Die Band „Layla“ zollt Eric Clapton in Balingen wahrhaft Tribut, ohne ihn nur zu kopieren

Von Barbara Szymanski

Das Programm auf der Kulturfestival-Bühne neigt sich für dieses Jahr dem Ende entgegen. Den vorletzten Abend der Open-Air-Konzert-Reihe bestritt „Layla“, eine Band, die Eric Clapton Tribut zollt. Die fünf Musiker und Sängerin Christiana Cladan groovten, rockten, machten prima Laune – für die eingefleischten Clapton-Fans genauso wie für alle, die „nur so“ da waren.

Die Band „Layla“ zollt Eric Clapton in Balingen wahrhaft Tribut, ohne ihn nur zu kopieren

Volle Ränge und gute Stimmung: Das war auch am vorletzten Kulturfestival-Abend nicht anders als bei den vorangegangenen.

Knapp nach 18 Uhr und schon volles Haus: „Ja hallo, seid ihr auch da?“, diesen Satz hört man oft beim Balinger Sommer-Open-Air auf dem Marktplatz. Hier am warmen Donnerstagabend, unter in Gold getauchtem Himmel, aufgeregten Tauben, Eis schleckenden Kindern und vielen jungen Leuten trifft man sich bei Pommes, Burger, allerlei Kaltgetränken und wippt ein wenig oder lässt die Hüften kreisen.

Ach ja, da vorne auf der Bühne, da spielt eigentlich die Musik. Die Band mit fünf gestandenen Musikern und der Sängerin Christiana Cladan nennt sich ein wenig sperrig Layla – Eric Clapton Tribute Band. Aber sperrig, das sind sie nun ganz und gar nicht. Sie haben allesamt den Blues, spielen genüsslich steile Gitarrenriffs, und Helmut Nothum tobt an den Tasten seines Keyboards.

Musik hat für manche Priorität, für andere ist sie Nebensache

Das Publikum an den proppenvollen Bierbankgarnituren ist in zwei Teile gespalten: vorne die Fans von Eric Clapton und seinen Zeitgenossen, sie wippen, rocken ab und spenden kräftig Applaus bei jedem Titel. Dazwischen die stehenden Altrocker mit langen offenen Haaren, Ohrring und betont lässiger Kleidung. Und weiter hinten die, die halt gekommen sind, weil hier mächtig was los ist und man Freunde trifft. „Eric Clapton mag ich schon. Aber die Musik hier und heute ist eigentlich zweitrangig“, gesteht eine Frau aus Bisingen.

Dennoch gleich mal „Layla“, das Liebeslied, das sich seit den 70er-Jahren in die Gehörgänge von Clapton-Verehrern festgesetzt hat. Die Grundelemente dieses Sehnsuchts-Songs sind fein herausgespielt, werden aber virtuos weitergesponnen, So geht es bei vielen Titeln. Es grooved, es rockt, macht prima Laune und man kann den Refrain mitsummen oder singen, wenn Stimme und Text verfügbar.

Publikum jubelt und Band gibt Dank zurück

„Lay Down Sally“ aus dem Album Slowhand, klar, das kennen wir. Und erst recht Textfragmente von „Wonderful Tonight“. Beifall brandet nun doch auf und die Musiker sind ganz offensichtlich angetan von der Stimmung und drehen so richtig auf. „Can’t Find My a Home“ oder andere wohlbekannte Titel von J.J. Cale oder B.B. King werden bestens abgeschmeckt dargeboten. Das alles aber in einer Lautstärke, die die Fans vorne bedient, aber weiter entfernt Gespräche und Laute der Wiedersehensfreude erlaubt.

Die Laylas zollen derweil ihrem großen Vorbild Eric Clapton zwar wahrhaft Tribute, aber sie versuchen nicht, ihn nur zu kopieren. Sie machen ihr eigenes Ding. Und sich beim Publikum zu bedanken, gehört sich einfach für eine umjubelte Band: „Was für ein Publikum und was für eine fantastische Kulisse hier“, sagt Gitarrist und Sänger Jochen Bruche mit Blick auf den Stadtkirchenturm und den Heuberg. Und das volle Haus bedankt sich mit Beifallbrausen.