Fußball

Die zweite Niederlage in Folge bringt die TSG Balingen nicht aus der Fassung

22.02.2021

Von Matthias Zahner

Die zweite Niederlage in Folge bringt die TSG Balingen nicht aus der Fassung

© Herl

Simon Klostermann springt am höchsten.

Die Balinger verfallen auch nach dem 0:2 beim Bahlinger SC nicht in Panik. Die Abstiegsplätze sind noch neun Punkte entfernt. Ohnehin ist TSG-Trainer Martin Braun kein Freund davon, auf die Tabelle zu schauen.

Am Kaiserstuhl zeigte seine Elf zwei unterschiedliche Hälften. „Es war nicht die beste Halbzeit von uns, keine Frage. Wir waren alle ein bisschen zu inaktiv in den Zweikämpfen“, sagt Balingens Kaan Akkaya zu den ersten 45 Minuten, „aber ich fand auch nicht, dass der BSC deutlich besser war als wir.“ Doch zur Pause hatten die Gastgeber eben zweimal den Ball im TSG-Kasten untergebracht.

Schmitz hat Chance zum 1:0

In der neunten Minute traf Tim Probst zum 1:0; die Kugel war dem Stürmer zuvor etwas glücklich vor die Füße gefallen. „Einem Rückstand auf einem Kunstrasen hinterherzulaufen, ist immer schwer. Der BSC ist eine gute Mannschaft, die den Ball gut laufen lassen kann“, meint Akkaya, der nach vier Minuten einen Eckball in den Strafraum brachte und damit Kapitän Matthias Schmitz fand. Der Innenverteidiger nutzte seine 1,90 Meter, köpfte allerdings knapp am langen Pfosten vorbei. „Leider fehlt uns gerade ein wenig das Glück, das wir in den letzten Wochen auf unserer Seite hatten“, weiß Schmitz.

Akkaya sieht in der Chance eine entscheidende Szene der Partie. „Wenn Matze das 1:0 macht, ist es ein ganz anderer Spielverlauf“, sagt der Linksfuß. In der Beurteilung des zweiten BSC-Treffers sind sich die beiden Balinger nicht ganz einig. „Das 0:2 war einfach nicht konsequent verteidigt“, moniert Akkaya.

Eiskalter BSC

„Klar können wir es vielleicht verteidigen, wenn wir aggressiver in die Zweikämpfe gehen. Aber schlussendlich spielt es der Bahlinger SC einfach gut und macht das Tor super“, sagt der Spielführer, der dem Kontrahenten zwar einen guten ersten Durchgang mit einer „eiskalten Chancenverwertung“ attestiert, aber auch „gute Ansätze“ der Balinger feststellte.

In der Pause nahmen sich die Balinger vor, mindestens noch das Ergebnis auf 2:2 zu stellen. „Ich glaube, dass man eine Reaktion gesehen hat und wir auch besser verteidigt haben“, konstatiert Schmitz. In diesem Punkt herrscht Eintracht bei der TSG. „In der zweiten Halbzeit waren wir die klar aktivere Mannschaft, haben uns auch Torchancen erspielt. Vom BSC kam in den zweiten 45 Minuten gefühlt gar nichts. Hätten wir den Anschlusstreffer erzielt, wäre das Spiel noch mal spannend geworden“, sagt Akkaya. Simon Klostermann hatte die Möglichkeit zum Anschluss, scheiterte aber an BSC-Keeper Aaron Gut. „Die effektivere Mannschaft hat das Spiel gewonnen. Der Gegner war nicht besser, sondern einfach nur effektiver“, resümiert Akkaya, der genau wie Cedric Guarino die Ursache des 0:2 in „Kleinigkeiten“ sieht. „Der Sieg für Bahlingen war verdient, aber das Spiel kann auch ganz anders laufen“, sagt Guarino, der die Chancen von Schmitz und Klostermann beispielhaft anführt.

Das Ziel: 50 Punkte

Durch die neunte Saisonniederlage rutschen die Balinger auf Platz zehn der Regionalliga-Tabelle ab, stehen weiterhin bei 35 Zählern. Die TSG Hoffenheim 2 belegt mit 26 Punkten den ersten Abstiegsrang. Allerdings schauen die Balinger nicht auf das Klassement, sondern nur auf die 50-Punkte-Marke – da fehlen der TSG weiterhin 15 Zähler. „Wenn wir das irgendwann erreicht haben, kann man schauen, wie gut die Situation ist“, sagt Braun.

Kein Schach, sondern Fußball

Einen umstrittenen Platzverweis kassierte Matthias Schmitz kurz vor Schlusspfiff gegen den Bahlinger SC. „Ich bin der Meinung, dass es keine Gelb-Rote Karte war“, sagt der TSG-Kapitän, nachdem er sich die Situation nochmals auf Video anschaute. „Ich gehe ins Kopfballduell wie ich es in jedem Spiel mache und auch am Samstag zehnmal davor gemacht habe“, erzählt Schmitz. Der Unparteiische hatte die Aktion zunächst nicht geahndet. Plötzlich sei der Schiedsrichter auf den TSG-Spielführer zugekommen und zeigte ihm die Ampelkarte. „Das konnte niemand verstehen“, so der Innenverteidiger. Nach dem Abpfiff erkundigte er sich beim Unparteiischen nach dem Grund des Feldverweises. „Der Schiedsrichter antwortete, weil ich zu intensiv in den Zweikampf gegangen bin und der Linienrichter hätte noch einen Ellenbogenschlag von mir ins Gesicht des Gegners erkannt“, berichtet Schmitz, der nach Studium des Videos keinen Schlag feststellen konnte. „Und zum intensiven Zweikampf kann ich nur sagen: Sorry, aber wir spielen Fußball und kein Schach.“ Nun fehlt der 27-Jährige genau wie Marc Pettenkofer, der die fünfte Gelbe sah, den Balingern am Samstag im Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach.

Diesen Artikel teilen: