Straßberg

Der Straßberger Christopher Kleiner vertreibt seine Torwarthandschuhmarke „Catch & Keep“

27.01.2020

Von Ralph Conzelmann

Der Straßberger Christopher Kleiner vertreibt seine Torwarthandschuhmarke „Catch & Keep“

© Tim Maier

Christopher Kleiner in seinem Element.

Christopher Kleiner mischt den Markt für Torwarthandschuhe auf. Der 31-jährige Straßberger vertreibt unter dem Label „Catch & Keep“ seine eigenen Produkte.

„Qualitativ auf Augenhöhe und klar günstiger als andere Hersteller“, sagt der Jungunternehmer, der bei der Entwicklung wortwörtlich selbst Hand anlegt.

Natürlich möchte Kleiner mit seinem Unternehmen mittelfristig Gewinne erzielen. Das Profitdenken stand bei der ersten eigenen Torwarthandschuhkollektion jedoch nicht Pate: „Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass ordentliche Handschuhe sehr teuer sind“, erläutert Christopher Kleiner, der schon als Sechsjähriger den Kasten des TSV Straßberg hütete, seine Motivation.

Es muss günstiger gehen...

Seine Idee: Es muss günstiger gehen – und das Produkt sollte mindestens genauso gut sein.

Die Umsetzung der Idee wurde von Kleiners Eindrücken beim allwöchentlichen Torwarttraining befeuert. Mit seiner eigenen Torwartschule ist der 31-Jährige viel im Kreis unterwegs – und schult Nachwuchs-Torwarttalente. Für Kinder und Jugendliche tüftelte er quasi aus der Not heraus an einem soliden Paar, das im Verkauf weniger als 30 Euro kosten sollte.

Zunächst nur Bittsteller

Wie machte sich der Straßberger an diese Arbeit? Er recherchierte nach Lieferanten, stellte sich und seine Vision in Europa, Asien und sonst wo auf der Welt vor und fand Gehör. Erst als Bittsteller, jetzt als Kunde. „Ich werde mittlerweile von den weltweit größten Herstellern ernst genommen“, freut sich Kleiner. Waren es zu Beginn ein, zwei Paar Handschuhe am Tag, die über den eigenen Onlineshop catchandkeep.de geordert wurden, so sind es jetzt einige Tausend im Jahr – inklusive Direktvertrieb und „Amazon“. Tendenz steigend.

Kleiners Spitzenmodelle „Splash Magic White“ und „Splash Bloody Black“ kosten mit knapp 60 Euro rund ein Drittel der vergleichbaren Konkurrenzartikel. „Da verzichten wir schon auf die üblichen Handelsmargen“, verrät der groß gewachsene Landesliga-Keeper, der ligaweit zu den Besten seines Fachs gehört.

Aber: „Wir wollen weiter wachsen, uns an unseren Kunden orientieren und die Marke etablieren.“

Eingespieltes Team

„Wir“ – das sind neben Christopher Kleiner ein Team gewiefter Marketingspezialisten, Programmierer, die Hersteller sowie sein Torwartkollege und Freund Florian Eisen. Und ganz speziell diejenigen, welche die Produkte kaufen. Lob und Zuspruch gibt es zuhauf – ebenso wird bei jedem noch so kleinen Verbesserungsvorschlag nachgefasst.

Kurzum: Bei ihm solle der Kunde wirklich König sein. Kleiner macht es an einem Beispiel deutlich: Große Hersteller hätten erst gar kein Interesse, dass ein Paar Torwarthandschuhe lange zu gebrauchen sei. Ganz anders bei „Catch & Keep“: „Wir informieren jeden einzelnen Käufer darüber, wie die Artikel gepflegt werden sollen, um eine lange Haltbarkeit zu erreichen, und fordern aktiv eine Beurteilung ein.“

Nah und eigenständig

Die Nähe zur Basis und die unternehmerische Eigenständigkeit will sich „Catch & Keep“ bewahren. So hat Kleiner bislang alle Offerten zurückgewiesen. Vor Kurzem klopfte ein aktueller Bundesligatorhüter bei ihm an und bot eine Menge Geld für eine prozentuale Beteiligung am Unternehmen. „Ich habe ganz bewusst und höflich dankend abgelehnt“, sagt der Jungunternehmer, dem die Kunden, das Produkt und das gesunde Wachstum weit wichtiger sind als der schnelle Euro.

Prominent vertreten

Der Erfolg bestätigt Christopher Kleiner. Denn getragen werden die Modelle von „Catch & Keep“ inzwischen auf der ganzen Welt. In Deutschland vertrauen einige Torhüter aus der 3. Liga auf die Modelle von Christopher Kleiner, ebenso präsent ist man in der ersten und zweiten Bundesliga der Frauen, in verschiedenen Junioren-Nationalteams, beim Nachwuchs etlicher Erstligisten und natürlich in der Region.

„Im Prinzip gab es bereits Bestellungen von allen Vereinen aus der ersten und zweiten Bundesliga“, teilt Kleiner nicht ohne Stolz mit.

Keine Lockmittel

Erstaunlich, weil in der Branche ungewöhnlich: Im Gegensatz zur Konkurrenz lockt „Catch & Keep“ die prominenten Keeper nicht etwa mit Freiware und einem zusätzlichen Cashsponsoring – einziges Bonbon ist der Einkauf zu vergünstigten Konditionen.

„Wir überzeugen durch unsere Vision und unsere Firmenphilosophie“, betont Kleiner und ergänzt: „Wir wollen, dass jeder Amateur-Kicker die Möglichkeit haben sollte, mit Profi-Torwarthandschuhen aufzulaufen. Und wir sind überzeugt davon, dass hochwertige Torwarthandschuhe nicht gleich hochpreisig sein müssen.“

„Für dich, für euch und die Freude am Fußball!“

Genau aus diesem Grund habe er „Catch & Keep“ im Jahr 2018 ins Leben gerufen; getreu dem Motto: „Für dich, für euch und die Freude am Fußball!“

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