Geislingen

Der erste Schritt ist getan: Die Sanierung der Geislinger Kirche läuft an

29.04.2019

Von Daniel Seeburger

Der erste Schritt ist getan: Die Sanierung der Geislinger Kirche läuft an

© Daniel Seeburger

Restaurator Fabian Schorer reinigt vorsichtig einen kleinen Teil des Gewölbes.

Laser oder Luft? In einem ersten Arbeitsschritt will Diplom-Restaurator Fabian Schorer herausfinden, auf welche Art das Gewölbe der Geislinger Kirche am besten gereinigt werden kann.

Auch eine lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Das hat der chinesische Philosoph Laotse einmal gesagt. Diesen ersten Schritt hat man am Montag bei der Renovierung der Geislinger Sankt-Ulrichs-Kirche gemacht. Frühmorgens kam Diplom-Restaurator Fabian Schorer in das Gotteshaus. Nach einiger Zeit bestieg er ein Gerüst im Eingangsbereich der Kirche. Dann konnte es losgehen.

Zuerst werden die Spinnweben beseitigt

Der Industriestaubsauger schnurrte am Treppenabsatz der Kirche. Der Restaurator aus Kusterdingen reinigte in mehreren Metern Höhe vorsichtig das Gewölbe mit dem Staubsaugeraufsatz. „Jetzt werden zuerst die Spinnweben beseitigt“, erklärt der Fachmann. Er will in den nächsten Tagen herausfinden, welches die beste Reinigungsmethode für den Putz ist. Möglich ist das Säubern mit Druckluft oder mit Laser.

Seine ersten Arbeitsschritte werden in wenigen Tagen getan sein. Nichtdestotrotz ist dieser erste Schritt der umfassenden Sanierung ein wichtiger. Fabian Schorer wird verschiedene Stellen des Gewölbes untersuchen - und kann dann auch ermitteln, wie hoch die Kosten der Sanierung in etwa sein werden.

Die Suche nach der Originalfarbe

Doch nicht nur um das Geld geht es in diesen ersten Arbeiten. Der Restaurator kann in einem weiteren Schritt ermitteln, welche Originalfarbe einst das Gewölbe geschmück hat.

Die Sankt-Ulrichs-Kirche wird in den nächsten Jahren umfassend saniert werden. Denn das rund 90 Jahre alte Gotteshaus ist eine Besonderheit in unserer Region. Die Kirche wurde im expressionistischen Stil geschaffen und gehört zu den wenigen sakralen Bauwerken dieses Stils in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Das Gewölbe ist verstaubt

Zwischenzeitlich hat der Zahn der Zeit gehörig an dem Gemäuer genagt. Das einzigartige Zollinger-Gewölbe ist verstaubt, die Farben sind stumpf geworden. Teile der Wände sind voller Salpeter, der Putz beginnt zu bröckeln. Dabei zeigen historische Aufnahmen, wie der Innenraum der von Albert Birkle ausgemalten Geislinger Kirche einst ausgesehen hat.

Die Sanierungsarbeiten dürften einige Zeit in Anspruch nehmen. Ziel der Kirchengemeinde ist es, spätestens 2028, zum 100. Geburtstag des Gotteshauses, mit der Renovierung fertig zu sein.

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