Der Sommer kann kommen: Im Naturfreibad Winterlingen herrscht Rimini-Feeling

Seit über 80 Jahren gibt es das Naturfreibad. 1933 hatte der damalige Bürgermeister Otto Butz durchgesetzt, dass mit Hilfe des „Freiwilligen Arbeitsdienstes“ der ehemalige Wetteweiher umgebaut wurde.

Das Ufer wurde mit Steinen befestigt, ein Holzsteg gebaut und ringsum Hecken gepflanzt. Die Kosten beliefen sich auf 20.000 Reichsmark. Das stieß einigen Winterlingern damals sauer auf, aber die Weitsicht des damaligen Schultes hat sich ausgezahlt. Heute ist die grüne Erholungsoase ein Aushängeschild für die Gemeinde und zieht Badegäste aus der ganzen Umgebung an.

Amt bestätigt: Wasserqualität ist hervorragend

Bei der Eröffnung wagten allerdings nur einige Hartgesottene den Sprung ins momentan 18 Grad kühle Nass, das sich seit vielen Jahren durch eine hervorragende Wasserqualität auszeichnet. Bereits zum fünften Mal in Folge hat im vergangenen Sommer das Gesundheitsministerium dem Naturfreibad eine ausgezeichnete Qualität attestiert. Und auch pünktlich zur diesjährigen Freibadsaison fiel die Prüfung ohne Beanstandungen aus.

Davon unabhängig haben die beiden Schwimmmeister Juan Garcia Segura und Dennis Klein stets ein wachsames Auge auf den pH-Wert und die Temperatur des Wassers. Sie freuen sich gemeinsam mit der Auszubildenden Thereca Haraskova und Azubi Jan Freuer auf die zahlreiche Stammgäste, nachdem 2020 die Pforten ganz geschlossen bleiben mussten und im vergangenen Sommer durch das lausige Wetter und die Einschränkungen infolge der Pandemie viel weniger Besucher gezählt werden konnten. Bleibt also die Hoffnung auf einen Sommer wie 2019 mit weit über 5000 Badegästen.

Mit Liege und Sonnenschirm wie an der Adria

Hauptamtsleiter Ludwig Maag hatte die zündende Idee einer Rimini-Lounge und stieß damit im Gemeinderat auf offene Ohren. Der Bauhof baute das Untergestell in Eigenleistung. Platz finden darauf sechs Liegen, die gemietet werden können. Mit entsprechenden Sonnenschirmen. Dazwischen werden kleine Tische aufgestellt, auf denen Getränke Platz finden. Warum als noch an die italienische Adriaküste fahren, wenn man auf in Winterlingen in der ersten Reihe sitzen kann...

Sollte das neue Angebot großen Anklang finden, kann die Anlage erweitert werden. Das ist aber nicht die einzige Neuerung im Naturfreibad. Schon im Frühjahr 2021 sollte das Brückle saniert werden, doch es gab Engpässe bei der Materiallieferung. Jetzt ist der Holzsteg erneuert. Im Laufe der Woche wird noch ein Sandkasten für die Kleinsten unter den schattigen Bäumen auf der Liegewiese Platz finden.

Eisberg sorgt für Kletterspaß

Ein luftgefüllter „Eisberg“ als neues Spielgerät auf dem Wasser soll für noch mehr Spannung und Kletterspaß auf dem Wasser sorgen. Wie an einem Kletterfelsen hangelt man sich mit viel Geschicklichkeit auf die Spitze des Eisberges, um dann von dort ins Wasser zur rutschen. Das Gerät war bislang auf dem Stausee in Oberdigisheim im Einsatz.

Kiosk ist wieder besetzt

Sehr glücklich ist man in Rathaus Winterlingen, in Jan Zbigniew wieder einen Pächter für den Kiosk gefunden zu haben. Gemeinsam mit seiner Frau Marzena wird er in dieser Saison für Speis und Trank der Badegäste sorgen.

Die Eintrittspreise für die Bürger sind seit Jahren sehr niedrig. Die Gemeinde Winterlingen lässt sich ihre Bäderlandschaft (Hallenbad und Naturfreibad) richtig etwas kosten. Auf eine Jahreskarte wird in diesem Jahr verzichtet, dafür gibt es erstmals eine 10er-Karte für Schüler von sechs bis 16 Jahren für neun Euro, die mehrere Personen bei einem Besuch nutzen können. Mit einer Familienkarte für nur fünf Euro können Eltern mit ihren Kindern einen unbeschwerten Tag im Naturfreibad erleben.

Geöffnet ist bis Ende August

Das Naturfreidbad hat bis zum 31. August durchgängig von Montag bis Freitag von 13 bis 19 Uhr und am Wochenende sowie in den Pfingst- und Sommerferien von 11 bis 19 geöffnet.