Albstadt

Die Albstädter Warentauschbörse am 21. März fällt aus - neuer Termin im Oktober

10.03.2020

Von Dagmar Stuhrmann

Die Albstädter Warentauschbörse am 21. März fällt aus - neuer Termin im Oktober

© Vera Bender

Proppenvoll war die Ebinger Festhalle bei der Warentauschbörse im vergangenen Jahr. Die dritte Auflage, die eigentlich am 21. März stattfinden sollte, wird nun wegen des Coronavirus in den Oktober verschoben.

Das Organisationsteam um Susanne Feil, Sabrina Hipp, Anita Wehrle-Garanpour und Julia Hölle sagt angesichts der Infektionsgefahr die für den 21. März geplante Veranstaltung ab.

Verschenken ist besser als wegwerfen: Unter diesem Motto fand vor zwei Jahren die Premiere in der Ebinger Festhalle statt. Die Grüne-Stadträtin Susanne Feil hatte sich 2018 Sabrina Hipp, Anita Wehrle-Garanpour und Julia Hölle als Mitstreiterinnen mit ins Boot geholt. Die vier Frauen organisierten die erste Albstädter Warentauschbörse.

Getauscht wird von privat zu privat

Das Prinzip ist einfach: Getauscht wird von privat zu privat. Jeder, der etwas Guterhaltenes übrig hat, kann es abgeben und etwas anderes dafür mitnehmen oder auch nur etwas mitnehmen und nichts mitbringen. So wechseln die Waren unkompliziert den Besitzer – und zwar kostenlos.

Premiere 2018 war ein Riesenerfolg

Die Auftaktveranstaltung war ein Riesenerfolg, so wie auch die zweite Auflage, die im Jahr darauf, wieder organisiert von dem vierköpfigen Frauenteam, stattfand und wiederum Besucher in großer Zahl in die Ebinger Festhalle lockte. Tausende Artikel wechselten den Besitzer. Um die Börse reibungslos über die Bühne zu bringen, sind jeweils zahlreiche ehrenamtliche Helfer Einsatz. Vergangenes Jahr packten rund 50 Helfer mit an.

Der Aufwand lohnt sich

Der große Aufwand habe sich gelohnt, sagte vor einem Jahr Team-Mitglied Sabrina Hipp zufrieden. Und es war für alle klar: Im Jahr 2020 wird es wieder eine Warentauschbörse geben.

Neues Tauschangebot

Was damals aber natürlich noch keiner ahnen konnte, war die Tatsache, dass das Coronavirus dieses Jahr weltweit für Infektionsfälle, Verunsicherung und Veranstaltungsabsagen sorgen würde. Noch vor einer Woche schien der dritten Albstädter Warentauschbörse nichts im Wege zu stehen. Neue Kooperationspartner waren gefunden worden: Solawi und Foodsharing-Gruppe. Der Nabu war schon 2019 mit einem Stand vertreten gewesen. Neu wäre auch gewesen, dass zum ersten Mal auch Pflanzenableger und -stecklinge getauscht hätten werden können.

„Der Druck ist stark“

Die Plakate waren entworfen und in Auftrag gegeben, die Planungen für die Börse nahezu abgeschlossen. Nachdem das Organisationsteam dann jedoch die Situation in den vergangenen Tagen aufmerksam verfolgt hatte, kam diese Woche die Entscheidung: „Der Druck ist stark, wir geben nach und sagen unsere für den 21. März geplante Börse nun auch erst einmal ab.“

Neuer Termin am 9. Oktober

Sie finde das sehr schade, sagt Susanne Feil, zumal die Vorbereitungen in den letzten Tagen auf Hochtouren gelaufen sind. Ganz ausfallen soll die Warentauschbörse allerdings nicht. „Als Alternative haben wir vorsorglich den 9. Oktober eingeloggt.“ Das ist ein Freitag. An einem Samstag sei die Halle dieses Jahr sonst nicht mehr frei.

Auf den Kosten bleibt man sitzen

Welche Konsequenzen hat die Absage? „Wir haben geldlich bisher außer den Plakaten nichts verloren“, berichtet Susanne Feil. „Wir hatten allerdings mehrere interne Treffen, Mailabsprachen bezüglich der Organisation und so weiter. Wir hatten außerdem reichlich Mail-Verkehr mit den Helfern sowie mit den beteiligten Gruppen wie dem Progymnasium Tailfingen, der Foodsharing-Initiative Albstadt, der Solawi Zollernalb und dem Nabu.“ Alles in allem eine Menge Arbeit, die unter diesem Umständen im Herbst nochmals gemacht werden muss. „Und klar, auf den Kosten bleibt man sitzen.“

Einbußen sind noch überschaubar

Für das Team des Warentauschtags sind die Einbußen noch überschaubar. „Aber wie ist das zum Beispiel bei Veranstaltungen, wo Redner oder Künstler gebucht waren?“ fragt Susanne Feil. „Hat da jeder Veranstalter eine Versicherung? Und was ist mit Vereinen, die auf Einnahmen aus einer Veranstaltung dringend angewiesen sind, damit sie ihre Arbeit finanzieren können?“

Der Blick richtet sich jezt auf den Herbst

Nach der Absage der Veranstaltung richtet sich der Blick des Teams nun auf den Herbst, genauer gesagt den Oktober, verbunden mit der Hoffnung, dass die Börse dann uneingeschränkt stattfinden kann. Dann soll es in der Festhalle wieder heißen: „Tauschen statt neu kaufen.“ Dann werden auch Sammelboxen für alle Handys und Brillen bereitstehen. Nicht getauscht werden Computer und Zubehör, Schule, Unterwäsche und VHS. An der Pinnwand können wie gehabt sperrige Gegenstände wie Fahrräder, Möbel, Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernsehapparate angeboten werden.

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