Zollernalbkreis

Die Konjunkturumfrage der IHK Reutlingen zeigt auf: wollen Firmen weiter investieren?

30.05.2022

von IHK-Mitteilung

Die Konjunkturumfrage der IHK Reutlingen zeigt auf: wollen Firmen weiter investieren?

© pixelio

Die Energiepreise sind die große Unbekannte in der Rechnung fast aller Unternehmen.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage in der Region ist stabil, die Geschäftserwartungen lassen jedoch nach- das zeigt die jüngste Konjunkturumfrage der IHK für die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb.

Der Ukraine-Krieg, unterbrochene Lieferketten und steigende Energie- und Rohstoffpreise machen den Firmen für die kommenden Monate Sorgen.

28 Prozent der Betriebe erwarten schlechtere Geschäfte (Jahresbeginn: 14 Prozent). Gleichwohl bleibt der Anteil der Optimisten bei 21 Prozent (Jahresbeginn: 29).

Das sagt der IHK-Chef

„Die Unternehmen glauben an die Zukunft. Trotz Krieg soll weiter investiert werden, nicht wenige Firmen wollen neue Arbeitsplätze schaffen. Das sind gute Signale in sehr schwierigen Zeiten“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Aktuell bewerten 50 Prozent der regionalen Unternehmen ihre Lage als „gut“ (Jahresbeginn: 53) und weitere 43 Prozent als „befriedigend“ (Jahresbeginn: 37).

Der IHK-Konjunkturklimaindex aus Lage und Erwartungen fällt um 13 Zähler und kommt jetzt auf 115 Punkte. Er liegt damit unter seinem langjährigen Mittel.

Die größten Risiken

Bei der Frage nach den aktuell größten wirtschaftlichen Risiken nennen derzeit 79 Prozent der Befragten weiter steigende Energie- und Rohstoffpreise an erster Stelle. Es folgen Fachkräftemangel (53 Prozent), Arbeitskosten (43) und Inlandsnachfrage (40).

Die Corona-Pandemie liegt mit 30 Prozent nur noch auf Rang fünf aller Nennungen.

Robuster Arbeitsmarkt

„Die Unternehmen fordern Maßnahmen gegen die galoppierenden Energie- und Rohstoffpreise, etwa eine dauerhafte Senkung der Stromsteuer, sowie die Erschließung zusätzlicher Lieferquellen für Öl und Gas und einen beschleunigten Hochlauf des Wasserstoffmarktes“, so Epp.

Positive Signale gibt es bei Investitionen, Auftragseingang und Beschäftigung. 32 Prozent der Betriebe wollen weiter investieren. Neben Ersatzinvestitionen (63 Prozent) wollen 52 Prozent der Unternehmen Mittel in Digitalisierung und 43 Prozent in Umweltschutz/Energieeffizienz stecken.

Vor allem Gastgewerbe, Handel und Dienstleister nehmen sich verstärkt Investitionen vor.

Optimismus überwiegt

Bei den Auftragseingängen berichten 35 Prozent der Unternehmen von steigenden und 48 Prozent von gleichbleibenden Aufträgen. Mit Blick auf die Beschäftigungsabsichten wollen 26 Prozent der Betriebe ihren Personalbestand aufstocken, 61 Prozent halten und 13 Prozent abbauen.

„Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich in Summe weiter robust. Das ist ein Zeichen, dass die Unternehmen optimistisch bleiben“, erläutert IHK-Konjunkturexpertin Antonia Hettinger.

So wurden die Ergebnisse ermittelt

Beim Außenhandel gehen die Aussichten nach 2021 zurück: Infolge des Ukraine-Krieges sind die weltweiten Lieferketten weiter gestört. In China herrschen in einigen wichtigen Städten weiterhin Lockdowns, die Warenverteilung und Produktion stark bremsen.

Die heimischen Exporteure rechnen daher nur noch zu 30 Prozent mit steigenden Geschäften mit dem Ausland (Jahresbeginn: 40 Prozent). Jeder fünfte rechnet sogar mit Rückgängen im Außenhandel (Jahresbeginn: 8 Prozent).

An der Konjunkturumfrage der IHK hat sich eine repräsentative Auswahl von 326 Unternehmen aus den Bereichen Industrie und Bau (152), Groß- und Einzelhandel (76) sowie dem Dienstleistungssektor (98), darunter Hotel- und Gaststättengewerbe, beteiligt.

Diesen Artikel teilen: