Burladingen

Die Ringinger Engstelle ist wieder Thema im Gemeinderat: Kann sie erweitert werden?

14.04.2019

von Hardy Kromer

Die Ringinger Engstelle ist wieder Thema im Gemeinderat: Kann sie erweitert werden?

© Matthias Badura

Diese rechtwinklige Kurve ist das eigentliche Problem.

Kann die Engstelle in der Ringinger Ortsdurchfahrt erweitert werden? Im Gemeinderat gibt es zwei Ansichten.

Was soll aus der Engstelle in der Ringinger Ortsdurchfahrt werden? Hat der Gemeinderat den Beschluss des Ortschaftsrates, der an der Stelle den Gehweg verbreitern wollte, tatsächlich torpediert?

Wie CDU-Stadträtin Dörte Conradi in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag klargestellt wissen wollte, sei ihr Fraktion nicht, wie mancherorts behauptet werde, „gegen die Beseitigung der Engstelle“. Vielmehr befürworte sie eine Straßenverbreiterung an der Stelle und einen ausreichend breiten Gehweg.

Ihrer Information zufolge würde das Straßenbauamt einen solchen Ausbau unterstützen, ja, der Landkreis wäre sogar bereit, sich an den Kosten zu beteiligen, behauptete die Gemeinderätin. Dass sich der Kreis gegen den Ausbau stelle, sei „eine Mär“.

Verhandelt worden war über die Engstelle zunächst in der vorvergangenen Sitzung des Gemeinderates; damals allerdings hinter verschlossenen Türen. Conradi hatte nun am Donnerstag verlangt, das Thema nochmals öffentlich auszubreiten. Es seien Gerüchte und Fehlinformationen im Umlauf, die so nicht stehen bleiben könnten.

Dabei kritisierte Conradi zum einen, dass Teile der geheimen Gespräche aus dem Ratssaal nach außen gedrungen sind, sie kritisierte aber auch, dass das Thema seinerzeit überhaupt unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wurde.

Conradi bestand am Donnerstag außerdem auf der Feststellung, man habe in der vorvergangenen Sitzung keinen Beschluss für oder gegen die Verbreiterung gefasst und auch keiner, der dem Willen des Ringinger Ortschaftsrates zuwider laufe. Man habe gar nichts beschlossen! Ihr Fraktionskollege Othmar Kuster pflichtete ihr bei. „Wenn die Ringinger die Gehwegsverbreiterung so haben wollen, dann machen wir das auch so.“

Conradi plädierte dafür, die Angelegenheit schnellstmöglich und bei einem Ortstermin mit den Eigentümern des Grundstücks an dem Nadelöhr nochmals zu beraten, um möglicherweise doch zu einem Ausbau der Engstelle zu gelangen.

Ganze anders stellte der Freie Wähler Karl-Moritz Kraus die Hintergründe dar. Kraus ist Angehöriger der Familie, der das Grundstück an der Engstelle gehört. An den bisherigen Beratungen hatte der Ringinger, weil befangen, nicht teilgenommen. Am Donnerstag ließ man ihm allerdings das Wort, um seinen Kenntnisstand zu erfahren.

Was Conradi sage, könne er nicht bestätigen, sagte Kraus. Ihm gegenüber hätten Mitarbeiter des Straßenbauamtes vor Ort und persönlich erklärt, dass der Straßenausbau ausdrücklich nicht gewünscht ist. Begründung: Bei einer Begradigung verschiebe sich die Gefahrenstelle in die rechtwinklige, ohnedies heikle, Kurve hinein. Wollte man aber die Kurve insgesamt entschärfen, würde man erheblich mehr Gelände brauchen als überhaupt zur Verfügung steht.

Wie Kraus weiter sagte, hätten die Kurvenanwohner tatsächlich kein Interesse an der Verbreiterung, denn schon heute würden dauernd Autos und Laster über ihre Randsteine fahren.

Dagegen sei die Verbreiterung des Gehweges – laut dem Straßenbauamt – technisch möglich. Sie biete später zwar keinen 100-prozentigen Schutz für Fußgänger, stelle aber eine Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand dar. Der Weg ist bisher so eng, dass er nicht einmal für Fußgänger richtig begehbar ist, geschweige denn für Kinderwagen oder Rollstühle befahrbar.

Aus diesen Gründen, schloss Kraus, habe sich der Ringinger Ortschaftsrat für die Gehweg-Lösung entschieden und sie auch offiziell beantragt.

Wie er abschließend erinnerte, ist auf dem Gelände neben der Engstelle ein Neubau geplant. Die Besitzer wollten und könnten daher nur einen gewissen Teil für die Verbreiterung zur Verfügung stellen. Im Übrigen, so machte der Freie Wähler deutlich, stehe der Baubeginn unmittelbar bevor. Für Verhandlungen bleibt demnach also nicht mehr viel Zeit.

Beigeordneter Berthold Wiesner sagte Conradi zu, er werde sich um die Verhandlungen bemühen. Wiesner hatte an dem Abend die Sitzung geleitet, nachdem Bürgermeister Ebert, wie der Beigeordnete erklärte, im Urlaub ist.

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