Rosenfeld

Die Täbinger Kreativgruppe „Herz und Hand“ hat viel Freude am Gestalten und Helfen

23.04.2021

Von Rosalinde Conzelmann

Die Täbinger Kreativgruppe „Herz und Hand“ hat viel Freude am Gestalten und Helfen

© Privat

Diese schöne Arbeit für die Osteraktion stammt von Claudia Ganz.

Der erste Lockdown im März 2020 hat in Täbingen ganz viel Kreativität gepaart mit Hilfsbereitschaft freigesetzt. Spontan gründete sich eine Nachbarschaftshilfe, um alle im Ort mit Lebensmitteln zu versorgen. Danach blieben die Helferinnen zusammen und machten als „Herz und Hand“-Gruppe weiter. Zwischenzeitlich gehören sie offiziell zur Kirchengemeinde und haben schon viel Gutes getan.

Initiatorin Vera Würfel konnte im ersten Lockdown nach einem Whatsapp-Aufruf und einigen Telefonaten auf genügend Mitstreiter zählen, die bereit waren, mitzuhelfen. Zu dieser Zeit waren Masken knapp und die Täbingerinnen beschlossen, dass sie Abhilfe schaffen würden.

Die Nähmaschinen ratterten

Und so ratterten in den kommenden Wochen die Nähmaschinen bei Vera Würfel, Claudia Ganz, Irmgard Völkle, Sigrid Bengel und Viktoria Illin, die in die „Mauldäschle“-Produktion einstiegen. Die fertigen Exemplare wurde gegen eine Spende abgegeben. „Dabei haben wir gemerkt, wie gut es uns allen tut, aktiv etwas tun zu können in dieser schwierigen Zeit“, erzählt Vera Würfel. Noch schöner war, dass sich trotz des kontaktlosen Austausches untereinander ein Gemeinschaftsgefühl einstellte und dass sie mit den Spenden Menschen direkt helfen konnten. Es kamen über 1000 Euro für die Tafelläden zusammen.

Ein stiller Weihnachtsmarkt

Dann stand ein einsames Weihnachten vor der Tür. „Was machen wir?“ Die Antwort auf diese Frage fanden die Initiatorinnen nach zahlreichen E-Mail-und Whatsapp-Nachrichten und Telefonaten reihum. Die Idee für einen „stillen Weihnachtsmarkt“ fand bei allen Anklang. Auch Pfarrer Stefan Kröger und der Kirchengemeinderatsvorsitzende Axel Märklin, mit denen Vera Würfel alles abspricht, begrüßten die Idee.

Die Täbinger Kreativgruppe „Herz und Hand“ hat viel Freude am Gestalten und Helfen

© Privat

Diese Christbaumkugel hat die Schriftenexpertin Sigrid Bengel bemalt und gespendet.

Im stillen Kämmerlein entstanden wunderschöne Geschenk- und Dekorationsideen. Diese wurden auf vorbereiteten Tischen im Foyer zwischen der Turnhalle und dem Kindergarten präsentiert. Jeder, der wollte, konnte mitmachen und seine Werke zum Mitnehmen ausstellen. Ein kontaktloser Besuch war gut möglich und die Spendenkasse füllte sich zur Freude der Initiatorinnen.

Ein bunter, kreativer Haufen

Die Frauengruppe, die sich den Namen „Herz und Hand Täbingen“ gegeben hat und seit Anfang des Jahres offiziell zur Kirchengemeinde gehört, ergänzt sich ideal. Vera Würfel ist die Organisatorin, Sigrid Bengel ist fit in Textbearbeitung und Schriften, während die anderen talentierte Näherinnen sind oder leidenschaftlich gerne dekorieren.

Die Täbinger Kreativgruppe „Herz und Hand“ hat viel Freude am Gestalten und Helfen

© Privat

Diese Dekoration stammt von Vera Würfel.

„Hand steht für Kreativität und Herz für die Spendenbereitschaft und das Gemeinschaftsgefühl“, verrät Würfel, was es mit dem Namen auf sich hat. „Herz und Hand“ ist bunt zusammengewürfelt aus Müttern, Berufstätigen und einer Rentnerin.

Die Täbinger spenden viel

Der Erfolg des stillen Weihnachtsmarktes, der vielen Täbingern das Herz aufgehen ließ, bestärkte die kreative Gruppe, auch im Frühling aktiv zu werden. „Beim zweiten Mal ging alles leichter“, sagt Vera Würfel. Ihre mehrwöchige, wiederum stille Frühjahrs- und Osteraktion erfreute nicht nur die Täbinger. Dank der großzügigen Spenden, die zusammengekommen sind, profitiert auch die Arbeit des Kinderschutzbundes. Die kreativen Frauen sind überzeugt, dass ihre Aktionen so bunt und vielfältig ausgefallen sind, weil alle Täbinger mitgemacht haben. Dafür sagen sie Danke.

Die Täbinger Kreativgruppe „Herz und Hand“ hat viel Freude am Gestalten und Helfen

© Privat

Viktoria Illin ist eine talentierte Näherin.

Ob „Herz und Hand“ auch nach Corona eine Zukunft haben wird, weiß Vera Würfel heute noch nicht. „Der Raum für neue Dinge war da, weil so viel ausgefallen ist“, beschreibt sie die Anfangslage vor einem Jahr. Ob sie noch gebraucht werden, wenn die Normalität zurückkehren wird, kann sie jetzt noch nicht sagen: „Wir sind alle relativ offen und wenn es nur für die Coronazeit so war, ist es auch gut.“

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