Balingen

Derb, unkorrekt und pink: Das Duo Mundstuhl macht die Balinger Stadthallenbühne unsicher

26.01.2020

Von Jennifer Dillmann

Derb, unkorrekt und pink: Das Duo Mundstuhl macht die Balinger Stadthallenbühne unsicher

© Jennifer Dillmann

Wer derben Humor aushalten kann, hatte bei Mundstuhl in der Stadthalle in Balingen seinen Spaß.

Mundstuhl brachten am Samstagabend ihr Programm „Flamongos“ in die Balinger Stadthalle. Dabei wurde schnell deutlich: Tabus sind dem Duo unbekannt. In hautengem gefiedertem Pink watschelten sie auf die Bühne. Ihr Programm war nicht weniger reizend.

So fielen bereits in den ersten paar Minuten die Worte „Negerküsse“, „Zigeunerschnitzel“ und „Hitler“. Bei den Comedians Lars Niedereichholz und Ande Werner steht politische Korrektheit hinten an. Da muss das Publikum den ein oder anderen derben Witz schlucken, Beschimpfungen inklusive. Die Gäste reagierten mit viel Gelächter.

Tiefenentspannte Comedians

In Sachen Authentizität macht Mundstuhl hingegen keiner was vor. Die Comedians stehen tiefenentspannt auf der Bühne. Die Pointen sitzen ganz uneingeübt wirkend, als wären sie ihnen eben erst zugefallen. Allem voran erheitern sie nicht nur das Publikum, sondern haben vor allem selbst einen Heidenspaß an ihrer eigenen Performance.

So erscheinen sie unter anderem als naive und wenig intelligente Peggy und Candy aus dem Osten. Verständlicherweise brachen sie die Hauptschule ab, da die Doppelbelastung mit Kindern einfach nicht zu ertragen war.

Comedians schlüpfen in unzählige Rollen und singen eine Zugabe

In über 14 verschiedene Rollen schlüpfen die Comedians innerhalb der zwei Stunden. Das Programm besteht immer wieder auch aus lautstarken Wortgefechten. Abwechslung kommt nicht nur durch die Vielzahl an Rollen ins Spiel, sondern auch durch musikalische Einlagen, die tatsächlich gut gelingen, wenngleich sie immer wieder durch derben Humor unterbrochen werden.

Musikalisch ist auch die vom Publikum erwünschte Zugabe, die „Ode an die Fans“. Zum Schluss noch eine Bitte von Mundstuhl: „Kauft unsere T-Shirts! Die armen Kinder arbeiten unter schlimmsten Bedingungen. Das soll nicht umsonst gewesen sein.“

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