in zwei Fraktionen

Klar ist: Der Druck auf die Ligaleitung ist hoch, die Klubs wollen Planungssicherheit. Das war schon am Freitag deutlich geworden, als sich die Manager der 22 Viertliga-Vereine aus Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz in einer nicht-öffentlichen Videokonferenz trafen. Das Stimmungsbild innerhalb der Südweststaffel, die seit Ende Oktober aufgrund der Corona-Verordnung in Rheinland-Pfalz pausiert: unverändert zweigeteilt. Die eine Hälfte, vornehmlich die Profivereine, die derzeit teilweise weitertrainieren und teils in Kurzarbeit sind, möchten so schnell wie möglich zum Spielbetrieb zurückkehren. Die Amateurklubs verweisen sprechen sich vorwiegend gegen die Fortsetzung der Saison nach dem aktuellen Mini-Lockdown aus.

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Schon vor der Besprechung der Vereinsfunktionäre hatte derweil der TSV Steinbach Haiger stellvertretend für neun der 22 Südwest-Vereine ein Positionspapier an den Ligaverband und die Gesellschafterversammlung gerichtet (zur Steinbacher Erklärung). Darin sprachen sich die Klubs dafür aus, die Spielpause unabhängig von den gestrigen politischen Ergebnissen bis zum Jahresende zu verlängern und die Saison erst regulär nach der Winterpause am 29. Januar fortzusetzen.

TSG Balingen für vorzeitige Winterpause

Zu den Unterzeichnern gehörte auch die TSG Balingen. Weiterhin schlossen sich der TSV Eintracht Stadtallendorf, TSV Schott Mainz, FC Gießen, Bayern Alzenau, VfR Aalen, Astoria Walldorf und der Bahlinger SC der Stellungnahme an; sie begründeten ihre Forderung unter anderem mit der gesellschaftlichen Verantwortung, die die Klubs auch ihren Mitarbeitern gegenüber hätten und solidarisierten sich mit den aktuellen Maßnahmen zur Corona-Eindämmung.

Die Geschäftsführung der Südwest GbR machte derweil deutlich, dass sie alle weiteren Entscheidungen über eine Saisonfortsetzung an die politischen Vorgaben kopple. Auch legten Döther und Co. fest, dass den Vereinen im Falle eine Re-Starts eine Vorlaufzeit von 14 Tagen eingeräumt wird.

Rheinland-Pfalz macht den Unterschied

Derzeit hängt es einzig an Rheinland-Pfalz, das anders als Baden-Württemberg, Hessen und das Saarland, seine Viertliga-Vereine als Amateurklubs einstufte und ihnen deswegen den Trainings- und Spielbetrieb prinzipiell verwehrte. Zwar trainieren mittlerweile der FK Pirmasens, die U23 des 1. FSV Mainz 05 und der TuS RW Koblenz wieder mit Ausnahmegenehmigungen. Da Schott Mainz sich jedoch dagegen verwehrt, wird die Liga wohl Anfang Dezember kaum die Saison wiederaufnehmen.

Die Steinbacher Erklärung im Wortlaut.

Sollte Schott Mainz seine Position noch ändern, will die Ligaleitung im Dezember fünf Spieltage durchziehen. Sollte es erst Mitte Dezember weitergehen können, sollen dieses Jahr noch drei Spieltage ausgetragen werden. Beschließt die Politik Ende November indes eine Verordnung, die Viertliga-Fußball in den betroffenen Bundesländern dieses Jahr komplett untersagt, peilt die Regionalliga Südwest die Fortsetzung der Saison ab dem 8. Januar an – mit derzeit noch 30 offenen Spieltagen. Die letzte Variante scheint die realistische, zumal auch Merkel gestern durchblicken ließ, dass eher von einer Verschärfung der Maßnahmen zu rechnen sei.

Update vom 17. November, 10.30 Uhr:

Die Geschäftsführung der Fußball-Regionalliga Südwest hat die Entscheidung darüber, ob der Spielbetrieb im Anschluss an den aktuellen Mini-Lockdown dann im Dezember fortgesetzt wird, wie erwartet vertagt. „Wir müssen nachsitzen“, sagte Felix Wiedemann, stellvertretender Geschäftsführer der Regionalliga Südwest GbR, am Dienstag gegenüber der Gießener Presse. „Wir warten den Winterfahrplan der Politik ab. Wir können nur auf gesetzlicher Grundlage handeln.“ Die Ligaführung hatte über die Fortsetzung der Saison eigentlich am Montag im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel entscheiden wollen. Da sich Merkel und die Länderchefs selbst auf den 25. November vertagten, haben auch Wiedemann und Co. ihre Entscheidung auf diesen Stichtag verlegt.