Dormettingen

Der Forst informiert: Zeder und Douglasie mögen Dormettinger Schieferböden nicht

25.10.2020

Von Renate Deregowski

Der Forst informiert: Zeder und Douglasie mögen Dormettinger Schieferböden nicht

© Renate Deregowski

Tizian Keyser (von links), Christian Beck und Stephan Kneer beim Vortrag der Zahlen.

Mit einem Defizit in Höhe von 29 000 Euro muss Dormettingen im Waldhaushalt 2021 rechnen. Forstbereichsleiter Christian Beck, Forstrevierleiter Stephan Kneer und sein Praktikant Tizian Keyser stellten in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Zahlen vor und erläuterten die geplanten Maßnahmen.

Die Holzernte wird 18.200 Euro kosten, das Pflanzen neuer Kulturen 23.500 Euro. Für die Wegeunterhaltung sind 4000 Euro vorgesehen, da diese stärker in Mitleidenschaft gezogen werden.

Der Käfer ist schuld

Grund dafür sind von Käfern befallene Bäume und Sturmschäden, die so schnell wie möglich, also auch bei schlechtem Wetter oder Frost beseitigt werden müssen. Dazu kommen „teilweise sehr empfindliche Böden“ und es könne sein, dass eine „nicht ganz optimale Maschine“ zum Einsatz kommt, erklärte Keyser.

Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 66.000 Euro. Dem gegenüber stehen 37.000 Euro im Erlös. Dass nicht mehr so viel mit dem Wald verdient werden kann, liegt unter anderem am niedrigen Holzpreis.

Land fördert Schadholzaufarbeitung

Außerdem sorgten Wetter und Käfer für mehr Schäden und die Kosten für die Aufarbeitung sind relativ hoch. Immerhin: die Aufarbeitung von Schadholz wird vom Land gefördert.

Geerntet werden sollen insgesamt 600 Festmeter. Damit wird der im kommenden Jahr fällig werdende Hiebsatz für das Jahrzehnt von 9700 Festmetern um 300 überschritten, was laut Beck noch im unkritischen Bereich liegt.

Auf zwei Flächen von 0,6 und 0,3 Hektar Größe sollen 4700 neue Pflanzen eingebracht werden. Dazu zählen die Traubeneiche, die Heimbuche, die Elsbeere, die Stiereiche, die echte Walnuss und der Speierling.

Räte fragen nach

Wolfgang Weckenmann wollte wissen, weshalb nicht die günstigere Variante gewählt wird: die Saat. Laut Kneer ist das nur an Stellen sinnvoll, wo keine Begleitvegetation das Wachstum einschränkt.

Sonst werde versucht, Pflanzungen zu vermeiden. Andreas Koch fiel auf, dass nur Laubhölzer vorgesehen sind. „Die Tanne ist noch gut vertreten“, entgegnete Beck, räumte gleichzeitig ein, dass man nicht nur auf sie allein setzen könne.

Standorte sind schwierig

Die Standorte auf der Dormettinger Gemarkung seien schwierig. Für die Douglasie etwa gebe es hier „nicht viele Möglichkeiten“.

Die Atlaszeder bevorzuge gut durchwurzelbaren Boden, den sie hier nicht findet: „Nach 50 Zentimetern kommt der Schiefer und darüber liegt meist noch Ton. Da macht die nicht mit.“ Der Ahorn habe Schwierigkeiten bei Trockenheit.

Hausaufgaben für Forst

Wer für den Lückenschluss verantwortlich sei auf der Freifläche vor dem Hauptwald, wo eine Wasserleitung verlegt worden war, wollte Alfons Scherer wissen. Holcim habe sich bisher nicht geregt. Das sei ein Punkt, den sie als Hausaufgabe mitnehmen wollen, sagte Kneer.

Defizit wird kleiner

Beck ging anschließend kurz auf das Waldjahr 2020 ein. Die Planung sah ein Defizit von 14.000 Euro vor. Der Kassenstand wies Anfang Oktober ein Minus von 12.000 Euro auf. „Wir gehen davon aus, dass wir besser abschließen können, als geplant, mit etwas Glück werden wir vierstellig“, lautete Becks Resümee.

Diesen Artikel teilen: