Albstadt

Die Eingebung kam auf dem Heimtrainer: Albstadt hat zwei neue Pastoren

20.09.2021

Von Holger Much

Die Eingebung kam auf dem Heimtrainer: Albstadt hat zwei neue Pastoren

© Vera Bender

Die beiden neuen Pastoren Wolf-Dieter Kessler und Moritz Mosebach mit Thomas Holl.

Wolf-Dieter Kessler und Moritz Mosebach wurden als Pastoren der Evangelischen-Methodistischen Kirche, Bezirk Albstadt, offiziell in ihr Amt eingeführt. „Seid mutig und kreativ“, gab Superintendent Tobias den beiden Pastoren nach ihrer Einsegnung mit auf den Weg.

Superintendent Tobias Beißwenger hatte auf seinem Heimtrainer Gott darum gebeten, er möge ihm eine Idee geben, wen er für die Gemeinden Albstadt einsetzen könne. „Und der nächste Gedanke war Wolf-Dieter Kessler“, ließ Beiswenger die Besucher in der Zollernalbhalle in Truchtelfingen wissen.

Doch Familienvater Kessler war zunächst lange in sich gegangen, bis er aus voller Überzeugung behaupten konnte, dass sein Wechsel von Mössingen nach Albstadt Gottes Wille sei.

Gott dienen

„Denn ich möchte in allererster Linie ihm dienen“, lautete die Erklärung des neuen Priesters. Als Theologe der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau war er einst zur Evangelisch-methodistischen Kirche gewechselt, weil er sein Theologiestudium mit seinem persönlichen Glauben verbinden wollte.

„Ich will nicht als Pastor, nicht als Amtsperson gesehen werden, sondern in allererster Linie als Kind Gottes. Das ist Grundlage für mein ganzes Leben“, so der neue Hauptpastor für Ebingen-Meßstetten und Tailfingen-Pfeffingen.

Moritz Mosebach ebenfalls dabei

Ihm zur Seite steht künftig der ebenfalls neu ins Amt eingeführte Pastor auf Probe Moritz Mosebach. Auch er hat Evangelische Theologie studiert. Die Zeit beim „Wilden Süden“, einer Jugendbewegung innerhalb der Methodistischen Kirche, habe ihn geprägt.

„Wir konnten uns ausprobieren. Wir konnten Kirche neu denken und neu gestalten“, so der 27-Jährige. Bei seinem Sozialsemester im „Jesus Center“ auf St. Pauli konnte er „Theologie vom Rand her denken“. „Gott solidarisiert sich mit den Armen und Unterdrückten“, ist Mosebach überzeugt. Er hält auch gerne mal einen Gottesdienst in der Kneipe oder an einer Grillstelle.

Mutig und kreativ sein

Es sind zwei Hauptamtliche, die durchaus unterschiedlich sind, wie Superintendent Beißwenger feststellte. Er ermutigte die Menschen in den Gemeinden: „Genießt diese Vielfalt.“ Knapp zwei Jahre war die Pastorenstelle vakant, nun kümmern sich gleich zwei leidenschaftliche Hirten um die Schäfchen. „Seid mutig und kreativ“, gab Beißwenger den beiden Pastoren nach ihrer Einsegnung mit auf den Weg.

Außerdem wünscht er sich, dass man ruhig „ein bisschen verrückt“ sein darf, um die Menschen zu verblüffen und zu erreichen. Und so erklärte Kessler in seiner Antrittspredigt nach Worten aus dem Johannesevangelium: „Die Lüge kommt in der Tarnung des Fürsorglichen.“ Eine Predigt, die nachdenklich macht.

Begrüßung mit Geschenkkörben

Während der Festgottesdienst von Beiträgen des Posaunenchors unter der Leitung von Zippora Hochholzer, des Chors unter der Leitung von Dagmar Conzelmann und mit Musikstücken von Sarah Schuhmacher umrahmt wurde, begrüßten am Ende Rebecca Rutkowski, Laienvertreterin aus Albstadt, und Margrit Grien, Mitglied des Bezirksvorstands in Meßstetten, die beiden Pastoren mit Geschenkkörben.

Auch die Gastredner hatten Präsente dabei. Thomas Holl, Bürgermeisterstellvertreter aus Meßstetten, verdeutlichte für die Kommunen, dass man als gemeinsames Interesse das Wohl der Menschen im Blick habe. Das überreichte Heimatbuch solle helfen, „die Älbler besser zu verstehen.“

Ökumenische Zusammenarbeit ist eine runde Sache

Der evangelische Pfarrer Johannes Hartmann aus Tailfingen versicherte, dass in Albstadt die ökumenische Zusammenarbeit eine runde Sache sei und sprach von den bezaubernden Menschen in den Gemeinden. Hartmut Burbach, der Vorsitzende der Evangelischen Allianz Ebingen, freute sich, dass mit den neuen Hirten wieder Ruhe und Sicherheit in die Herde einkehre.

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