Rangendingen

Die Anteilnahme für die in Rangendingen gestrandeten Zirkustiere ist enorm

22.03.2020

von Melanie Steitz

Die Anteilnahme für die in Rangendingen gestrandeten Zirkustiere ist enorm

© Privat

Die Tierschutzgruppe Bodelshausen stiftete dem Wanderzirkus Futter für die Tiere. Die Ballen wurden am Freitag angeliefert.

Da der Wanderzirkus in Rangendingen gestrandet ist, wollen ihm viele Menschen helfen. Doch Trickbetrüger sind unterwegs.

Die 71-jährige Monika Bügler und ihre Zirkusfamilie sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung der Rangendinger am Ort. Dass sogar ältere Leute zum Festplatz herkamen, kleine Geldbeträge und ein bisschen Brot für die Tiere des Wanderzirkus Salto Mortale vorbeigebracht haben, freut die 15-köpfige Zirkusfamilie sehr.

Manche hätten sich fast noch dafür entschuldigt, dass sie nicht mehr spenden könnten. Auch die Tierschutzgruppe Bodelshausen erfuhr durch den Zeitungsartikel vom Problem des Zirkus und setzte sich daraufhin mit der Familie in Kontakt.

Zirkus darf auf dem Festplatz bleiben

Sogar Rangendingens Bürgermeister Johann Widmaier stiftete der Crew aus der privaten Kasse 200 Euro, damit diese nun Essenzielles, wie zum Beispiel Windeln für die Kleinkinder, kaufen kann.

Die Anteilnahme für die in Rangendingen gestrandeten Zirkustiere ist enorm

© Privat

Die Zirkusleute streichen nun Teile des Zuschauerraums.

Schon zuvor, als der Wanderzirkus Salto Mortale wegen der Corona-Krise nicht mehr weiterreisen konnte und keine Vorstellungen mehr gab, weil er keine Standortgenehmigung vom Ordnungsamt Empfingen bekam, betonte Widmaier, die Familie dürfe in dieser schwierigen Zeit auf dem Festplatz bleiben. Strom und Wasser gibt es kostenlos.

Tierschutzgruppe Boldelshausen stiftet Futter

Die Zirkusfamilie hat zehn Pferde, zwei Esel, drei Ponys, drei Kamele, zwei Lamas, zwei Ziegen und sechs Laufenten. Die Tierschutzgruppe Bodelshausen stiftete Kraftfutter, das in elf Bällen für 300 Euro bei einem Landwirt aus Holzgerlingen gekauft wurde. Auch er hatte von der Notlage gehört und verlangte einen günstigen Sonderpreis. Die Ladung fuhren Enrico und Adriano Bügler mit einem Transporter zum Festplatz.

Keine Langeweile

Abgesehen davon, kommt bei der 15-köpfigen Familie keine Langeweile auf. Sehr früh, erzählt Monika Bügler, stehen die Familienmitglieder morgens auf.

Dann bringen sie die Tiere in den Auslauf, stellen ihnen Futter hin, misten die Ställe aus. Nach dem Frühstück widmen sie sich dann anderen Arbeiten, die sie schon lange einmal erledigen wollten, zum Beispiel das Streichen der Loge im Zirkuszelt.

Trickbetrüger nutzen die Situation aus

Wer der Zirkusfamilie helfen möchte, kann beim Festplatz (gegenüber der Schule und des kleinen Spielplatzes) in Rangendingen vorbeikommen. Es gibt auch ein Spendenkonto.

Vorsicht: In Rangendingen sind Trickbetrüger unterwegs, die sich als Zirkusfamilie ausgeben und um Spenden bitten. Sie möchten keine Sachspenden, sondern nur Geld. Die „wahre“ Zirkusfamilie kann aber beides gebrauchen und klingelt nicht an den Türen.

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