Handball

Derby zeigt die Wahrheit auf: HBW Balingen-Weilstetten bestreitet finalen Test gegen Göppingen

29.08.2021

Von Marcus Arndt

Derby zeigt die Wahrheit auf: HBW Balingen-Weilstetten bestreitet finalen Test gegen Göppingen

© imago images / Wolf

Der HBW bereitet sich auf den nächsten Test vor.

Vor dem Saisonstart bei Meister Kiel am 8. September ist das schwäbische Derby am Mittwochabend gegen Frisch Auf eine letzte, wichtige Standortbestimmung für den HBW. „Das Spiel wird uns die Wahrheit deutlich aufzeigen“, prognostiziert Jens Bürkle.

Nach dem Kurz-Trainingslager in Lautenbach gab der Balinger Kommandogeber seinem Team noch einen Tag in der Vorwoche frei – auch am Sonntag trainierte der HBW nicht. Sechs Übungseinheiten lagen dazwischen. „Teilweise recht intensive“, so Bürkle weiter.

Der konnte wieder auf das Linkshänderduo Lipovina/Stevanovic zugreifen. Neben den Langzeitverletzten (Gretarsson, Niemeyer) fehlen Kreisläufer Kristian Beciri, welcher wieder beschwerdefrei geht, sowie die beiden Spielmacher Lukas Saueressig (Schulterprobleme) und Björn Zintel, der über Schmerzen im Adduktorenbereich klagt. Ein MRT beim früheren Hüttenberger blieb ohne Befund – und auch Saueressig kann bereits in dieser Woche wieder ohne Kontakt werfen und dosiert üben.

Zweiter Test gegen Erstligist

Nach dem vereinsinternen Vergleich mit dem eigenen Perspektivteam (Endstand: 31:19) testen die „Gallier“ am Mittwoch final: gegen den württembergischen Rivalen Göppingen (19 Uhr, SparkassenArena). Zuschauer sind dabei nach der 3G-Regel erlaubt. „Das ist erst unser zweiter Vergleich mit einem Erstligisten“, sagt Bürkle, „und wird uns zeigen, wo wir stehen.“

Im Vorbereitungsspiel beim französischen Zweitligisten Sélestat, das mit 30:32 verloren ging, vermisste der HBW-Coach, „etwas Emotionalität nach dem Rückstand.“ Das muss sich ändern – bereits gegen den Altmeister Göppingen. „Wir müssen Wettkampfhärte reinkriegen“, fordert der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „auch wenn die Personalsituation schwierig ist.“

Großes Vertrauen in das Team

Gerne hätte der 40-Jährige in der zweiten Phase der Vorbereitung „ein paar Dinge mehr gemacht, doch das war einfach nicht möglich.“ Dennoch habe er großes Vertrauen in seine Mannschaft, hebt der erfahrene Übungsleiter hervor: „Wir haben ein funktionierendes Gerüst!“

Nach langer Verletzungspause hat James Junior Scott in Sélestat nicht nur aufgrund seiner neun Tore überzeugt. „Das sieht richtig gut aus“, freut sich Bürkle, „wir haben seine Integration deutlich vorangebracht.“ In der vergangenen Runde musste der Franzose am Sprunggelenk operiert werden. „Eine alte Verletzung aus seiner Spanien-Zeit“, erklärt der Balinger Trainer, „die damals nicht richtig ausgeheilt ist.“ Nach einer fast viermonatigen Reha bringt der sprung- und wurfgewaltige Rückraumspieler sein Potenzial mehr und mehr auf die Platte, „und wird uns helfen“, fährt der Balinger Kommandogeber fort.

Müde Göppinger

Der Test gegen Frisch Auf wird zeigen, wo der Franzose – und der HBW stehen. Die Göppinger haben nach der 23:37-Klatsche gegen die Rhein-Neckar Löwen am Samstag gegen den HC Erlangen unentschieden gespielt (25:25).

Obwohl die Ergebnisse fehlen, ist der Frisch Auf-Coach Hartmut Mayerhoffer zufrieden: „Wir haben bisher intensiv trainiert und eine gute physische Grundlage gelegt. Das Trainingslager verlief ebenfalls sehr gut. Derzeit ist die Mannschaft aber – plangemäß – sehr müde. Spielerisch müssen wir noch zulegen, dafür werden wir die Zeit bis zum Pflichtspielstart noch brauchen.“ Neben Kevin Gulliksen vom Ligarivalen Minden sind Jon Lindenchrone Andersen und der kroatische Nationalspieler Josip Sarac neu unter dem Hohenstaufen.

Frisch Auf vorerst ohne Sarac

„Alle drei Neuen bringen ein hohes handballerisches Niveau mit“, betont Mayerhoffer, „Gulliksen ist ein sehr schneller Spieler, mit Stärken bei den Tempogegenstößen und Wurfvarianten. Andersen hat in der dänischen Liga gezeigt, was er kann.“

Sarac bringe vorne und hinten alles mit, was ein Rückraumspieler auf seiner Position brauche, sagt der 52-Jährige über den kroatischen Nationalspieler, „er muss aber leider noch bis Jahresende an seiner Reha arbeiten. Mit ihm planen wir dann auch im Mittelblock.“

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