Handball

Die nächste bittere Niederlage: HBW Balingen-Weilstetten verliert 26:27 in Leipzig

10.10.2019

Von Larissa Bühler, Von Marcus Arndt

Die nächste bittere Niederlage: HBW Balingen-Weilstetten verliert 26:27 in Leipzig

© PICTURE POINT

Der HBW ging in Leipzig leer aus.

Ganz knapp musste sich der Bundesliga-Aufsteiger aus Balingen und Weilstetten in Leipzig geschlagen geben. „Für uns ist es das dritte Spiel in Folge, in dem wir uns nicht belohnen“, ärgerte sich HBW-Kommandogeber Jens Bürkle nach dem Abpfiff.

Der vergangene Spieltag war für beide Klubs nicht nach Wunsch verlaufen. Der HBW musste sich zu Hause knapp gegen Erlangen geschlagen geben, die Körperkulturellen hatten bei der Pleite gegen Nordhorn enttäuscht.

Gegen den zweiten Aufsteiger wollte es Leipzig besser machen. „Wir müssen gewinnen“, forderte Coach André Haber. „Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht zeigen“, hatte er im Vorfeld versprochen.

HBW dominiert erste Hälfte

Aber einen solchen Auftritt, wie ihn seine Truppe nach dem passablem Beginn ablieferte, konnte er kaum gemeint haben. Abspielfehler, Schrittfehler, schlechte Wurfentscheidungen – Haber sah in Durchgang eins so einiges, was ihm nicht gefiel.

Der HBW machte es in dieser Phase deutlich besser. Nach einer Parade von Vladimir Bozic legte Romas Kirveliavicius vor, nach dem nächsten gehaltenen Ball des Keepers sorgte Oddur Gretarsson für die erste Zwei-Tore-Führung der „Gallier“ zum 9:7 (22. Minute).

Starke schwäbische Abwehr

Auch in der Folge kämpfe Leipzig mit Schwierigkeiten im Abschluss, Bozic verzeichnete – unterstützt von einer überzeugenden Defensive – seine stärkste Phase. Das bekam auch Patrick Wiesmach zu spüren, der beim Siebenmeter den Kürzeren zog. Jona Schoch netzte wenig später zum 12:8 der Schwaben, Haber zückte die Grüne Karte (26.).

Mehrfach wechselte der Leipziger Kommandogeber das Personal, warf unter anderem die eigentlich angeschlagenen Philipp Weber und Maximilian Janke ins Spielgeschehen. Für Joel Birlehm kam Jens Vortmann ins Tor. Doch das brachte alles wenig. Balingen-Weilstetten blieb weiter am Drücker und lag zur Pause mit 14:10 vorne.

SC-Steigerung nach der Pause

Nach dem Wiederanpfiff zeigte Leipzig dann aber ein anderes Gesicht. Mit Tempospiel und einer bissigen Abwehr machten sie den Gästen nun das Leben schwer, für Vortmann lief es nun besser als für sein Gegenüber.

Und so machte Leipzig aus einem 15:18 (38.) binnen weniger Minuten ein 20:19. Lukas Binder erzielte den ersten Führungstreffer der Hausherren seit der Anfangsphase. „Da fallen wir im Angriff ein bisschen in ein Loch und kriegen schnelle Gegenstoßtore“, monierte Bürkle.

Duell auf Augenhöhe

Aufopferungsvoll kämpfte die schwäbische Defensive, Leipzig präsentierte sich jedoch geduldiger als noch in Durchgang eins. So blieb es beim knappen Vorteil für die Gastgeber, entschieden war jedoch noch nichts. Schoch glich noch einmal zum 21:21 aus – dann aber sorgten die Hausherren mit einem 3:0-Lauf für die Vorentscheidung (24:21/50.).

Entmutigen ließen sich die „Gallier“ davon aber nicht. Bis zum Schluss gab der HBW alles für einen möglichen Punktegewinn. Doch auch beim letzten Angriff ließ sich Leipzig viel Zeit. Und als Mike Jensen dann parierte, war die Zeit abgelaufen.

„Es ist schon sehr ägerlich“, bilanzierte der Balinger Coach. „Wir machen wieder viele Dinge richtig, werden aber nicht belohnt.“

Zehn Tage Spielpause

Noch in der Nacht reisten die Schwaben aus Leipzig zurück – heute hat das Team frei. „Am Samstag und Sonntag wird ganz normal trainiert“, erklärt Bürkle. Und auch das Duell mit den Körperkulturellen soll auf- und ein paar Dinge nachgearbeitet werden, verrät der Sportwissenschaftler. „Wir haben vier Tage – in denen werden wir uns ausschließlich auf uns konzentrieren.“

Noch ist der 38-Jährige nicht zufrieden mit der Abwehrleistung, „auch im Angriff haben wir noch Luft nach oben.“ Die zehntägige Wettkampfpause vor dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin (20. Oktober, 16 Uhr) empfindet der ehemalige Erstliga-Kreisläufer nicht unbedingt als Nachteil. Im Gegenteil. „Das gibt uns die Chance, zu regenerieren, aber auch zu trainieren“, sagt Bürkle. Er fügt abschließend hinzu: „Am Donnerstag beginnen wir mit der Vorbereitung auf das Berlin-Spiel.“

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