Meßstetten

Die Heinstetter Hau-Giebel statten den Meßstetter Schultes mit einem „närrischen Überlebenspaket“ au

12.02.2021

von Thorsten Steidle

Die Heinstetter Hau-Giebel statten den Meßstetter Schultes mit einem „närrischen Überlebenspaket“ au

© Thorsten Steidle

Die Meßstetter Narrenfiguren erobern das Rathaus.

Einen überraschenden Besuch erhielt Bürgermeister Frank Schroft am diesjährigen Schmotzigen Donnerstag von der Narrenvereinigung Hau-Giebel Heinstetten.

Zunftmeister Tobias Roth überreichte dem Meßstetter Schultes ein „närrisches Überlebenspaket“, mit dem die Zunft auch schon ihre Mitglieder unter dem Motto „Ringtreffen dahoim“ ausgestattet hat. Bekanntlich wären die Hau-Giebler in diesem Jahr Ausrichter des Ringtreffens des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg gewesen, das wie alle großen Fasnachtsveranstaltungen Opfer der Corona-Pandemie wurde.

Alles für die Party zu Hause

Das Paket enthält alles, was der leidgeplagte Narr für eine coronakonforme Fasnachtsparty im Familienkreis zu Hause benötigt: Eine Hopfengrundausstattung, ein Piccolo und ein Schnäpsle im Hau-Giebler-Layout, eine rustikale Narrenwurst, für die kleinen Narren jede Menge Buttons und Anstecker mit Hau-Giebler-Motiven und natürlich ein paar Süßigkeiten. Das Highlight schlechthin ist aber der Orden, den normalerweise die „Großkopferten“, also die Zunftmeister der Ringzünfte und die Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Sonntagmorgen vor dem großen Umzug im Rahmen des traditionellen Zunftmeisterempfangs erhalten hätten.

Gute Portion Selbstironie

Hierbei hat die Zunft sehr viel Kreativität, handwerkliches Geschick und auch eine gute Portion Selbstironie bewiesen. In Eigenleistung wurde aus heimischem Holz eine kleine Bahnschaufel hergestellt und darauf kurzerhand die obligatorischen Schriftzüge eingebrannt. Damit erinnern die Hau-Giebler auf humorvolle Art und Weise an die von Ihnen in der Vergangenheit ausgerichteten großen Ringtreffen, bei denen sich der Winter auf dem Großen Heuberg häufig von seiner intensiven Seite zeigte.

Erinnerungen an denkwürdigen Tag

So zum Beispiel im Jahr 2010, als es den Heinstetter Narren anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens sogar gelungen war, das SWR-Fernsehen um Brauchtumsexperte Prof. Werner Mezger und Moderatorin Sonja Faber-Schrecklein für eine Live-Übertragung des Ringumzugs zu gewinnen.

Die Heinstetter Hau-Giebel statten den Meßstetter Schultes mit einem „närrischen Überlebenspaket“ au

© Thorsten Steidle

Zunftmeister Tobias Roth (li.) überreichte Bürgermeister Frank Schroft ein „närrisches Überlebenspaket“.

„Als sich der närrische Lindwurm am 31. Januar durch die Heinstetter Straßen schlängelte, versank das Ort förmlich in den Schneemassen“, erinnert sich Zunftmeister Tobias Roth noch heute an diesen denkwürdigen Tag. Aber auch diese Herausforderung habe seine Zunft damals mit Bravour gemeistert, zeigt sich Roth heute noch stolz auf seine Mitglieder.

Guter Zusammenhalt

Kreativität und einen guten Zusammenhalt haben die Narrenzünfte aus den Meßstetter Stadtteilen Hartheim, Heinstetten und Unterdigisheim im Übrigen auch beim diesjährigen Sturm auf das Rathaus bewiesen. Auf Initiative der Michelezunft aus Hartheim zierten seit einigen Tagen ein Michele, ein Hau-Giebler, eine Unterdigisheimer Deichel-Maus sowie eine Boscha-Hexe aus Heinstetten den Eingangsbereich des Meßstetter Rathauses.

Narren treiben Schabernack

Vermeintlich handelte es sich bei den vier Gesellen um Schaufensterpuppen, die das jeweilige Narrenhäs tragen. Als jedoch die letzten Mitarbeiter der Meßstetter Stadtverwaltung am Mittwochabend vor dem „Schmotzigen“ das Rathaus verlassen hatten, entlarvten sich die vier Puppen als echte Narren, die auf sympathische Art und Weise ihren Schabernack trieben. So wurde im Passamt von der Deichelmaus ein närrischer Ausweis an das Michele herausgegeben, der Hau-Giebler ergatterte in der Stadtkasse eine Kostenrückerstattung in Millionenhöhe für das ausgefallene Ringtreffen und die Boscha-Hexe lud ihre närrischen Kumpanen ein zu einer Spritztour auf ihrem „Elektro-Besen“, der sich als das elektrobetriebene Dienstfahrzeug der Stadtverwaltung entpuppte. Zu sehen ist das ganze Spektakel auf dem Youtube-Kanal der Stadt Meßstetten.

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