Balingen

Die Bauarbeiten haben begonnen: Zugang der Ostdorfer Medarduskirche wird barrierefrei gemacht

01.07.2020

Von Daniel Drach

Die Bauarbeiten haben begonnen: Zugang der Ostdorfer Medarduskirche wird barrierefrei gemacht

© Daniel Drach

Pfarrer Johannes Hruby steht an der Stelle, an der ein Hebelift installiert werden soll.

Im Rahmen der Arbeiten wird auch der Vorplatz der Kirche rundum neu gestaltet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 150000 Euro.

Nach coronabedingter Verzögerung von gut zwei Monaten starteten am Mittwoch die Bauarbeiten durch die Firma Landschaftsbau Werner aus Haigerloch. Gemeindemitglieder hatten jedoch bereits im Vorfeld alte Platten sowie das Eingangstor zum Kirchenvorplatz entfernt.

Zwei Lösungen kamen wurden geprüft

Der Hauptgrund für die Arbeiten ist die angestrebte Barrierefreiheit. Dafür wurden im Voraus zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen. Die Umsetzung am Südeingang der Kirche, entlang des Pfarrhauses, scheiterte jedoch an den Gegebenheiten.

„Eine Rampe für Rollstuhlfahrer darf maximal vier Prozent steil sein“, berichtet Pfarrer Johannes Hruby, „das war bei zweieinhalb Metern Höhenunterschied auf der kurzen Strecke aber nicht möglich.“

Kirchgang ohne Hindernisse

So musste eine Lösung für den Vordereingang her. Nach Abstimmung mit dem Denkmalamt werden nun die Treppenstufen um eineinhalb Meter versetzt und direkt hinter dem Eingangstor des Kirchenvorplatzes wird ein Hebelift installiert.

„Für viele ältere Kirchgänger war das bislang ein Hemmnis“, weiß Hruby. „Manche haben auch gesagt, sie kommen erst wieder, wenn sie da hochkommen.“ Auch für Familien mit Kinderwägen sei der Lift in Zukunft eine Erleichterung, so der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde weiter.

Investition in die Zukunft

Im Zuge der Arbeiten wird auch der Vorplatz neu gestaltet. „Es kommen neue Platten, Bäume und Bänke“ führt Hruby aus, „wir brauchen auch eine neue Beleuchtung und einen Fahnenmast, um unsere Kirchenfahne zeigen zu können, wenn Festlichkeiten sind.“

Neben Zuschüssen der Landeskirche, die 40 Prozent der Kosten übernimmt, sammelte die Kirchengemeinde auch Spendengelder. Patenschaften für Belagsflächen, Treppenstufen und Bänke sind weiterhin möglich. „Es ist natürlich viel Geld“, ist sich Hruby bewussst, „aber das ist eine Sache, die sich über Jahrzehnte hinweg rechnet.“

Ehrenmal wird renoviert

Das Ehrenmal des ersten Weltkrieges, welches sich auf dem Vorplatz der Kirche befindet, bleibt erhalten. Im Rahmen der Arbeiten wird das Denkmal durch Steinmetz Frank Eger renoviert, sodass auch die Namen wieder lesbar werden.

Rund sechs Wochen soll es dauern, ehe die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Die Medarduskirche wird jedoch auch in dieser Zeit geöffnet sein.

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