Zimmern u.d.B.

Die Freude hinaus auf die Straße tragen: Zimmerns Narren haben jetzt eine neue Zunftfahne

16.01.2023

Von Carolin Baasner

Die Freude hinaus auf die Straße tragen: Zimmerns Narren haben jetzt eine neue Zunftfahne

© Carolin Baasner

Diakon Stephan Drobny segnet die neue Zimmerner Zunftfahne.

Buntes Treiben war am vergangenen Samstag in der kleinen Schwarzenbach Gemeinde geboten. Die Narrenzunft Zimmern unter der Burg lud zur Weihe der neuen Zunftfahne ein.

Der Auftakt war ein Sektempfang im örtlichen Bürgerhaus. Geladen waren das Brauchtumsgremium und Zunftmeister mit Abordnungen des Narrenfreundschaftsringes Zollernalb, Zunftmeister der umliegender Gemeinden, Ehrenzunftmeisterin Heidi Stutz, Glockenmacher Fritz Koch aus Schörzingen, Larvenschnitzer und Burgengießer Thomas Hahn aus Wellendingen, Kleidle-Schneider Petra und Marcel Schatz, sowie zahlreiche Ehrengäste. Sie wurden von den närrischen Oberhäuptern Christoph Jäger und Benjamin Gauß begrüßt.

Die Hauptperson unter den Gästen war Alwin Wäschle aus Weilen unter den Rinnen. In unzähligen Arbeitsstunden, mit sehr viel Herzblut und Liebe zum Detail entwarf er mit künstlerischem Geschick die neue Zunftfahne. Bereits seit 1988 bemalt Alwin Wäschle das Häs der Zimmerner Burgnarren.

Zahlreiche Ehrengäste

Nach dem ersten Akt des Tages wurden die Ehrengäste anschließend vor dem Bürgerhaus vom Musikverein, Diakon Stephan Drobny und den Ministranten zur feierlichen Prozession empfangen. Zahlreiche Hästräger und Einwohner stießen nun hinzu und vereinten sich, um in der Sankt Jakobuskirche gemeinsam die Narrenmesse zu feiern.

In seiner beeindruckenden Predigt, die Stephan Drobny von der Kanzel aus hielt, gab er den Narrenfreunden Einblicke in die religiösen und geschichtlichen Hintergründe und Bedeutungen einer Fahne. Eine Fahne sei ein Hoheitszeichen. Sie stehe für Gemeinschaft, Zusammenhalt, Tradition und als Wahrzeichen. Drobny, selbst ein Rottweiler Fasnetsnarr mit Herzblut, ließ es sich nicht nehmen mit Charme und Humor die Fahne als Wahrzeichen nicht mit der Fahne im Festzelt zu verwechseln. Auch sei es wichtig, keine „Fahne im Winde“ zu sein, dass man zu seinem Wort stehe und immer ehrlich ist: „A da Fasnet sait mer uff“ - dabei solle man eines aber nie vergessen – die Aufrichtigkeit: „Jedem zur Freud und niemand zum Leid“.

Die Freude hinaus auf die Straße tragen: Zimmerns Narren haben jetzt eine neue Zunftfahne

© Carolin Baasner

Zahlreiche Narren, auch aus benachbarten Zünften, waren zur Fahnenweihe in die Kirche gekommen.

Neben dem Musikverein umrahmte der Männergesangverein die heilige Messe und sorgte mit dem „Zimmerner Heimatlied“ für einen ganz besonderen und heimatverbundenen Gänsehautmoment. Die Zunfträte trugen die Fürbitten vor, welche auf die fünfte Jahreszeit abgestimmt waren.

Nach der Enthüllung und Segnung der neuen Zunftfahne fand Stephan Drobny zum Abschluss der Narrenmesse berührende Worte: „Fasnet bedeutet Freude. Freude, die ich an diesem besonderen Tag in euren Gesichtern sehen kann. Tragen wir nun genau diese Freude gemeinsam mit der neuen Fahne hinaus in die Gesellschaft“ und lud zum darauffolgenden Umzug ein. Der Musikverein spielte den Zimmerner Narrenmarsch und in der St. Jakobuskirche ertönte der wuchtige Klang der Narrenglocken.

Umzug durchs Dorf

Nach dem Umzug durch das Dorf fand in der Gemeindehalle ausgelassenes Narrentreiben statt. Ringpräsident Walter Sieber überbrachte herzliche Grußworte und sorgte mit seinem Gastgeschenk für große Überraschung und einen weiteren Höhepunkt. Neben der Fahne des Narrenfreundschaftsringes überreichte Sieber den Zunfträten die Urkunde zur Anerkennung als immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Im August vergangenen Jahres wurde der Antrag hierfür gestellt und durchlief die Prüfungsphase mit Erfolg. Ein würdigerer Rahmen für diese besondere Auszeichnung hätte es nicht geben können, als die Fahnenweihe.

Alwin Wäschle berichtete in seiner Ansprache über die Entstehung der neuen Fahne, über seine Vorfreude auf dieses Projekt und richtete ein großes Lob an Petra und Marcel Schatz, welche für das Nähen und Veredeln zuständig waren. Besonders hob er die tolle Zusammenarbeit mit den beiden, sowie mit Zunftrat Seraphin Rau hervor, welcher federführend die Organisation übernommen hatte.

Zusammenhalt und Unterstützung

Dass im Narrennest Zimmern unter der Burg der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung gelebt und geliebt wird, wurde bei der Fahnenweihe wieder einmal mehr als deutlich. Das ganze Dorf war auf den Beinen. Entweder im Einsatz im Musikverein oder Liederkranz, bei der Bewirtung, als unterstützende Gäste oder als Hästräger. „Der Tag wird in die Geschichte eingehen“ ließen begeisterte Besucher immer wieder verlauten.

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