Der neue Binsdorfer Ortschaftsrat ist verpflichtet: Dr. Weger soll Ortsvorsteher bleiben

Von Rosalinde Conzelmann

Mit drei neuen Köpfen ist der Binsdorfer Ortschaftsrat am Montag in die neue Legislaturperiode gestartet. Als erste Amtshandlung bestätigte das neue Gremium Dr. Hans-Jürgen Weger als Ortsvorsteher. Die Sitzung bot zudem den würdigen Rahmen für die Gemeindetag-Ehrung von fünf langjährigen Räten und die Verabschiedung von drei, ebenfalls langgedienten, Räten.

Der neue Binsdorfer Ortschaftsrat ist verpflichtet: Dr. Weger soll Ortsvorsteher bleiben

Der neue Binsdorfer Ortschaftsrat wurde am Montag von Bürgermeister Oliver Schmid (links) verpflichtet. Dr. Hans-Jürgen Weger (hintere Reihe rechts) wurde wiedergewählt.

Außerordentlich viele Zuhörer und die komplette Geislinger Verwaltungsspitze erwiesen den Binsdorfern an diesem Abend die Ehre und wohnten der konstituierenden Sitzung bei.

Ehrungen des Gemeindetags

Bürgermeister Oliver Schmid übernahm die Ehrungen des Gemeindetags. Für jeweils zehnjährige kommunalpolitische Tätigkeit wurden die Ortschaftsräte Simone Eissner, Martin Stehle und Markus Vollmer ausgezeichnet.

Für 20-jährige Zugehörigkeit im Ortschaftsrat wurde Gudrun Merz geehrt. Dr. Hans-Jürgen Weger wurde für 25-jährige kommunalpolitische Tätigkeit ausgezeichnet. Schmid bedankte sich bei seinen Mitbürgern und betonte die Wichtigkeit dieses Ehrenamts.

„Das ist wahre Basisdemokratie“, sagte er. Der Wert dieses Ehrenamts könne nicht an Stunden festgemacht werden.

Abschied von drei Räten

Für drei Binsdorfer endete am Montag eine Ära. Gudrun Merz, Waldemar Bitzer und Martin Stehle gehören dem neuen Gremium nicht mehr. Dr. Weger bedankte sich bei allen drei mit persönlichen Worten.

Gudrun Merz (Aktive Bürger) lobte er als „Mutter des Ortschaftsrats“, deren Herz besonders für soziale Belange geschlagen habe. Trotz eines super Wahlergebnisses habe es ihr dieses Mal nicht mehr gereicht.

Ein kritischer Geist

Waldemar Bitzer hat, wie schon berichtet, nach 15-jähriger Tätigkeit nicht mehr kandidiert. Dr. Weger bezeichnete seinen Ratskollegen, der erst für die CDU, dann für die Freien Wähler angetreten ist, als kritischen Geist. Beim Stadtjubiläum habe er sich über Gebühr für den Ort eingesetzt.

Seinem Stellvertreter bescheinigte Dr. Weger, dass er viel geleistet hat für Binsdorf.

„Mir hat es immer Spaß gemacht“, meinte Waldemar Bitzer, stimmte aber auch noch kritische Töne an. Er sei nicht fair behandelt worden, deshalb höre er nun auf.

Der Dritte im Bunde der Abschiednehmenden, Martin Stehle, war zehn Jahre für die Aktiven Bürger im Gremium und im Mai nicht mehr wiedergewählt worden. Dr. Weger bezeichnet ihn als einen Menschen, der bescheiden und effektiv im Hintergrund gearbeitet hat. „Auf Martin war immer absolut Verlass“, bedankte er sich.

Ein Rückblick

Der Ortsvorsteher erinnerte noch an die Projekte und Maßnahmen, die in der vergangenen Legislaturperiode vom alten Gremium angestoßen und umgesetzt worden sind. „Man wundert sich, wie viel in fünf Jahren passiert ist“, stellte er staunend fest.

In 33 Sitzungen wurden 229 Tagesordnungspunkte beraten, davon 202 öffentlich. Dr. Weger zählte die zahlreichen Sanierungen und Baumaßnahmen im Ort, im Kindergarten und im Friedhof, aber auch gesellschaftliche Ereignisse, wie den Neujahrsempfang, das fünfjährige Bestehen des Raumes zur Präsentation der Ortsgeschichte mit seither 1500 Besuchern und die Ausstellung zum Ende des Ersten Weltkriegs auf.

Die neugewählten Räte Andreas Bonaus, Albert Eberhart und Ludwig Englert wechselten von der Zuhörerbank an den Ratstisch und wurden von Oliver Schmid mit den Wiedergewählten Dr. Hans-Jürgen Weger, Markus Vollmer, Gerhard Mozer, Alexander Glück, Thomas Hölle und Simone Eissler in ihr Amt verpflichtet.

Schmid wünschte dem neuen Ortschaftsrat ein vertrauensvolles Miteinander sowie viel Freude und auch die nötige Gelassenheit bei ihrer Aufgabe.

Der erste Tagesordnungspunkt war die Wahl des Ortsvorstehers. Markus Vollmer schlug den Amtsinhaber vor, der mit sieben Jastimmen und zwei Enthaltungen geheim gewählt wurde.

Mozer will Vizeposten nicht

Über den Vorschlag Vollmers, Gerhard Mozer als Stellvertreter zu wählen, wurde nicht abgestimmt, da Mozer erklärte, dass er den Posten nicht annehmen werde. Mit acht Jastimmen und einer Enthaltung wählte das Gremium den dann vorgeschlagenen Albert Eberhart.

Dr. Weger und Eberhart sollen Binsdorf auch im Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe vertreten.

Über beide Empfehlungsbeschlüsse wird der Geislinger Gemeinderat in seiner Sitzung am 18. September abstimmen. Erst dann ist die Wahl gültig.