Obernheim

Der gute Ton macht die Musik: Das gilt künftig auch in der Obernheimer Festhalle

03.01.2021

Von Katja Weiger-Schick

Der gute Ton macht die Musik: Das gilt künftig auch in der Obernheimer Festhalle

© Archiv Katja Weiger

Putzfrau Berta, die regelmäßig die Zunftabende der Obernheimer Hexen besucht, hat augenblicklich Pause – pandemiebedingt. Bei ihrem nächsten Einsatz darf sie sich jedoch über eine neue Lautsprecher-Anlage freuen.

In der Obernheimer Halle ist der „Sound“ bei Veranstaltungen immer wieder Thema. Nun wird eine neue Lautsprecher-Anlage gekauft. Denn die Vereine warten sehnsüchtig darauf, wieder loslegen zu können.

Bürgermeister Josef Ungermann übte sich im Gemeinderat in umsichtiger Diplomatie: „Wir nutzen unsere bisherige Anlage so oft, aber ich habe selten etwas Gutes dazu gehört.“ In der Tat: Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Obernheimer mit einer Alternative zu ihrer Lautsprecher-Anlage in der Mehrzweckhalle.

Arbeitsgruppe lotet Möglichkeiten aus

Bereits im Oktober 2018 hatten sie eine Arbeitsgruppe gegründet, bestehend aus Gemeinderäten und Vereinsvertretern. Diese sollte den exakten Bedarf für die dort stattfindenden Veranstaltungen ermitteln. Der Ton macht bekanntlich die Musik – und nicht nur die.

Vom Konzert bis zum Hexentanz

Denn das Programm, das abseits der Pandemie in der Festhalle sprichwörtlich über die Bühne geht, ist breit aufgestellt. Es reicht von den Konzerten des Musikvereins, den Theater-Aufführungen des TSV, den Auftritten des Gesangvereins hin zu den Fasnet-Events der Hexenzunft.

Pandemie bremst Zeitplan aus

Nach dem ersten gemeinsamen Termin im November 2019 wollte sich die Arbeitsgruppe im März 2020 neuerlich zusammensetzen, um das Anforderungsprofil exakt zu definieren. Doch die Corona-Pandemie bremste diese Pläne aus: Der Termin fand erst im September statt. Ergebnisse gab es dennoch, die Gemeinde schrieb daraufhin die neue Anlage aus. Das günstigste Angebot lag bei knapp 20.000 Euro.

Bereits im Haushalt für 2020 waren für das Projekt 20.000 Euro eingeplant gewesen. Da absehbar war, dass die Umsetzung erst 2021 erfolgt, ist die Maßnahme im Etat für 2021 neuerlich eingestellt. Allerdings mit einer Summe von 25.000 Euro, denn es sind zusätzlich elektrische Installationsarbeiten für rund 4000 Euro notwendig.

Reine Kür oder Pflicht?

Im Gemeinderat entspann sich eine sachliche, aber durchaus kontrovers geführte Diskussion, ob der Kauf einer Lautsprecher-Anlage mitten in der Corona-Pandemie Kür oder Pflicht zuzuordnen sei. Für Bürgermeister Josef Ungermann eine klare Sache: „Wir brauchen eine funktionierende Lautsprecher-Anlage. Davon profitieren unsere Bürger bei allen Veranstaltungen.“

Ein Knopf soll endlich dran

Jürgen Moser sah dies anders: „Ich halte die Investition zum jetzigen Zeitpunkt für nicht gerechtfertigt.“ Im Jahr 2021, so mutmaßte Moser, würden wohl ohnehin nur wenige Veranstaltungen über die Bühne gehen. Joachim Schnell indes setzte sich mit deutlichen Worten für die Maßnahme ein: „Wir haben das Thema schon so lange auf dem Tisch“, bat er seine Ratskollegen, „lasst uns den berühmten Knopf daranmachen. Ich möchte nicht wieder bei Null anfangen.“ Im Übrigen gehe er durchaus davon aus, dass es 2021 Events in der Obernheimer Festhalle geben werde.

Vereine wollen wieder loslegen

Dr. Johannes Huber sah dies ähnlich: „Die Vereine warten sehnsüchtig darauf, wieder loszulegen, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt.“ Gerade deshalb müsse man die ruhige Zeit nutzen, um alles auf Vordermann zu bringen. Patrick Weckenmann schätzte an den Plänen, dass die Vereinsvertreter mit ins Boot geholt und nach ihren Anforderungen gefragt worden seien. Schlussendlich entschied sich das Gremien bei zwei Enthaltungen dafür, das Projekt trotz der bekannt engen finanziellen Spielräume laufen zu lass

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