Die Sonne strahlt am alten Platz: Schömbergs Fasnet bekommt ihre Bändel wieder

Die Fasnet ist wieder los. In Schömberg beginnt sie am Vorabend von Dreikönig. Wenn die Zwanzger zum Narrenmarsch durch die Stauseehalle jucken, ist die Saison eröffnet.

Die Sonne strahlt am alten Platz: Schömbergs Fasnet bekommt ihre Bändel wieder

Die Geehrten: (von links) Jens Schlotter, Marc-Oliver Schwarz, Oli Haas, Benjamin Sarbacher, Roland Wuhrer, Hansi Sauter, Robin Wuhrer, Rolf Schwenk, Stephen Kurz, Marco Eimann, Martin Schaller, Manuel Bross, Bernhard Wuhrer und René Schatz (Landschaftsvertreter).

Nach der Begrüßung durch Zunftmeister Bernhard Wuhrer folgten einige Ankündigungen. Im letzten Jahr musste der Bolones zum Leidwesen vieler Fasnetsliebhaber zum zweiten Mal ohne wehende Bändel auskommen. „In diesem Jahr dürfen wir frohlocken“, sagte Wuhrer, „Die Sonne steht wieder an ihrem Platz und die Haken sind angebracht.“ Somit stehe der Anbringung der Bändel nichts mehr im Weg – auch wenn der Polonaise nicht von den Bändeln, sondern von den Narren abhänge, wie Wuhrer betonte.

Dank an alle Gaststätten

Da mit der Schließung des Bajazzo ein weiteres Wirtshaus zur Einkehr entfällt, betonte Wuhrer umso mehr den Dank aller Narren gegenüber den Gaststätten und deren Mitarbeiter, die ein entscheidender Teil der Schömberger Fasnet sind.

Die Schömberger Zunft verbucht insgesamt 1773 Häser. Im letzten Jahr sind 13 neue dazugekommen. Davon sind 870 Samtnarren und 807 Fuchswädel.

Schömberger Circus

Der diesjährige Zunftball steht unter dem Motto „Schömberger Circus“. „Wir haben keine Mühen gescheut, um die weltbesten Clowns und Showtanzgruppen für euch zu engagieren“, versprach der Zunftmeister. Mit von der Partie ist die Band „Jauchzaaa“. Beim Zunftball wird es in diesem Jahr Altersbändel geben. Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren müssen die Party um 24 Uhr verlassen, sofern kein Elternteil dabei ist.

Im Jahr 2022 feiert die Zunft ihren hundertsten Geburtstag. Die geplanten Feierlichkeiten lehnen sich an die Veranstaltungen im Jahr 2012 an. „Hierfür werden dringend Besenwirtschaften benötigt“, kündigte Wuhrer an, „Vereine können sich ab sofort bewerben.“

Kritik wegen Garagenfrage

Die Generalversammlung behandelte auch kritische Punkte. So äußerte Wuhrer an Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und den Gemeinderat gerichtet: „Wir sparen immer noch für die neuen Garagen im alten Feuerwehrhaus. Hierfür wünschen wir aber dringend einen schriftlichen Bescheid zur Zustimmung durch den Gemeinderat, denn solange der nicht eingeht, hängen wir in der Luft.“

Mitglied Rita Mager trat vor die Versammlung um eine Rechtfertigung durch den Narrenrat einzuholen. „Es wird immer betont, wie wichtig die Qualität der Narrentreffen ist“, äußerte sie ihre Enttäuschung, „Daher frage ich mich, warum wir die Einladung zum europäischen Narrentreffen in Altstätten, Schweiz, im letzten Jahr nicht wahrnahmen.“ Zunftmeister Wuhrer erklärte, dass Altstätten bei der Abstimmung im Narrenrat keine Zustimmung erhielt und daher in der Auswahl ausschied.

86 Termine im vergangenen Jahr

Schriftführer Rolf Schwenk gab an, dass die Zunft 86 Termine bewältigte, wobei die Fasnet als ein Termin verbucht ist.

Säckelmeister Jörg Niethammer präsentierte seinen ersten Kassenbericht, der sehr übersichtlich gegliedert war. Der Verein bekam 12.880 Euro Spenden per Haussammlung plus 1480 Euro aus weiteren Quellen. 775 Euro an Förderungen konnten verbucht werden.

Blick in die Zukunft

Die Entlastung, die einstimmig ausfiel, vollzog Bürgermeister Karl-Josef Sprenger. „Obwohl das Jahr noch jung ist, geht der Blick der Zunft schon deutlich in die Zukunft“, bemerkte er. Der Bürgermeister versprach Unterstützung seitens der Stadt im Jubiläumsjahr und er beabsichtige, das Projekt in Sachen Garage und Archiv schnellstmöglich voranzutreiben.

Acht Räte bleiben der Zunft erhalten, dazu gehören: Marco Eimann, Hans-Jürgen Sauter, Martin Schaller, Marc-Oliver Schwarz, Alexander Wuhrer, Robin Wuhrer und Roland Wuhrer. Martin Weber wurde nach 15 Jahren und Manuel Bross nach 12 Jahren aus dem Narrenrat verabschiedet. Deren Plätze nehmen Jens Schlotter, der von der Versammlung einstimmig eingesetzt wurde, und Benjamin „Chico“ Sarbacher, der bei einer Versammlung von 238 Teilnehmern acht Gegenstimmen erhielt, ein.

Wichtige Ehrungen

Landschaftsvertreter René Schatz von der Vereinigung schwäbisch-allemannischer Narrenzünfte nahm am Sonntag sieben Ehrungen im Kreis der Narrenräte vor. Für zehn Jahre erhielten Manuel Bross, Hansi Sauter und Martin Schaller das Bronzene Ehrenzeichen. Martin Weber wurde für 15 Jahre mit Silber geehrt. Oli Haas, Zunftmeister Bernhard Wuhrer und Schriftführer Rolf Schwenk erhielten für 20 Jahre im Narrenrat ein wohlverdientes Goldenes Abzeichen.