Der scheidende Junginger Rathauschef Harry Frick hat beschlossen, ein Sabbatjahr einzulegen

Von Hardy Kromer

Gerüchte um eine mögliche Kandidatur in Burladingen verweist er in das Reich der Fabel.

Der scheidende Junginger Rathauschef Harry Frick hat beschlossen, ein Sabbatjahr einzulegen

Seine Uhr im Junginger Bürgermeisteramt läuft ab. Direkt nach Burladingen wechseln will Harry Frick aber mitnichten.

Die überraschende Ankündigung des Junginger Bürgermeisters Harry Frick, nicht für eine vierte Amtszeit kandidieren zu wollen, hat sogleich für Spekulationen gesorgt: Läuft sich der 52-Jährige jetzt für das besser dotierte Bürgermeisteramt im benachbarten Burladingen warm?

Kumpanei im Killertal?

Zögert gar der dortige Rathauschef Harry Ebert seinen eigenen, für den 1. November angekündigten Rücktritt hinaus, um seinem Killertäler Männerfreund Harry Frick den Steigbügel zu halten? Befördert wurde diese These von der mutmaßlichen Verschwörung der beiden Harrys noch durch eine Frick-Aussage gegenüber einer Journalistin. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, in Burladingen anzutreten, hatte der Junginger ein James-Bond-Zitat bemüht: „Sag niemals nie.“

Aus dem Reich der Fabel

Gegenüber der Zeitung sprach Harry Frick nun allerdings Klartext: „Ich werde bestimmt nicht von einem Hamsterrad ins nächste springen“, verwies er alle Spekulationen über eine Bewerbung um das Burladinger Bürgermeisteramt – sollte dieses demnächst vakant werden – ins Reich der Fabel. Fest steht für den Oberschwaben, der noch bis Ende Februar 2020 in Jungingen im Amt ist: „Ich werde erst einmal ein Sabbatjahr machen“. Über alles andere habe er sich „überhaupt noch keine Gedanken gemacht“ – und nur deshalb wolle er für seine berufliche Zukunft „überhaupt nichts ausschließen“.

Nicht mit der Realität zu tun

„Irgendwelche Absprachen“ mit seinem Burladinger Kollegen habe es nicht gegeben, betont Harry Frick. „Er macht sein eigenes Ding“, sagt Frick mit Blick auf Ebert, und für ihn selbst stünden in nächster Zeit „keine Entscheidungen an“. Wenn sich durch die Entwicklungen in Jungingen und Burladingen „manche Verschwörungstheoretiker was zusammenkonstruieren“, dann habe das nichts mit Realität zu tun.

Nach 24 Jahren Schluss

Harry Frick hatte dieser Tage seinem sichtlich verdutzten Gemeinderat offenbart, dass er nach 24 Amtsjahren sein Bürgermeisteramt in Jungingen aufgeben und bei der Wahl am 15. Dezember nicht mehr antreten wird. Auch er selbst hatte das Gefühl, mit dieser Ankündigung viele überrascht zu haben.

Keine Klarheit in Burladingen

Die Stadt Burladingen hat dagegen immer noch keine Klarheit. Dort hat Harry Ebert, der einzige Bürgermeister im Land mit AfD-Parteibuch, seiner Rücktrittsankündigung, mit der er im Juli die Rathaus-Belegschaft überrascht hatte, noch immer keine Taten folgen lassen. Deshalb hat der Gemeinderat auch noch keine Chance, eine Neuausschreibung der Stelle vorzubereiten.Hardy Kromer