Fußball

Die Suche geht weiter: TSG-Trainerfrage 2.0

09.12.2019

Von Marcel Schlegel

Die Suche geht weiter: TSG-Trainerfrage 2.0

© Deines

Die TSG Balingen kommt in der Regionalliga nicht mehr auf die Beine. Nach der 0:4-Pleite in Walldorf bleiben die Kreisstädter Vorletzter mit einem satten Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze.

Nach dem Abgang von Bernd Bauer muss das akut abstiegsbedrohte Balingen wieder mal personelle Lücken schließen.

Die TSG Balingen kommt nicht zur Ruhe. Auf dem Feld fehlt dem Vorletzten seit Monaten ein ernstzunehmendes Erfolgserlebnis, realistisch betrachtet sollten die Oberliga-Planungen schon angelaufen sein.

Trainerposten erneut vakant

Und hinter den Kulissen ist die Vereinsführung des kriselnden Kreisstadt-Klubs permanent damit beschäftigt, personelle Lücken zu schließen, interne Dispute einzufangen und gleichsam die künftige Ausrichtung des ambitionierten schwäbischen Amateurvereins zu definieren.

Am Wochenende unterlag die Mannschaft um Kapitän Nils Schuon im letzten Spiel des Jahres beim FC Astoria Walldorf – die vierte Niederlage in der sechsten Regionalliga-Partie, seit Bernd Bauer Ende Oktober für den entlassenen Ralf Volkwein als Interimscoach eingesprungen war.

Der Trainerwechsel? Blieb ohne Effekt. Erholsame Winterpause in Balingen? Denkste. Denn am Samstag nach dem 0:4 in der Kurpfalz verkündete die TSG, dass Bauer nach nur sechs Spielen wieder aufhören möchte. Mit ihm tritt auch Jörg Schreyeck zurück, der an Bauers Seite als Co-Trainer ausgeholfen hatte.

Fabian Fecker, der Bauer ebenfalls an der Seitenlinie unterstützte, verfügt noch über einen Spielervertrag. Heißt: Die Sportliche Leitung um Vize-Abteilungsleiter Ralph Conzelmann, Sportvorstand Alexander Schreiner und Berater Martin Braun muss sich in der spielfreien Zeit nach nur wenigen Wochen um einen Nachfolger für den Nachfolger von Ralf Volkwein und dessen Assistenten Rainer Huss bemühen.

Bauer hält sich zu den Gründen bedeckt

Auch Schreiner und Braun selbst sind erst Mitte November in diese Ämter aufgerückt respektive neu im Verein. Zuvor war Egon Welther als Spielleiter für die Viertliga-Mannschaft zuständig gewesen. Er wurde unmittelbar nach Volkwein entlassen. Anschließend drohten einige Jugendfunktionäre mit dem Rücktritt, blieben dann aber doch an Bord.

Schreiner betonte am Wochenende, dass man sich bis Mitte Januar Zeit lassen wolle, auch eine weitere Interimslösung sei denkbar. Warum Bauer, der zuvor die U 18 trainierte und womöglich zu dieser zurückkehren wird, mit der Mannschaft nicht in die am 22. Februar beginnende Rückrunde (Balingen erwartet dann Mainz 2) gehen möchte, ließ er offen. Es sei persönlich der richtige Schritt, sagte er nur. Mehr nicht.

Balinger vor Mammutaufgabe

Sein Rücktritt verwundert, weil der frühere TSG-Stürmer in der Mannschaft angesehen war und der Verein auch gern mit dem 34-Jährigen weitergemacht hätte. „Ich hoffe, dass die Jungs in der Winterpause ein bisschen abschalten und den Fußball ausblenden können“, so Bauer weiter. In diese geht die TSG als Vorletzte.

In den finalen 14 Spielen müssten die Balinger momentan zwölf Punkte aufholen, um die Klasse zu halten. Eine stattliche Hypothek, denn in den bisherigen 20 Partien holte der Württemberg-Klub gerade einmal elf Zähler.

TSG plant zweigleisig

„Wir wissen, dass der Abstieg nicht unrealistisch ist“, sagte Abteilungsleiter Uwe Haußmann am vergangenen Wochenende. „Daher planen wir zweigleisig und suchen einen Trainer, der uns im Falle eines Abstiegs in der nächsten Saison direkt wieder in die Regionalliga zurückführen kann.“

Bei der TSG bleibt es also unruhig – und dies gilt auch für die U 23, welche in der Landesliga nach dem 2:2 im Kellerduell beim SV Weingarten als Drittletzte momentan ebenfalls absteigen würde, dann von der Verbands- auf die Bezirksebene, der sie seit 2011 nicht mehr angehört. Für Balingen, das sich als Ausbildungsverein im ambitionierten Amateurbereich sieht, wäre das ein harter Schlag, vergleichbar mit einem möglichen Abstieg der „Ersten“.

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