Der Isinger Eugen Ruoff ist tot: Er war Familienmensch, Berichterstatter und Vereinsförderer

Von Rosalinde Conzelmann

Der Kleine Heuberg ist um ein Original ärmer: Am vergangenen Freitag ist Eugen Ruoff nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Der 94-Jährige hinterlässt nach einem erfüllten Leben seine große Familie, die um ihren fürsorglichen Vater, Opa und Uropa trauert. Seine Familie, der Sport und seine Heimat waren zeitlebens die Leidenschaften des fußballbegeisterten und bodenständigen Isingers, den es nie in die Ferne getrieben hat.

Der Isinger Eugen Ruoff ist tot: Er war Familienmensch, Berichterstatter und Vereinsförderer

Eugen Ruoff ist im Alter von 94 Jahren gestorben.

Eugen Ruoff ist mit acht Brüdern in Isingen in einer Großfamilie aufgewachsen. Er war das älteste Kind seiner Eltern Rudolf und Rosa Ruoff und wurde mit 18 Jahren als Soldat eingezogen. Zu dieser Zeit war er bereits mit seiner Schulkameradin Elfriede Vögele verlobt. Sie wartete drei Jahre lang auf seine Rückkehr 1949. Im selben Jahr läuteten die Hochzeitsglocken für das junge Paar.

Vier Kinder groß gezogen

In der Neuen Straße 11, dem Elternhaus von Elfriede Vögele, lebte das Ehepaar kurze Zeit, um nach mehreren Umzügen im Jahr 1968 mit ihren Kindern Ursula, Wolfgang, Gudrun und Claudia dorthin zurückzukehren. Das Haus, das die Ruoffs Zug um Zug sanierten, blieb die Heimat des nun Verstorbenen.

Eugen Ruoff war gelernter Industriekaufmann und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 1989 in mehreren Betrieben. Das Ehepaar führte auch fünf Jahre das Gasthaus Traube in Isingen und war somit vielen Rosenfeldern als Wirtsleute bekannt.

In den Vereinen eingebracht

Eugen Ruoff war ein geselliger Mensch, der sich in den Vereinen einbrachte. Er war Mitbegründer der Isinger Sportfreunde und ließ kein Spiel seiner Mannschaft aus. Außerdem führte er 17 Jahre lang den Kleintierzuchtverein und war 23 Jahre lang Vorsitzender der ländlichen Warengenossenschaft. Seine Ehefrau Elfriede hielt ihm für seine zahlreichen Ehrenämter und Aktivitäten stets den Rücken frei.

Er berichtete aus ganz Rosenfeld

Vielen seiner Mitbürger ist der leutselige und humorvolle Isinger als Berichterstatter in Erinnerung. Nahezu drei Jahrzehnte berichtete Eugen Ruoff über die kleinen und großen lokalen Ereignisse auf dem Kleinen Heuberg. Sein Kürzel – er – stand unter unzähligen Berichten in seiner Heimatzeitung, dem ZOLLERN-ALB-KURIER.

Der ehemalige ZAK-Redakteur Walter Beißwenger hatte den Isinger in den 1970er-Jahren für diese schöne Aufgabe gewinnen können. Eugen Ruoff war nicht nur Berichterstatter für Rosenfeld, er nahm auch Anzeigen seiner Mitbürger auf.

War die Schreibmaschine anfangs noch sein wichtigstes Utensil bei dieser Nebentätigkeit, schaffte er sich mit über 80 Jahren noch einen Computer an, um mit der Technik Schritt zu halten. Bei Fragen oder Problemen wandte sich der Isinger an seine Enkel.

Er lebte im Haus bis zu seinem Tod

Nach 60 Ehejahren ist Elfriede Ruoff im Jahr 2009 gestorben. Seither kümmerten sich vor allem die drei Töchter liebevoll um ihren Vater, der das Haus gemeinsam mit seinem Sohn Wolfgang teilte. Eugen Ruoff war dankbar, dass er seinen Lebensabend daheim verbringen und bis zuletzt selbst schalten und walten durfte.

Noch geistig rege und am Heimatgeschehen interessiert, freute er sich immer besonders, wenn er von seinen neun Enkeln und den 13 Urenkeln Besuch bekam.

Der Sport ist auch im Alter seine große Leidenschaft geblieben. Gemeinsam mit seinem Sohn verfolgte er die Bundesligaspiele auf Sky.

Er war viel am Computer

Außerdem spielte er gerne Skat am Computer und löste Kreuzworträtsel. Vater und Sohn führten in den vergangenen Jahren ein ruhiges und zufriedenes Leben im Kreise der ganzen Familie. Die Erkrankung kam völlig unerwartet. Eugen Ruoff wird in seinem Heimatdorf seine letzte Ruhestätte finden.