Meßstetten

Der Meßstetter Verkehrsknoten wird zur runden Sache

02.08.2019

von Gudrun Stoll

Der Meßstetter Verkehrsknoten wird zur runden Sache

© Firma Stingel

Das sind schon heftige Dimensionen. Die Firma Stingel hat eine Drohne in die Luft geschickt, um die Baustelle am Kreisel vor den Toren Meßstettens buchstäblich ins Bild zu rücken.

In Meßstetten dreht sich dieser Tage alles im Kreis. Auf der größten Baustelle der Stadt kommen die Arbeiten zügig voran

Bürgermeister Frank Schroft ist mit dem Baufortschritt mehr als zufrieden und lobt die Firma Stingel und deren Mitarbeiter über den Schellenkönig. „Die leisten ganz hervorragende Arbeit“, sagte der Rathauschef, als er am Donnerstag kurz vor Beginn seines vierzehntägigen Sommerurlaubs noch einen kurzen Abstecher auf Meßstettens derzeit größte Baustelle machte.

Straßen, Kinder und Senioren

Neben dem Straßenbau sind Kinder und Senioren die derzeit bestimmenden Themen, für welche die Meßstetter viel Geld in die Hand nehmen, zählt Schroft die Aufgabenfelder auf. Die Zahl der Kitaplätze wird erhöht, ein weiteres Pflegeheim mit Ärztehaus geht in die Planung, allenthalben kauft die Stadt alte Häuser auf, bricht Gebäude ab – im Meßstetter Ortskern wird Platz geschaffen für moderne Bauten, entstehen weitere Parkplätze, werden Engstellen an Kreuzungen beseitigt.

Ein echter Coup

Mit der Eröffnung des Dirtparks rechtzeitig zu Beginn der Ferien ist den Meßstettern ein echter Coup gelungen. Am Mittwoch wurde auf dem Blumersberg die 2000 Quadratmeter große Anlage in Betrieb genommen. Wie ein Lauffeuer hat sich unter den Mountainbikern in der Region herumgesprochen, dass die 300 Meter lange Rundstrecke ein echter Knaller ist. Es wuselt seither regelrecht am Berg.

Zufrieden zeigt sich der Bürgermeister auch mit den Fortschritten auf der Großbaustelle vor den Toren der Stadt. Das Team des Schwenninger Straßenbauunternehmens Stingel kommt gut und vor allem sehr schnell voran. Ende Mai erfolgte der Startschuss für die Bauarbeiten. Angesetzt sind fünf Monate. Sofern alles nach Plan weiterläuft, wird der Kreisel sogar früher fertig als geplant und kann Mitte September für den Verkehr freigegeben werden.

Kein Platz für Kunst

Die Tragschicht ist eingebaut, im Innenring ist der Feinbelag bereits aufgetragen und mit einer Walze verdichtet. Auf dem Hügel im Kreismittelpunkt wächst erstes Grün. Die Wölbung würde sich ganz hervorragend eignen als Standort für Werbung oder Kunst. Doch der Bürgermeister winkt ab.

Fotostrecke
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Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Impressionen von Meßstettens Kreisel-Baustelle. Mitte September dürften die Arbeiten zum Abschluss kommen.

© Gudrun Stoll

Es wäre zu gefährlich an diesem Einfallstor in die Stadt, wo sich der Verkehr aus Richtung Hartheim und Unterdigisheim in Richtung Kernstadt bündelt, Eyecatcher zu platzieren, welche die Autofahrer ablenken. Gerade um die Unfallgefahren an diesem Knotenpunkt der Landstraßen 433 und 196 zu minimieren, wird die Kreuzung umgebaut, ganz offiziell zum Kreisverkehrsplatz „Am Hartheimer Weg“.

Bis die Bagger im Mai loslegen konnten, war ein langer Weg durch die Behörden notwendig. Erste Beschlüsse wurden, wie der ZAK bereits ausführlich berichtet hat, im April 2016 gefasst, allerdings verweigerten die Behörden damals ihre Zustimmung.

Stattliche Dimensionen

Die Planer mussten noch Änderungswünsche des Straßenbaulastträgers und der Unteren Straßenbaubehörde einarbeiten. Im Dezember 2018 gab dann das Regierungspräsidium Tübingen grünes Licht für das Bauprojekt.

Der vom Gemeinderat im Januar beschlossene Entwurf sieht einen Kreisverkehrsplatz mit 35 Metern Durchmesser vor. An den Zufahrten wurden nur geringfügige Änderungen vorgenommen. Dem überörtlichen Schwerlastverkehr trägt die Planung durch einen mit einem Bordstein abgegrenzten dreieinhalb Meter breiten Innenring Rechnung. Dieser kann und darf, ebenso wie die südliche Verkehrsinsel, bei Bedarf überfahren werden.

Eine schöne Stange Geld

Für Radfahrer und Fußgänger wird ein zweieinhalb Meter breiter Weg mit Querungsspangen gebaut. Der Fuß- und Radweg führt im Süden weiter. Der neue Kreisverkehr verbindet die Erschließungsstraße für das Gewerbegebiet „Am Hartheimer Weg II“, die Landesstraße 433 zwischen Meßstetten und Unterdigisheim sowie die Landesstraße 196 nach Hartheim.

Der Kreisel kostet eine schöne Stange Geld: Pi mal Daumen summieren sich die Kosten auf eine Million Euro.

Das Stadtbauamt legte dem Gemeinderat im Frühjahr eine Kostenrechnung über 1,12 Millionen Euro vor. Davon entfallen rund 965 000 Euro auf den Bau des Kreisverkehrs, 90 000 Euro auf die Verlegung einer Wasserleitung und 65 000 Euro auf die an das Land zu zahlende Ablöse für zukünftige Mehraufwendungen für die Unterhaltung des Kreisverkehrs.

Die Arbeiten erfolgen unter Vollsperrung, der Verkehr wird noch bis zur Fertigstellung des Kreisels umgeleitet.

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