Der Geislinger Albverein pflegt die Sommerhalde: „So viel Heu wie noch nie“

Von Claudia Burkowski

Die Geislinger Albvereinsortsgruppe hat in der vergangenen Woche das schöne Wetter ausgenutzt und, wie jedes Jahr, die Sommerhalde gemäht und danach das Heu zusammengerecht und kontrolliert verbrannt. Über 20 Mitglieder plus mehrere Feuerwehrleute waren im Einsatz bei der anstrengenden „Heuernte“ an dem Steilhang mit herrlichem Ausblick.

Der Geislinger Albverein pflegt die Sommerhalde: „So viel Heu wie noch nie“

Die Arbeit an dem Steilhang ist kräftezehrend.

Der Albverein pflegt schon seit elf Jahren die Sommerhalde unter der Regie von Naturschutzwart Reiner Klaiber. Die 11.200 Quadratmeter in steiler Hanglage werden einmal jährlich gemäht. Durch diese Pflegemaßnahmen können an der Sommerhalde im Sommer viele seltene Blumen, Orchideen und Heilkräuter entdeckt werden, ebenso auch eine Vielzahl an Insekten, Schmetterlingen und sonstigen Wildtieren.

Feuerwehr ist auch dabei

Dieses Jahr waren Reiner Klaiber und seine Frau Karina über mehrere Tage mit einzelnen Helfern im Einsatz zum Mähen und Umwenden des Heus. Am Freitag halfen dann über 20 Albvereinsmitglieder mit, um das ganze Heu zusammenzurechen und anschließend zu verbrennen. Zur Sicherheit waren auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr dabei, um die Feuer zu überwachen. Sie halfen auch selbst tatkräftig mit.

„So viel Heu wie noch nie“

An der steilen Hanglage ist das Zusammentragen des Heus eine anstrengende Arbeit. In diesem Jahr war das Gras besonders hoch gewachsen. Man hörte immer wieder den Satz: „So viel Heu wie dieses Jahr hatten wir noch nie“. Es klappte aber alles einwandfrei und so waren nach etwa drei Stunden alle Feuer heruntergebrannt und die Helfer wurden im Anschluss direkt vor Ort mit gegrillten Würsten und Getränken belohnt. Der Vorsitzende des Albvereins, Paul Burkowski, zeigte sich auch äußerst zufrieden und ist sehr stolz auf seine Truppe.

2018 wird das Projekt ausgezeichnet

Die wertvolle Arbeit des Albvereins mit der Pflege der heimischen Landschaft wurde 2018 auf ganz besondere Weise honoriert: Das Vorzeigeprojekt wurde vom Schwäbischen Heimatbund und dem Sparkassenverband mit dem Kulturlandschaftspreis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury hieß es, dass sich die Geislinger an die Wiederherstellung eines verlorengehenden Kulturlandschaftselementes auf ihrer Gemarkung gemacht hätten. Die Albvereinsinitiative zeichne sich auch dadurch aus, dass sich Natur- und Kulturlandschaftsschutz wunderbar ergänzen würden. Die Stadt Geislingen zog nach und verlieh den heimischen Naturschützern die Ehrenplakette der Stadt.

Die Sommerhalde ist das Herzensprojekt von Naturschutzwart Reiner Klaiber. Nachdem die ersten Mäharbeiten vor einem Jahrzehnt erfolgt waren, starteten die Naturschützer eine Rettungsaktion für den Kleinen Schlehenzipfelfalter. Die Überraschung war groß, als sie bereits im Folgejahr feststellten, dass sich auch zahlreiche Pflanzenarten, von denen man glaubte, dass sie verloren gegangen sind, auf der Wiese zeigten. Die Albvereinler entdeckten Sorten wie die wilde Möhre, Wiesensalbei, Hornklee und Knabenkräuter.

Hier fühlt sich der Albverein wohl

Die Sommerhalde ist auch ein Ort, an dem sich die Mitglieder gerne treffen, um das Miteinander zu pflegen. Sei es bei Kräuterwanderungen, beim Apfelfest für den Nachwuchs oder bei der jährlichen Tierweihnacht. Der Kleine Schlehenzipfelfalter hat im Übrigen auch seinen Bestand vergrößert und fühlt sich heimisch.