Die Hessen kommen: TSG Balingen geht ohne Druck ins Duell mit den Kickers Offenbach

Von Marcel Schlegel

Solche Fußballspiele liegen der TSG Balingen eigentlich – Spiele, in denen sie der Underdog sind, in denen sie nur gewinnen können. Am Freitagabend (19 Uhr) ist mit den Kickers Offenbach der Tabellenzweite zu Gast.

Die Hessen kommen: TSG Balingen geht ohne Druck ins Duell mit den Kickers Offenbach

Nichts zu verlieren haben Marc Pettenkofer und die TSG Balingen am Freitagabend gegen die Offenbacher Kickers.

+++ Die Partie ist wegen eines Corona-Falls abgesagt +++

Die Mannschaft von Trainer Angelo Barletta hat noch keines der bisherigen vier Punktspiele verloren und dabei kein einziges Gegentor kassiert. Mit zehn Zählern steht sie punktgleich mit Tabellenführer SC Freiburg 2 auf Rang zwei. „Das ist ein schönes Spiel für uns gegen einen spannenden Gegner“, sagt Balingens Chefcoach Martin Braun.

Der ZAK tickert live aus der Bizerba-Arena.

Der hat sich die bisherigen OFC-Spiele auf Video angeschaut und konstatiert, dass die Offenbacher nicht nur starke Einzelspieler ins Rennen um den Drittliga-Aufstieg schicken, sondern auch ein Kollektiv, das den Kampf nicht meide, sollte es spielerisch mal nicht klappen. „Wir freuen uns auf das Flutlichtspiel“, meint der ehemalige Bundesliga-Profi. „Schließlich sind wir in einer angenehmen Situation.“

Ordentliche Ausbeute

Zwei Siege, eine Niederlage und ein Remis – so lautet die bisherige Bilanz der TSG vor dem Freitagsspiel, zu dem wegen der Corona-Verordnung auch weiterhin lediglich 500 Personen zugelassen sind. Das Viertliga-Spiel, das gewiss eine hohe dreistellige Anzahl Gästefans angelockt hätte, ist seit Montag ausverkauft – OFC-Fans wegen Corona nicht zugelassen.

Sieben Zähler und der siebte Platz – eine Ausbeute, die den Balingern vor der Saison nicht viele zugetraut hätten. Schließlich holten die Schwaben in den 23 Partien der vergangenen Corona-Spielzeit lediglich elf Zähler. Vor Wochenfrist erkämpfte sich die TSG beim früheren Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ein 2:2. Den Ausgleich besorgte Kapitän Matthias Schmitz in der Nachspielzeit.

Das Spiel in Aspach zum Nachlesen.

„Wenn man so spät trifft, ist das natürlich ein gewonnener Punkt“, sagt Braun, der beim selbst ernannten „Dorfklub“ eine Balinger Elf sah, die Moral zeigte, die geschlossen auftrat, die kämpferisch wie spielerisch zu überzeugen wusste. Trotz zweimaligen Rückstands war in Aspach sogar ein „Dreier“ drin. Also doch zwei verlorene Punkte? „Für mich überwiegt die Tatsache, dass wir uns derzeit so viele Chancen herausspielen können“, sagt der 51-jährige Braun, der implizit Bodenhaftung fordert, wenn er sagt: „Mit einem Punkt in Großaspach können wir sehr gut leben.“

Überzeugende Quote

Überhaupt: Braun hat Buch geführt und berechnet, dass sein Team in etwa eine Chancenverwertung von 30 Prozent aufweist, also drei gute Möglichkeiten für ein Tor braucht. Zum Saisonstart beim 4:1-Sieg gegen den VfR Aalen war jede zweite Chance ein Treffer. „In Aspach waren wir vor dem Tor eben schwächer. Aber unsere Chancenauswertung ist bisher in Ordnung.“

Das sagen die Hessen zum Spiel in Balingen.

Das Ziel am Freitagabend: dem OFC mindestens den ersten Gegentreffer der neuen Saison einschenken. Das gelang der TSG im einzigen Duell der Vorsaison nämlich nicht, mit 0:3 unterlagen die Württemberger da am Bieberer Berg. „Wir wollen ein gutes Spiel machen“, sagt Braun. „Und wenn uns das gelingt, ist auch gegen Offenbach was drin.“