Die gesamte Region ist bei der Hilfsaktion für Afrika mit an Bord

Von Wilfried Koch

Vom Fieberthermometer bis zum Rollstuhl: Iris und Hermann Schreiyäck aus Schwenningen haben tonnenweise Hilfsgüter in Krankenhäuser und zu bedürftigen Menschen in Gambia gebracht.

Die gesamte Region ist bei der Hilfsaktion für Afrika mit an Bord

Hermann und Iris Schreiyäck wurden in Kappa mit offenen Armen empfangen. Die 200 Kilogramm Reis wurden unter den Bedürftigen im Dorf verteilt.

Das ehrenamtliche Engagement des Schwenninger Ehepaares Iris und Hermann Schreiyäck für mehrere Buschkliniken in Gambia dauert nun schon fast vier Jahre. Das Schwenninger Ehepaar unterhält Verbindungen sowohl zu den Menschen in Afrika als auch zu Firmen, Familien und Institutionen in Deutschland. „Das komplette sterile Verbandsmaterial erhalten wir von der Copia Med in Heiligenzimmern“, erzählt Hermann Schreiyäck. Von Aesculap in Tuttlingen sowie von der Schwenninger Firma Bäramed kamen mehrere hundert chirurgische Instrumente zum Nulltarif, um die Kliniken in Batabut, Somita, Kassagne und Salikene zu versorgen.

Spendenbereitschaft ist groß

Nachdem Familie Schreiyäck im Frühjahr vier Wochen lang persönlich in Gambia war, um sich ein Bild vom Zustand der Kliniken zu machen, haben die hilfsbereiten Schwenninger zwei zusätzliche Kliniken in das Hilfsprogramm aufgenommen. In Kanifing können jetzt auch größere Operationen mit dem Thorax-Instrument aus Deutschland durchgeführt werden. Für die Klinik in Kapa war die Versorgung mit Verbandsmaterial wichtig. „Mit unseren gesammelten 1900 Verbandskästen (diese kommen hauptsächlich aus mehreren Autohäusern im Kreis Sigmaringen und Zollernalbkreis) konnten weit über 17.000 offene Wunden fachgerecht versorgt werden“, informiert Schreiyäck.

900 Kilo Reis verteilt

Mit den Spenden an bedürftige Familien, dazu zählen Geld- und Sachspenden wie Jogginganzüge vom Katholischen Kindergarten St. Raphael Schwenningen sowie fast 300 T-Shirts der Gemeinde Beuron und Kleiderspenden aus allen Himmelsrichtungen, wurden die Ärmsten der Armen unterstützt werden.

Mit den Geldspenden konnten die Schreiyäcks bei ihrem letzten Besuch 900 Kilo Reis und 90 Liter Speiseöl kaufen. In 173 Umzugskartons hat das Schwenninger Team über eine Hamburger Speditionsfirma während der vergangenen 20 Monate 4,5 Tonnen Kleidung für Babys, Kinder und Erwachsene sowie Bettwäsche und Schuhe nach Gambia verschifft.

Neben dem Schwerpunkt Gambia gehören auch Kliniken und Waisenheime in den ehemaligen GUS-Länder Moldawien, Kasachstan, Slowenien, Bulgarien und Rumänien zu den Abnehmern der gesammelten Spenden.

Vom Michaelisstift in Sigmaringen erhielten die Schwenninger Rollstühle und Rolllatoren. Diese werden über den Verein „Hilfe und Hoffnung e.V.“ aus Freudenstadt nach Gambia und in diese Länder verteilt.

Eine ganze Praxis zieht um

Der Arzt Dr. Markus Kolb aus Meßstetten spendete eine komplette Arztpraxiseinrichtung für Moldawien. Zahnarzt Keding aus Schömberg überraschte mit der Spende eines wichtigen Sterilisators, der in Gambia hilft, die Hygiene sicher zu stellen.

Die Arbeit geht nicht aus

„Für unsere künftige Arbeit sammeln wir auch weiterhin Verbandsmaterial, Kleidung aller Art, Schuhe, ganz wichtig ist Bettwäsche und natürlich zur Finanzierung der Transporte und Lebensmittel Geldspenden“, weist Schreiyäck darauf hin, dass die Arbeit nicht ausgeht.

Dringend gesucht sind Einmalhandschuhe, Vitaminpräparate, Desinfektionsmittel und Fieberthermometer. Familie Schreiyäck wohnt in Schwenningen in der Straße Zum Galgenberg 5 und ist für weitere Infos auch zum Spendenkonto erreichbar unter Telefon 07579 1773.