Der offene Holzpavillon im Geislinger Schlossgarten geht in die Knie

Von Rosalinde Conzelmann

Das städtische Bauamt hat die offene Gartenlaube mit Holzbalken abgestützt. Das Denkmalamt war schon vor Ort, um das geschütze Bauwerk anzuschauen. Jetzt soll ein Spezialist herangezogen werden.

Der offene Holzpavillon im Geislinger Schlossgarten geht in die Knie

Der offene Schlosspavillon an der Nordecke des Parks hat „Krücken“ bekommen.

Fast gleichzeitig haben es der Stadtgärtner und die Stadt entdeckt: Am hölzernen Pavillon an der Nordecke im Schlosspark ist ein Stützbalken abgeknickt. Die Stadt hat sofort reagiert und den offenen Pavillon mit mehreren Streben abgestützt, damit keiner zu Schaden kommt oder das Häuschen womöglich in Schieflage kommt.

Eventuell Vandalismus?

Wie es zu dem Schaden kam, dafür hat Stadtbaumeister Markus Buck keine Erklärung. Er hält es aber für durchaus möglich, dass Vandalismus im Spiel war und die Strebe einen Tritt abbekommen hat. Denn das lauschige Plätzchen ist als Treffpunkt gut frequentiert.

Aus dem 18. Jahrhundert

Wie der ehrenamtliche Stadtarchivar Alfons Koch weiß, hat der Pavillon, der auf der Schlossmauer sitzt, eine glanzvolle Vergangenheit. Er wurde höchstwahrscheinlich im Jahr 1716 erbaut, im selben Jahr wie der geschlossene Porzellanpavillon an der südlichen Parkecke.

Beide Pavillons sind auf der historischen Karten aus dem Jahr 1732, die in der Schlosskapelle hängt, abgebildet. Später, beim Bau des jetzigen Schlosses, ist die offene Laube überarbeitet worden.

Denkmalschützer waren vor Ort

Das gesamte Ensemble steht unter Denkmalschutz. Es waren bereits Vertreter der Tübinger Behörde vor Ort, um sich den Schaden zu begutachten.

Laut Buck wurde mit den Denkmalschützern vereinbart, dass ein Holzgutachter hinzugezogen wird, um den genauen Schaden und den Umfang der Sanierung zu ermitteln.