Der Schömberger Frank Tantzky war für das DRK im humanitären Einsatz auf der Insel Lesbos

Von Pressemitteilung

Der Schömberger Frank Tantzky war im Internationalen Roten Kreuz Einsatz – zuletzt Ende November im Krisengebiet auf der Insel Lesbos.

Der Schömberger Frank Tantzky war für das DRK im humanitären Einsatz auf der Insel Lesbos

Frank Tantzky beim Aufbau einer Wasserleitung.

Der 52 Jahre alte Diplom-Ingenieur und Spezialist für Trinkwasserversorgung, Frank Tantzky aus Schömberg, hat dieser Tage einen humanitären Einsatz in dem Krisengebiet auf Lesbos beendet. Im Rahmen eines internationalen Einsatzes des Roten Kreuz sorgte er nicht nur für winterfeste Zelte, sondern auch für eine bessere Infrastruktur für die Wasserversorgung in einem Flüchtlingscamp für 7500 Menschen.

Frank Tantzky, der bei den Albstadtwerken seit vielen Jahren in verantwortlicher Stelle arbeitet, ist Rot-Kreuzler durch und durch. Durch seine berufliche Qualifikation hat er sich für die Tätigkeit bei Auslandseinsätzen für das Internationale Rote Kreuz empfohlen. In vielen Fortbildungen ist er für die Auslandseinsätze, wie im vorliegenden Fall als Mitglied der „Emergency Response Unit“, kurz ERU, trainiert worden.

Im Flüchtlingscamp Kara Tepe 2

Mit dem Flugzeug war Frank Tantzky am 3. Oktober von Zürich aus gestartet. Über Athen ging es nach Lesbos. Genauer gesagt in die Hafenstadt Mytilini. Wenige Minuten weg von der Stadt wurde nach dem Brand im Flüchtlingscamp in Moria ein neues Flüchtlingscamp (Kara Tepe 2) geschaffen. Weitere fünf Kilometer entfernt und ebenfalls zur Hafenstadt Mytilini gehörend, liegt das Flüchtlingslager Moria.

Zum Team gehörten vier weitere DRK Angehörige. Neben Frank Tantzky ein weiterer Spezialist für die Wasserversorgung, ein Teamleader, ein Logistiker und ein Profi für Hygienemaßnahmen.

Zutiefst geprägt von den Eindrücken

„Die ersten Tage dort haben wir schwer geschluckt“, so Frank Tantzky. Die Beobachtungen in dem Flüchtlingslager waren eindrücklich und haben den DRK-Bereitschaftsleiter aus Schömberg zutiefst geprägt. „Der Einsatz beruhte auf einer bilateralen Vereinbarung mit dem hellenischen Roten Kreuz“ , informiert Frank Tantzky.

Die Mission hatte zwei wesentliche Ziele. Zum einen sollten die Zelte winterfest gemacht werden. Bei den Zelten verlegten die Helfer entsprechende Böden, ferner erfolgte eine Isolierung der Zelte. „Man muss sich vorstellen, die Menschen dort schlafen auf dem Boden“.

Sichere Trinkwasserversorgung

Das zweite Ziel war die Sicherung der Trinkwasserversorgung. So verbesserten die DRK-Delegierten zunächst die vorhandenen Wasserstellen. Im weiteren Projektverlauf installierten die Helfer rund 40 Duschen. „In den letzten vier bis fünf Wochen hatten die Menschen dort keine Duschen. Während die Männer und die Kinder sich im Meer wuschen, hatten die Frauen keine Waschgelegenheit. Diese Situation hat sich nun deutlich verbessert.

Möglich war der mehrwöchige Aufenthalt auch deshalb, weil sowohl Frank Tantzkys Arbeitgeber als auch seine Kollegen in dieser Zeit an einem Strang gezogen haben. „Meine Kollegen und mein Chef bei den Albstadtwerken haben in meiner Abwesenheit meine Aufgaben mit übernommen und einen Bombenjob gemacht“, so Tantzky dankbar.

Know-how ist gefragt

Auch seit der Rückkehr ist Frank Tantzky und sein berufliches Know-how immer wieder in Videokonferenzen gefragt. Das DRK-Nachfolgeteam in dem Flüchtlingslager ist derzeit dabei, die Trink- und Abwasserentsorgung besser zu gestalten. Hier bereitete Frank Tantzky in seiner Missionszeit bereits die Ideen und Ausführungspläne für die technischen Maßnahmen vor, die nun umgesetzt werden sollen. Auch vom 22. bis 24. November 2020 war Frank Tantzky nochmals im Krisengebiet zur Beratung von UNICEF und der Regierung.

Wann Frank Tantzky wieder als ERU-Delegierter unterwegs ist, vermag er noch nicht zu sagen. Die erste Anfrage des DRK aus Berlin ging bereits ein. Doch das Projekt in Mittelamerika wird in den nächsten Wochen ohne Frank Tantzky stattfinden.