Der absolute Wahnsinn: TSG Balingen marschiert weiter

Von Marcus Arndt

Balingen finalisiert die erste Halbserie in der Regionalliga Südwest mit einem Arbeitssieg über Schlusslicht Koblenz. Satte 32 Punkte haben die Schwaben bereits auf ihrem Konto.

Der absolute Wahnsinn: TSG Balingen marschiert weiter

Kaan Akkaya erzielte den einzigen Treffer des Abends.

Ganz souverän erarbeitete sich das Team von Martin Braun ein 1:0 über die kriselnden Viertliga-Kicker vom Deutschen Eck. „Verdient“, gestand Adrian Alipour ein, „auch wenn wir gerne einen Punkt mitgenommen hätten.“

Akkaya trifft per Elfmeter

Nach dem Elfmetertreffer von Kaan Akkaya in der 54. Minute schalteten die Schwaben vielleicht einen Tick zu früh in den Verwaltungsmodus, brachten den knappen Vorsprung aber ganz routiniert über die Zeit. Zweimal musste TSG-Keeper Marcel Binanzer in der finalen Spielphase eingreifen, mehr passierte vor dem Balinger Kasten aber nicht. „Das 0:1 war ein echter Wirkungstreffer und wir waren für ein paar Minuten wilder, haben die Ordnung etwas verloren“, betont der Rot-Weiß-Trainer, welcher trotz der Niederlage nicht unzufrieden war: „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten alles versucht.“

Reifere Spielanlage

Ohne Zweifel hatte die Koblenzer Mannschaft in Durchgang eins ihre Momente, brachte die Kreisstädter in Bedrängnis. Nach dem Rückstand kam aber zu wenig – und die TSG hatte über weite Phasen den Finger drauf, zeigte die klar reifere Spielanlage, was sich auch auf dem Chancenzettel niederschlug. Da allerdings die vielen Gelegenheiten nicht zu einem möglichen 2:0 genutzt wurden, musste der Kreisstadt-Klub bis zum Ende zittern. „Wir haben gewusst, dass es ein schwieriges Spiel wird“, sagt Braun gewohnt unaufgeregt, „Koblenz war sehr diszipliniert und hat enorm kompakt verteidigt.“

Unaufgeregt erfolgreich

Es sei nicht einfach gewesen, Chancen herauszuspielen, so der Balinger Trainer weiter, „wir hatten die erste Gelegenheit, dann war Koblenz zweimal gefährlich. Es war sehr positiv, dass wir ruhig geblieben sind und uns durch solche Spielverläufe im Moment einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ Wie schon in den vergangenen Wochen präsentierte sich die TSG sehr ballsicher, war im Umschaltspiel schnell und präzise und kombinierte sich auch über die Außenbahnen immer wieder durch. Im letzten Drittel hakte es ein wenig – nicht zuletzt aufgrund des Ferdinand-Ausfalls. „Wir haben an unsere Chance geglaubt und wussten, dass wir das eine Tor erzielen können“, fährt der 54-jährige Ex-Profi fort, „der Angriff vor dem Elfmeter war sehr schön gespielt. Ich würde sagen, der Sieg war verdient, aber es war so eng, dass es auch unentschieden hätte ausgehen könnte.“

Fünfmal steht die Null

Es blieb allerdings beim 1:0 für die Schwaben, welche wettbewerbsübergreifend sechs Spiele in Folge zu null gewonnen haben. „Wir hatten uns vorgenommen, dass wir etwas Zählbares mitnehmen, dass sich die Fahrt nicht ganz so zieht“, verrät Alipour, „aber wir haben uns von dem Rückstand nicht erholt.“ Der 44-Jährige, welcher in der Vorwoche den glücklosen Oliver Reck bei den Rot-Weißen abgelöst hatte, räumt umwunden ein: „Wir haben nach vorne zu wenig investiert – Balingen hatte gute Möglichkeiten auf den zweiten Treffer.“

Unentschieden im Ligagipfel

Nach der ersten Halbserie reihen sich die Balinger (32 Punkte) in der Spitzengruppe ein, liegen in Schlagdistanz zum Tabellenzweiten TSV Steinbach Haiger (33). Sechs Zähler trennen die Kreisstädter von Herbstmeister SSV Ulm. Im Ligagipfel spielten die Spatzen am Samstag vor über 4700 Zuschauern im Donaustadion 2:2 gegen die Truppe vom Haarwasen. Erst am 14. Dezember wird das Verfolgerduell zwischen Homburg und „Hoffe zwo“ (beide 29) ausgetragen.