Der Weg zurück auf den Sattel: Alessa-Catriona Pröpster arbeitet an ihrem Comeback

Von Pressemitteilung

Hinter Bahnrad-Fahrerin Alessa-Catriona Pröpster liegt ein ereignisreiches Jahr 2019: Im Mai riss sie sich die Bänder im Sprunggelenk. Wenig später räumte sie bei nationalen und internationalen Titelkämpfen ab.

Der Weg zurück auf den Sattel: Alessa-Catriona Pröpster arbeitet an ihrem Comeback

Nach ihrem dreifachen Bänderriss und der folgenden Operation will Alessa-Catriona Pröpster so schnell wie möglich zurück auf die Bahn.

Es war ein Schock: Beim Volleyball in einer Halbjahresprüfung für das Sport-Abitur zog sich Pröpster einen dreifachen Bänderriss am rechten Sprunggelenk zu. „Es ist bei einem Angriffsschlag passiert“, erinnert sie sich. Ein Mitspieler und sie hätten zeitgleich zum Ball wollen. Es folgten Untersuchung und Diagnose.

Medaillen und Titel trotz Verletzung

Einige Wochen später trat sie trotz des großen Handicaps und Trainingsrückstands bei der Junioren-Europameisterschaft im belgischen Gent an. Von dort brachte sie zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze mit nach Hause. Auch bei der anschließenden deutschen Meisterschaft räumte die 19-Jährige mächtig ab. Beim Höhepunkt, der Weltmeisterschaft in Frankfurt/Oder war Pröpster ebenfalls nicht zu stoppen, holte zwei Gold- und zwei Silbermedaillen. „Ich saß alleine auf dem Stuhl und habe nur noch geheult. Ich konnte es kaum fassen, dass es trotz all den Schwierigkeiten und den Steinen im Weg trotzdem funktioniert hat“, beschreibt sie die Situation nach einem ihrer WM-Titel.

Größerer Schaden im Sprunggelenk

Doch die Belastungen hinterließen Spuren an ihrem lädierten Knöchel. Die ganzen Wettkämpfe und Trainingseinheiten waren immer wieder mit Schmerzen verbunden. Nach einer neuerlichen MRT-Untersuchung bei Dr. Harald Dinges (Kusel) stand fest: Da müssen Spezialisten ran. In der Orthopädie Aukamm-Klinik in Wiesbaden unter der Führung von Dr. med. Markus Preis, einem der führenden Spezialisten in Europa, wurde Pröpster im Dezember operiert.

Bei der OP kam ein größerer Schaden im Sprunggelenk ans Tageslicht – Knochen und Knorpel hatten etwas abbekommen.

Reha in der Pfalz

Mit einem aufwendigen Eingriff wurde das Sprunggelenk stabilisiert, ein Titananker platziert und die geschädigten Bänder wurden genäht. Für die junge Killertälerin bedeutete dies: acht Wochen keine Belastung des Fußes und Krücken. Danach ging es in die Physiopraxis zu Mike Steverding nach Landau (Pfalz), wo Pröpster acht Wochen von morgens bis abends für ihr Comeback schuftete.

Dort wird gezielt am Sprunggelenk gearbeitet und die Gesamtphysis wieder antrainiert. Anfang März sollte ein mehrwöchiger Trainingsaufenthalt mit der Nationalmannschaft auf Mallorca stattfinden. Diesen musste das Radsporttalent allerdings absagen, da das Sprunggelenk und die Physis die Teilnahme noch nicht zuließen.

Abi erfolgreich abgeschlossen

Vor rund zwei Wochen stieg Pröpster in der Killertäler Heimat nach vier Monaten zum ersten Mal wieder auf ein Fahrrad und absolvierte eine lockere Trainingseinheit. Es wird Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Seit Kurzem hat die 19-Jährige nun ihr Abitur unter Dach und Fach. Auf das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern geht sie seit 2017. „Die schriftlichen Prüfungen waren schon im Januar. Das ist in Rheinland-Pfalz anders als in Baden-Württemberg“, erzählt Pröpster.

Pröpster will zur Bundespolizei

Nun hat sie sich um eine Ausbildung bei der Bundespolizei in Kienbaum beworben. „Da hätte ich Mitte Mai den Einstellungstest. Ob der aber wegen Corona stattfinden kann, weiß ich noch nicht“, sagt sie. Auch ihr großes Ziel, die U 23-Europameisterschaft, die vom 7. Juli an im portugiesischen Anadia stattfinden soll, sieht sie mehr als in Gefahr. Jedenfalls hält sich Pröpster momentan daheim in Jungingen im eigenen Kraftraum und auf den Straßen im Killertal fit, um für die Wettkämpfe bereit zu sein. Wann das allerdings sein wird, weiß derzeit niemand.