Der Landkreis will aus den Einsatz-Erfahrungen im Flutgebiet für eigene Zwecke lernen

Von Pressemitteilung

Anfang August wurde die „Führungseinheit Stufe C“ des Zollernalbkreises gemeinsam mit vier Hochwasserzügen aus den Landkreisen Reutlingen, Alb-Donau-Kreis und dem Stadtkreis Ulm in die Katastrophenregion nach Rheinland-Pfalz angefordert. Sie unterstützten dort bei der Beseitigung der Hochwasserschäden. Jetzt gab es eine Art Manöverkritik, um für künftige Notsituationen bestens gerüstet zu sein.

Der Landkreis will aus den Einsatz-Erfahrungen im Flutgebiet für eigene Zwecke lernen

Sie helfen im Flutgebiet: Die Hochwasserzüge und die Führungseinheit Stufe C des Zollernalbkreises kurz vor der Abfahrt nach Rheinland-Pfalz an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal.

Gemeinsam mit Einheiten von Feuerwehr, DRK, THW und dem Bauhof der Stadt Geislingen und den Straßenmeistereien des Zollernalbkreises fand nun ein Erfahrungsaustausch statt.

„Ziel ist es, den Einsatzablauf für kommende Ereignisse weiter zu verbessern und Rückschlüsse an die übergeordneten Stellen wie Regierungspräsidium und Innenministerium weiter zu geben“, erläutert Kreisbrandmeister Stefan Herman, der selbst als Verbandsführer der vier Hochwasserzüge der Feuerwehren aus dem Regierungsbezirk Tübingen im Einsatz war.

Einsätze im Landes- und Bundesauftrag

Weiter heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Landratsamtes: Der Einsatz der Katastrophenschutzeinheiten erfolgte auf Anforderung des Landes Rheinland-Pfalz und wurde durch das Innenministerium gemeinsam mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt koordiniert. Die vorgeplanten Einheiten von DRK und Feuerwehren bestehen aus festgelegten Einsatzfahrzeugen und entsprechend ausgebildeter Besatzung – zum großen Teil aus ehrenamtlichen Kräften. Der Einsatz des technischen Hilfswerks erfolgt im Auftrag des Bundes.

Selbstlos Menschen in Not geholfen

Dezernentin Dr. Gabriele Wagner sprach den Einsatzkräften auch im Namen von Landrat Günther-Martin Pauli Dank und Anerkennung aus: „Sie haben sich innerhalb kürzester Zeit für den Aufbruch in die Krisenregion vorbereitet und dort selbstlos Menschen in Not geholfen. Wir haben großen Respekt vor dieser Leistung.“ Bezirksbrandmeister Sigfried Hollstein vom Regierungspräsidium Tübingen schloss sich dem Dank an.

Die jeweiligen Einheiten erhielten unterschiedliche Einsatzaufträge. Das DRK wurde unmittelbar nach der Flutkatastrophe zum Patiententransport gerufen. Erst darauf folgten Feuerwehr, Bauhöfe und Straßenmeistereien, um Keller auszupumpen und Straßen von Unrat, Schlamm und Schwemmgut zu befreien.

Hilfreiche Erkenntnisse für den Zollernalbkreis

Für die Katastrophenschutz-Planungen im Zollernalbkreis können aus den eindrucksvollen Erfahrungsberichten hilfreiche Erkenntnisse gewonnen werden. Auf ihrer Basis wird das Landratsamt dem Land Modifikationen bei den vorgeplanten Hochwasserzügen der Feuerwehr sowie zusätzlich vorgeplante Patiententransportzüge des Sanitätsdienstes vorschlagen.

„Standardmäßig soll bei mehrtägigen Einsätzen eine Logistikkomponente hinzugezogen werden, die für Verpflegung und Unterbringung des Personals ebenso wie für kleinere Reparaturen an der Technik zuständig ist“, appelliert Kreisbrandmeister Hermann.

Erfahrungen fließen auch in Übungen ein

Die Erfahrungen aus dem Einsatz vor Ort werden in die Übungen für die Arbeit der Führungskomponente einfließen. In die Einsatzplanungen gehen Erkenntnisse zur Kommunikation über Funk, Telefon und Internet bei größeren Lagen mit ein.

In diesem Jahr wird der Bedarfsplan für Feuerwehr und Katastrophenschutz des Zollernalbkreises überarbeitet. Auch hier sollen die Erkenntnisse aus dem Einsatz berücksichtigt werden. „Sollte uns im Zollernalbkreis eine Katastrophe ereilen, muss die Einbindung von überörtlichen Einheiten bereits geplant sein. Mit dem Blick auf die Einheit, die bereits im Einsatz war, fallen diese Vorbereitungen leichter“, so Kreisbrandmeister Hermann.