Der Star der Szene: Mathieu van der Poel reist als Favorit zum MTB-Weltcup in Albstadt

Von Tobias Sindlinger

Nicht nur auf dem Mountainbike gehört Mathieu van der Poel zur absoluten Weltspitze. Der 26-Jährige mischt auch die Straßen-Rennen auf.

Der Star der Szene: Mathieu van der Poel reist als Favorit zum MTB-Weltcup in Albstadt

Das Ziel von Mathieu van der Poel für die Saison: Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio. Doch davor peilt er beim Weltcup-Auftakt im „Bullentäle“ den Sieg an.

In drei Wochen versammeln sich einmal mehr die weltbesten Mountainbikerinnen und Mountainbiker im Albstädter „Bullentäle“. Die Top-Stars der Szene sind bei diesem Rennen selbstverständlich mit von der Partie.

Vielseitiger Niederländer

Die Blicke werden dabei besonders auf einen Sportler gerichtet sein, der in der Radsportwelt aktuell für mächtig Furore sorgt und unter den Weltklasseathleten herausragt: Mathieu van der Poel.

Zwar sind Nino Schurter, Mathias Flückiger und Henrique Avancini zweifelsohne Podiumsanwärter beim Weltcupauftakt im Bullentäle. Sie sind Stars der MTB-Szene und haben in dieser Saison mit starken Resultaten aufhorchen lassen.

Dennoch ist der Favorit vor dem Cross-Country-Rennen van der Poel. Der Niederländer, der nur bei ausgewählten Mountainbike-Wettkämpfen am Start steht, gilt als talentiertester und vielseitigster Radsportler der heutigen Zeit.

Ein Erfolg jagt den nächsten

Das Palmarès von van der Poel passt auf kein herkömmliches Blatt Papier und das, obwohl der Niederländer erst 26 Jahre alt ist. Der Enkel des legendären Rennfahrers Raymond Poulidour wurde unter anderem schon viermal Cyclo-Cross-Weltmeister der Elite, ist niederländischer Straßenmeister, gewann 2019 das Amstel Gold Race, 2020 die Flandernrundfahrt und sprintete vor wenigen Wochen in beeindruckender Manier zum Sieg beim Frühjahrsklassiker Stade Bianche.

Auch auf dem Mountainbike feierte van der Poel schon etliche Weltcupsiege im Short Track sowie im Cross Country. Im Jahr 2019 schaffte er Historisches: Als erster Radsportler siegte der Fahrer des Teams Alpecin-Fenix auf Weltcup- bzw. World-Tour-Ebene in den drei großen Ausdauerdisziplinen des Radsports (MTB, Cyclo Cross, Straße).

Über Albstadt nach Tokio

Das Ziel des Niederländers für 2021 ist klar: Er will im Juli olympisches Gold in Tokio gewinnen – und zwar auf dem Mountainbike. Der Cyclo-Cross-Weltmeister muss dafür jedoch Kompromisse in Kauf nehmen, denn die Tour de France, bei der er auch mit von der Partie sein soll, endet nur neun Tage vor den olympischen MTB-Wettkämpfen.

„Die Chance, bei den Olympischen Spielen zu starten, ist wichtiger für mich als die Tour. Ich werde mein Training passend zu Olympia auf das Mountainbike konzentrieren und mich dementsprechend auf dem Mountainbike auf die Tour de France vorbereiten“, erklärte der 26-Jährige im Frühjahr.

Klar, dass van der Poel auch beim Weltcup in Albstadt zu den absoluten Favoriten zählt. Der Niederländer könnte einen regelrechten Kaltstart im „Bullentäle“ hinlegen, da er wohl direkt aus den Frühjahrsklassikern auf der Straße ins MTB-Metier wechselt.

Dass ihm das gelingen könnte, betonte er schon Ende Februar: „Ich habe gezeigt, dass ich mich an das Fahrrad schnell anpassen kann. Aber ich muss meine Mountainbike-Skills wieder verbessern. Ich habe letzte Saison irgendwann gemerkt, dass meine Fähigkeiten auf dem MTB nicht mehr dieselben waren.“ Gelingt ihm das, führt beim Weltcupauftakt im „Bullentäle“ wohl kein Weg am Niederländer vorbei.