Deutliches Ja im Kreistag zu Vorplanungen des Zentralklinikums am Stadtrand von Balingen

Von Klaus Irion

Es bleibt dabei: Das Zentralklinikum für den Zollernalbkreis soll im Gewann „Firstäcker“ bei Balingen-Dürrwangen entstehen. Dies hat am Montag eine große Mehrheit der Kreisräte des Zollernalbkreises mit ihrer Zustimmung zu entsprechenden Vorplanungen bekräftigt. Vorausgegangen war noch einmal eine Diskussion über den richtigen Standort für das Jahrhundertprojekt.

Deutliches Ja im Kreistag zu Vorplanungen des Zentralklinikums am Stadtrand von Balingen

Der Kreistag hat mit großer Mehrheit den Vorplanungen für das Zentralklinikum im Gebiet „Firstäcker“ bei Balingen-Dürrwangen zugestimmt.

Die Pandemie macht auch vor den Kreisräten nicht halt. Gleich 14 der 60 Gremiumsmitglieder fehlten bei der Sitzung am Montag in der Geislinger Schlossparkhalle. Nicht alle, aber laut Landrat Günther-Martin Pauli doch ein größerer Teil davon infektions- oder kontaktbedingt.

35 mal ja, 9 mal nein

Die von der KBV-Fraktion beantragte und vom Gesamtgremium mehrheitlich akzeptierte namentliche Abstimmung der 46 verbliebenen Kreisräte war eindeutig. 35 Räte stimmten für eine Vorplanung im Gebiet „Firstäcker“, 9 waren dagegen, 2 enthielten sich.

CDU ohne Abweichler

Einzelne „Firstäcker“-Gegenstimmen kamen aus allen Fraktionen mit Ausnahme der CDU. Sollte es unter den Neinsagern aber noch Kreisräte gegeben haben, die grundsätzlich gegen ein Zentralklinikum eingestellt sind, so waren sie zumindest in der Sitzung nicht mehr zu vernehmen.

Medizinisches Konzept kommt an

Und so fiel das eindringliche Werben des Zollernalb-Klinikums-Geschäftsführers Dr. Gerhard Hinger für das künftige medizinische Konzept auf fast durchgängig offene Ohren. Lediglich der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Balingens Ex-Bürgermeister Reinhold Schäfer, erläuterte, dass einzelne Mitglieder seiner Fraktion darauf drängen, „dass mit Blick auf die enormen Baukosten für ein Zentralklinikum nur das medizinisch notwendige und eben kein medizinisches Wunschkonzert geplant und umgesetzt werden soll“.

Kritik an Kostenberechnung

Apropos Baukosten – aktuell rund 400 Millionen Euro: Sie waren es, die neben den Eingriffen in die Natur, von den meisten „Firstäcker“-Gegnern ins Feld geführt wurden. Es gab Kritik daran, dass bei der Standortentscheidung vor fünf Jahren die Baunebenkosten nicht in die Berechnung geflossen waren, aber auch daran, dass eine grobe Nebenkostenschätzung jetzt zwar vorliege, dies aber ausschließlich für „Firstäcker“ und nicht für die Fläche „Kelleregert“ bei Balingen-Weilstetten.

Pauli stellt sich vor Mitarbeiter

Landrat Günther-Martin Pauli entgegnete, dass es hier nicht mehr um eine Standortentscheidung gehe, „und man eine solche Gegenüberstellung unseren ohnehin schon am Anschlag agierenden Landratsamtsmitarbeitern nicht auch noch hätte oben draufsetzen können“.