Geislingen

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Binsdorfer Klosters

29.01.2021

von Pressemitteilung

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Binsdorfer Klosters

© Rosalinde Conzelmann

Im Kloster sind noch einige barocke Ausstattungselemente, wie diese Stuckdecke, erhalten.

Für die Instandsetzung der bauzeitlichen Dachkonstruktion am ehemaligen Dominikanerinnenkloster in Binsdorf stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 100.000 Euro zur Verfügung. Das historische Gebäude gehört somit zu den über 370 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Diese Nachricht wird die Kirchengemeinde freuen, die noch in diesem Jahr das Jahrhundertrojekt starten möchte. Wie berichtet, soll das ehemalige Dominikanerinnenkloster von Binsdorf für über neun Millionen Euro in mehreren Bauabschnitten grundlegend saniert werden.

Die Schäden sind groß

Das historische Gebäude weist aufgrund jahrzehntelang nur notdürftig vorgenommener Bauunterhaltung ein umfangreiches Schadensbild auf. Die Dach- und Deckenkonstruktionen sind stark durchfeuchtet, die Dachbalken senken sich bereits ab. Ebenso ist das Mauerwerk im Kellerbereich von ständiger Feuchtigkeit geschädigt. Weiterhin lassen sich Mauerwerkrisse, Ausbrüche und Putzabplatzungen feststellen.

Garten ist verwahrlost

Der barocke Garten, einst ein grünes Kleinod, macht einen verwahrlosten Eindruck. Die Grundstücksmauern und das Gartenhaus sind vom Einsturz bedroht. Die Mauer weist starke Ver­formungen, größere Ausbruchstellen und lose sitzende Steine auf.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Binsdorfer Klosters

© Rosalinde Conzelmann

Die Arbeiten beginnen mit der Restaurierung der bauzeitlichen Dachkonstruktion.

In einem ersten Bauabschnitt sollen zunächst Dach und Fassade instandgesetzt werden. Die jetzige Nutzung als Pfarr- und Gemeindehaus mit Wohnungen soll beibehalten werden, zusätzlich sollen aber auch Tagungsräume entstehen.

Ein Blick in die Baugeschichte

Das Kloster war zunächst bis 1560 ein Beginenhaus, das man als Klause bezeichnete. Gelegen am östlichen Rand des Ortsmitte von Binsdorf, nordwestlich von Geislingen, unterstellten sich die Beginen 1312 dem Schutz des Dominikanerordens. Bis zum Jahrhundertende erbauten sie ein großes Haus, das 1686 weitreichend verändert wurde.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Binsdorfer Klosters

© Rosalinde Conzelmann

Das ehemalige Dominikanerinnenkloster ist das Wahrzeichen von Binsdorf.

Im Jahr 1806 wurde das Kloster aufgehoben, die Gebäude überließ man der Kirchenpflege als Pfarrhaus. Der barocke Klostergarten östlich des Gebäudes wurde um die Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. Der langgestreckte Klausurtrakt sitzt mit seiner Ostfront auf der ehemaligen Stadtmauer auf.

Im Jahr 1686 errichtete man über dem älteren Kern ein Gebäude, das noch umfangreiche barocke Ausstattungselemente besitzt, wie etwa Stuck, Deckengemälde, Raumoberflächen, Türen, hölzerne Ausstattung, Steinfußböden und den barocken Dachstuhl.

Garten ist eine Besonderheit

Der barocke Klostergarten in Terrassenform ist noch weitgehend erhalten und stellt eine Besonderheit in der Region dar. Im Garten haben sich die barocken Wegestrukturen erhalten, steinerne Gestaltungselemente und ein hölzerner Pavillon.

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