Geislingen

Die Kunden stellen der Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld ein gutes Zeugnis aus

06.06.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Die Kunden stellen der Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld ein gutes Zeugnis aus

© Rosalinde Conzelmann

Auch Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid (links) und sein Rosenfelder Kollege Thomas Miller (gegenüber) stimmten bei den Entlastungen mit ab.

Bei der Mitgliederversammung teilte Vorstand Thomas Merz den Genossen mit, dass die ehemalige Binsdorfer Raibafiliale jetzt der Stadt Geislingen gehört. Der Bankchef freute sich über die hohe Kundenzufriedenheit als Ergebnis einer Umfrage und versicherte, dass nicht daran gedacht wird, die Filialen in Bickelsberg und Leidringen aufzugeben. Nach 21 Jahren wurde Aufsichtsrat Mattes Holderied verabschiedet.

Nicht alle bereitgestellten Stühle in der Schlossparkhalle waren am Mittwochabend besetzt, was der Hitze geschuldet war. Der Aufsichtsratsvorsitzende Rudi Rauch begrüßte die Mitglieder nach dem musikalischen Auftakt des Musikvereins Geislingen. Die Bewirtung hatte der Schützenverein übernommen.

Keine Negativzinsen geplant

Bankvorstand Thomas Merz richtete den Blick zuerst auf die weltpolitische Lage, die auch Auswirkungen auf die hauseigenen Zahlen hat. Als eine der großen Herausforderungen bezeichnete er die anhaltende Niedrigzinsphase, die zum Dauerzustand geworden sei. Die Bank müsse mehr Volumen bewegen, um den gleichen Ertrag zu erwirtschaften. Dennoch, betonte er, sehe die Raiba von der Einführung von Negativzinsen ab.

Genossenschaftsmodell bewährt sich

Als weitere große Themen bezeichnete Merz die Digitalisierung, der sich die Bank jetzt schon stellt und die zunehmende Regulierungsbelastung. Trotz neuer Wettbewerber – Stichwort Fintechs – blickt die Bankenführung optimistisch in die Zukunft. „Wir glauben, dass wir mit unserem regionalen, werte- und kundenorientierten, genossenschaftlichen Geschäftsmodell ein gutes Fundament haben“, meinte Merz.

Binsdorfer Filiale ist an die Stadt verkauft

Die Bank hat vor wenigen Wochen 1000 Kunden angeschrieben, um sie nach ihrer Zufriedenheit zu befragen. 300 haben sich zurückgemeldet und ihrer Bank laut Merz ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. „Das bestätigt uns“, so Merz, der noch bekannt gab, dass sich die Stadt und die Bank in Sachen Binsdorfer Raibafiliale handelseinig geworden sind. „Wir freuen uns über diese gute Lösung“, so Merz.

Ein Jahr der Herausforderungen

Peter Ramsperger, seit dem vergangenen Jahr der zweite Mann an der Bankspitze, stellte den Jahresabschluss vor, über den wir schon ausführlich berichtet haben. Ramsperger sprach von einem schwierigen Jahr, in dem die Bankenführung nicht davon ausgeht, dass die Zinsen in absehbarer Zeit wesentlich steigen werden.

Hervorragend gelungen sei die Kreditvergabe (von 63,2 auf 70,3 Millionen Euro), während die bankeigenen Anlagen beziehungsweise liquiden Mittel um 10,5 auf 95,3 Millionen Euro angewachsen sind. Die Bilanzsumme steigerte sich um 10,5 Prozent auf stattliche 180 Millionen Euro.

Anlagemarkt ist im Keller

Zum Weinen entwickelte sich der Anlagemarkt. „Waren 2017 nur ein Prozent aller Anlageklassen negativ, waren es 2018 unglaubliche 90 Prozent“, teilte Ramsperger mit – der schlechteste Wert seit 1901. Im neuen Jahr hätten die Kurse aber wieder deutlich angezogen.

Mit dem Jahresergebnis in Höhe von 656.706 Euro ist die Bank nicht zufrieden – und die Städte Geislingen und Rosenfeld auch nicht, da die Steuern geringer ausfallen. Ramsperger versicherte den Bürgermeistern Thomas Miller und Oliver Schmid, dass dies kein Dauerzustand wird. Den Mitgliedern teilte er mit, dass sie zum 7. Juni 3,5 Prozent Dividende auf ihre Einlagen bekommen.

Holderied geht, Stehle kommt

Der Prüfbericht von René Heinrich vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband ergab keine Beanstandungen. Heinrich hatte aber noch eine weitere Aufgabe an diesem Abend: Er verabschiedete Aufsichtsrat Mattes Holderied nach 21-jähriger Tätigkeit mit der Ehrennadel in Silber aus seinem Amt, das er altershalber nicht mehr ausüben darf.

Gradlinig und kompetent

Er bezeichnete Mattes als gradlinig, kompetent und vertrauenswürdig. Er habe stets das richtige Maß bei seiner langjährigen Tätigkeit als Aufsichtsrat gefunden. „Mit ihrer Persönlichkeit haben Sie mit zum Erfolg der Bank beigetragen“, betonte Heinrich. Auch Rudi Rauch bedankte sich bei Holderied für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Holderied bedankte sich für die Auszeichnung und meinte lachend, dass er das Amt gerne noch bis 90 ausgeübt hätte, weil es ihm großen Spaß gemacht habe.

Die Kunden stellen der Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld ein gutes Zeugnis aus

© Rosalinde Conzelmann

Nach 21 Jahren wurde Aufsichtsrat Mattes Holderied verabschiedet (von links): die Bankvorstände Thomas Merz und Peter Ramsperger, Mattes Holderied, René Heinrich und Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Rauch.

Für Mattes rückt Gerd Stehle nach. Der Erlaheimer ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Der Diplom-Betriebswirt betreibt seit 20 Jahren sein eigenes Geschäft. Stehle wurde von der Versammlung einstimmig gewählt.

Turnusgemäß schieden auch die Aufsichtsräte Ekkehard Gulde und Karl-Josef Schädle aus dem Aufsichtsrat aus. Beide wurden von der Versammlung wiedergewählt.

Nach den vielen Zahlen sorgte der Auftritt der „AcaBellas“ für musikalische „Erfrischung“.

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