Die Lage ist stabil: Die Gewerbesteuer in Schömberg steigt stark an

Von Daniel Seeburger

Anfang Februar 2019 wurde der Haushaltsplan für die Stadt Schömberg beschlossen. Stadtkämmerer Jan-Phillip Saur gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen Zwischenbericht über das laufende Haushaltsjahr. Und der fiel nicht einmal schlecht aus.

Die Lage ist stabil: Die Gewerbesteuer in Schömberg steigt stark an

Ein umfangreiches Zahlenwerk: der Schömberger Haushaltsplan.

Kämmerer jammern gerne, wenn es um die Finanzen einer Gemeinde geht. Und sie haben in der Regel einen treuen Verbündeten: den Bürgermeister. Ganz anders lief das in Schömberg. Sowohl Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, als auch das Gemeindegremium zeigte sich zufrieden mit der finanziellen Entwicklung, die Jan-Phillip Saur aufzeigte.

700.000 Euro mehr Gewerbesteuer

Die wohl größte Überraschung: Im Plan ging man noch von einem Gewerbesteueraufkommen von 1,4 Millionen Euro im laufenden Jahr aus. Bislang hat die Stadt aber bereits 1,2 Millionen Euro eingenommen. Er gehe von Gewerbesteuern in Höhe von 2,1 Millionen Euro aus, die in den Stadtsäckel fließen, führte Saur aus.

Kämmerer schlägt vor, Rücklagen zu bilden

Saur wäre aber keine seriöser Kämmerer, wenn er bei solch guten Nachrichten nicht gleich auch warnen würde. Denn durch die höhere Gewerbesteuer werde auch die Gewerbesteuerumlage steigen, die die Gemeinde zu bezahlen hat. Im gleichen Zuge würden in zwei Jahren die Schlüsselzuweisungen sinken. Saurs Tipp: „Wir sollten jetzt schon Rücklagen schaffen.“

Problemkind Wald

Sieht es bei der Gewerbesteuer sehr gut aus, hat die Stadt auch ein Problemkind. „Die Waldwirtschaft macht uns große Sorgen“, so Saur. Man sei von Erlösen in Höhe von 230.000 Euro ausgegangen. Unterm Strich könnten aber lediglich 100.000 Euro erwirtschaftet werden. „Es sieht so aus, wie wenn wir in die Verlustzone rutschen werden“, führte der Kämmerer aus.

Er verwies auf den Einbau einer neuen Heizung in den Bauhof. Das lasse sich nicht mehr hinausschieben. Kosten: rund 21.000 Euro.

Erschließungen kosten mehr

Durch Grundstückskäufe für die Erschließung des Industriegebiets Nord kommen auf die Gemeinde zusätzlich rund 1,6 Millionen Euro zu. Das könne aber aufgefangen werden durch das Schieben des Gewerbegebiets Birkenweg in Schörzingen und des Baugebiets Grund.

Bisher sei keine Kreditaufnahme notwendig gewesen, erklärte Jan-Phillip Saur. „Wir liegen im Plan“, sagte er, „die Lage bleibt stabil“.