Die Hoffnung stirbt zuletzt: TSG Balingen gastiert beim FC Homburg

Von Marcel Schlegel

Für die TSG Balingen geht es Samstag (14 Uhr) zum FC Homburg und damit zum dritten Spitzenteam in Folge. Auch Ralf Volkwein kann es nicht mehr hören: das Balinger Klagelied von nicht kompensierten Abgängen, vom Verletzungspech, von knappen Spielverläufen – vom Amateurklub, der es mit Profis aufnehmen darf.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: TSG Balingen gastiert beim FC Homburg

Eine schwere Aufgabe jagt die nächste. Die TSG Balingen muss am Samstag in Homburg antreten.

All das sind Gründe für die missliche Lage, in der sich die TSG gegenwärtig in der Regionalliga befindet. „Es wird aber nicht besser, wenn man das ständig wiederholt“, sagte der TSG-Coach nach dem 2:4 gegen die SV Elversberg, der dritten Niederlage in Folge, der zehnten in 13 Spielen.

„Natürlich haben wir personell kaum noch Alternativen, natürlich laufen die Jungs seit zweieinhalb Jahren am Limit. Aber das sind die Rahmenbedingungen; die können wir nicht ändern.“ Auf das Klagelied ist beim Drittletzten vor dem Spiel beim Tabellenvierten, FC Homburg, ein neuer Sound gefolgt. Die dazugehörigen Zeilen: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Auch das sagte Volkwein am Samstag. Resignation? Eher Mut der Verzweiflung.

Zu viele Gegentore

Denn unbegründet ist die Balinger Hoffnung nicht. Sieben Punkte hat die TSG momentan, sechs Zähler fehlen ihr auf einen möglichen Nichtabstiegsplatz. Zumal: „Wir hatten noch fast in jedem Spiel die Chance zu punkten“, meinte Lukas Foelsch, der gegen Elversberg nach 0:2-Rückstand das 2:2 erzielte, ehe 45 Sekunden später das 2:3 folgte – und damit der Genickbruch. Und hieran zeigt sich das Balinger Hauptproblem: Statistisch gesehen bekommt die TSG zu viele Gegentore, bisher 27. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr hatten die Balinger 15 Gegentore und 15 Punkte.

Keine Frage des Willens

Warum also kassiert die Volkwein-Elf, in der vergangenen Spielzeit für ihre Heim- und Defensivstärke bekannt, in ihrer zweiten Viertliga-Saison so viele Treffer? Am Willen und an der Einsatzbereitschaft läge es nicht, sagte Volkwein. „Das ist eine Qualitätsfrage.“ Foelsch sieht in der Fluktuation in der Viererkette eine weitere Ursache. Tatsächlich konnte Volkwein kaum den gleichen Abwehrverbund in Folge aufstellen, dies wegen Verletzungen oder Sperren.

„Wir brauchen zu viele Chancen“

Weil mit Ex-Kapitän Manuel Pflumm, zudem die Korsettstange wegbrach, fehlt es nun im defensiven Zentrum an Stabilität. Doch das alleine sei es nicht, findet Foelsch. Der Spielmacher sieht die Probleme vielmehr in der Offensive. „Bei uns ist in manchen Situationen die Selbstverständlichkeit verschwunden. Wir müssen uns alles unglaublich hart erarbeiten“, so der 32-Jährige, mit vier Treffern der torgefährlichste Kreisstädter. „Wir brauchen zu viele Chancen.“

Mehr Tore als im Aufstiegsjahr

Das mag faktisch stimmen, lässt sich statistisch jedoch nicht belegen. Tatsächlich hatten die Balinger im Vorjahr nach 13 Spielen lediglich zwölf Treffer erzielt, sogar drei weniger als diese Runde. Allerdings teilten die Schwaben 2018/19 im besagten Zeitraum sechsmal die Punkte, trennten sich unter anderem zweimal torlos und dreimal mit einem 1:1. Unentschieden gespielt haben die Balinger derweil dieses Jahr lediglich einmal (2:2 in Alzenau), zu Null noch gar nicht. Das also muss morgen das erste Ziel sein.