Die Würfel sind gefallen: Der Balinger Schlachthof schließt 2022 endgültig

Von Nicole Leukhardt

Im Balinger Schlachthof gehen Ende 2022 die Lichter endgültig aus. Diese Entscheidung fiel offenkundig in der nichtöffentlichen Sitzung des Balinger Gemeinderats am Dienstag.

Die Würfel sind gefallen: Der Balinger Schlachthof schließt 2022 endgültig

Der Balinger Schlachthof und die umliegenden Firmen von oben.

Landwirte aus der Gegend, Metzger, Vertreter der Pächterfirma Färber, der Vorsitzende des Kreisbauernverbands, Alexander Schäfer, und der Chef der Kreishandwerkerschaft, Jürgen Greß, waren als Gäste bei der Sitzung des Gemeinderats dabei. Und nicht nur das: Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurde ihnen Rederecht gewährt, als es um die Zukunft des Balinger Schlachthofs ging. Sie sollten so die Möglichkeit bekommen, ihr Anliegen, den zumindest vorläufigen Erhalt des Betriebs, noch einmal vorzutragen.

Ein guter Austausch mit dem Gremium

Es sei ein gutes Gespräch, ein konstruktiver Austausch gewesen, sagt Greß im Nachhinein. „Man hat gespürt, dass es sich die Fraktionen nicht leicht machen“, schildert er seinen Eindruck vom Sitzungsabend. Die Räte hatten mit ihren Fraktionen schon im vergangenen Jahr die Gelegenheit gehabt, sich vom Zustand des Schlachthofs ein eigenes Bild zu machen und mit den Landwirten und den Betreibern ins Gespräch zu kommen.

Umso größer die Enttäuschung tags darauf. Denn die Gemeinderäte hatten die Aufgabe, ihren Beschluss aus dem Jahr 2017, den Pachtvertrag mit der Firma Färber ein letztes Mal bis Ende 2022 zu verlängern, zu überdenken. Die Entscheidung fiel jedoch gleich aus, wie vor fünf Jahren: Der Beschluss bleibt, so heißt es aus berufener Quelle, bestandskräftig, der Schlachthof wird aufgegeben. Die Stadtverwaltung wollte dazu auf ZAK-Nachfrage keine Auskünfte erteilen.

Gekämpft, aber am Ende verloren

„Schade, wir haben um den regionalen Schlachthof gekämpft und leider verloren - die Entscheidung müssen wir akzeptieren“, sagt Jürgen Greß, nachdem die Entscheidung publik geworden war. Es sei aber absehbar gewesen, fügt er an.

Und nun? Landrat Günther-Martin Pauli hatte im Gespräch mit dem ZAK bereits im Februar angedeutet, dass „die umliegenden Firmen den Platz dringend brauchen, weil sie ansonsten, um expandieren zu können, den Standort aufgeben.“ Diese Sorgen scheinen nunmehr vom Tisch.